Ältester Globus der Welt

Entscheidung nächste Woche in Paris: Nürnberg ist im Rennen um den begehrten Welterbe-Titel

11.5.2023, 10:27 Uhr
Der berühmte Behaim-Globus (um 1492/93), der im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg verwahrt wird.

© GNM, ARC Der berühmte Behaim-Globus (um 1492/93), der im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg verwahrt wird.

Die Spannung steigt: In der kommenden Woche entscheidet sich bei der Sitzung der Unesco in Paris, ob Nürnberg den begehrten Welterbe-Titel bekommt: Der Behaim-Globus, der im Germanischen Nationalmuseum verwahrt wird, ist für die Aufnahme in das Weltdokumentenerbe nominiert.

Schon die Nominierung zeigt die Bedeutung dieses Stückes aus der Dürer-Zeit: Insgesamt sind zur Neuaufnahme 64 Dokumente aus aller Welt im Rennen. Aus Deutschland stammen davon nur vier – neben dem Globus noch der Codex Manesse der Universitätsbibliothek Heidelberg, eine mittelhochdeutsche Lied- und Spruchdichtung, die Dokumente zur Hanse aus Lübeck sowie die karolingischen Handschriften aus der Hofschule Kaiser Karl des Großen.

Behaims „Erdapfel“ aus dem Jahr 1492 ist die älteste erhaltene Darstellung der Erde in Kugelgestalt, also der älteste Globus der Welt. Mit seinen hunderten von Piktogrammen und Ortsbezeichnungen, kleinen erzählerischen Texten, Herrscherbildern, Wappen, Fabelwesen und exotischen Tieren vermittelt er ein enzyklopädisches Bild des geografischen und historischen Wissens am Ausgang des Mittelalters. Die Erdkugel zeigt also sehr viel, manches fehlt aber auch - Amerika zum Beispiel. Der Globus wurde vor dessen Entdeckung gefertigt.