Andreas Radlmaier im Podcast

Bardentreffen ist nur eines von vielen Highlights

Matthias Oberth

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27.7.2022, 16:52 Uhr
Projektbüroleiter Andreas Radlmaier war zu Gast im Podcast "Horch amol".

© Grafik: Redaktionsservice Projektbüroleiter Andreas Radlmaier war zu Gast im Podcast "Horch amol".

Andreas Radlmaier bezeichnet sich selbst als Macher und macht sich gleichzeitig viele Gedanken über den Stellenwert seiner Arbeit für die Stadtgesellschaft. Der "Macher" in ihm ist gefordert, wenn es um die Organisation von Großveranstaltungen geht, wie beispielsweise das Bardentreffen, das am Wochenende wieder die Massen in die Stadt locken wird.

Aber auch das Klassik-Open-Air, die Blaue Nacht, das Silvestival oder die Stadt(ver)führungen gehören zu seinem Geschäftsbereich "Kultur in der Stadt Nürnberg". Das Portfolio der kleinen Abteilung kann sich sehen lassen und ist verantwortlich für die "kulturelle Basisversorgung", wie Radlmaier im Podcast "Horch amol" sagt. Ein Konzept, das es in dieser Form eher selten in anderen Großstädten Europas gibt und man merkt ihm an, dass er darauf mit gewissem Stolz blickt.

Vollversammlung der Stadtgesellschaft

Dabei geht es Andreas Radlmaier und seinem Team nicht darum immer neue Besucherrekorde zu feiern. "Schneller, höher, weiter ist nicht unser Ansporn", macht er deutlich. Vielmehr sieht Radlmaier in den Großveranstaltungen, bei denen kein Eintritt erhoben wird, eine Art "Vollversammlung der Stadtgesellschaft". Eine Gelegenheit, bei der Menschen unterschiedlichster Herkunft, unterschiedlichstem Bildungsgrad und unterschiedlichsten finanziellem Background zusammenkommen.

"Diese Menschen tun bei unseren Veranstaltungen zumindest so, als gäbe es ein friedliches Miteinander", sagt Radlmaier mit Blick auf die zahlreichen, weltweit ausgetragenen Konflikte. Und er ist davon überzeugt, dass dieses Miteinander tatsächlich Wirkung zeigt. "Es gibt einen versöhnenden Charakter der Musik" und gerade beim Bardentreffen fühle man sich "plötzlich ein einer völlig weltoffenen Stadt", so seine Feststellung. "Wir vergessen unsere fränkische Nörgelei", meint Radlmaier und will dabei keineswegs Kritik an so manchem fränkischen Charakterzug üben, sondern erkennt in der ebenfalls vorhandenen "charmanten Wurstigkeit" durchaus Vorzüge.

Etwa wenn die Stadt bei der Blauen Nacht oder dem Bardentreffen aus allen Nähten platzt. Die ein oder andere Widrigkeit werde vom klaglos Publikum hingenommen und so gehören diese Veranstaltungen inzwischen zur "DNA der Stadt", ist Radlmaier überzeugt. Kein Wunder, dass er vehement dafür plädiert, die Mittel für dieses massentauglichen Kulturangebot nicht zu kürzen, sondern weiter aufzustocken.

Neue Spielstätten erschlossen

"Die Stadt investiert im Jahr 1,20 Euro pro Einwohner in die Veranstaltungen", so der Leiter des Projektbüros. Neben den Großveranstaltungen sind gerade Zeiten von Corona aus seiner Abteilung heraus viele kleinere, innovative Veranstaltungen entwickelt worden. Neue Spielstätten wurden erschlossen, neue Konzepte ausprobiert. "Wir müssen den Mut haben, groß zu denken und Standhaftigkeit zeigen", sagt Radlmaier und formuliert sozusagen schon das Credo für seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger.

Die Stelle wird in Kürze ausgeschrieben werden und bis Ende des Jahres ist Andreas Radlmaier sozusagen auf Abschiedstournee als "Macher". Danach freut er sich auf einen Besuch "seiner" Veranstaltungen als ganz normaler Gast. "Ich werde der Kultur erhalten bleiben", sagt er und schiebt lachend hinterher: "auch wenn sich das wie eine Drohung anhört."

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