Neue Podcast-Folge "Mit.Menschen"

Kunst, Witz und widerspenstige Instrumente: Ein Plausch mit dem Nürnberger Künstler Dan Reeder

Birgit Nüchterlein

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9.3.2023, 05:58 Uhr
Musiker und Maler Dan Reeder in seinem Atelier und Tonstudio in der Nürnberger Nordstadt.

© Christian Mückl Musiker und Maler Dan Reeder in seinem Atelier und Tonstudio in der Nürnberger Nordstadt.

Es ist inzwischen ein halbes Leben her, dass Dan Reeder in Nürnberg gelandet ist. Der Grund dafür war der beste von allen: Reeder kam der Liebe wegen - und er blieb. In der Stadt fühlt sich der gebürtige Amerikaner und Vater von drei erwachsenen Kindern längst zu Hause.

Die USA, genauer Kalifornien, wo der heute 68-Jährige aufgewachsen ist, sei nicht mehr seine Heimat. Dennoch hofft Reeder, dass es Donald Trump nicht irgendwann doch nochmal ins Weiße Haus schafft. Auch, weil Putin den Republikaner im Griff habe.

Im Atelier in der Nürnberger Nordstadt malt Reeder seine cartoonartigen Bilder, in denen sich Kunst, Wort und Witz aufs Anregendste vereinen. Die bunten, frechen und farbenfrohen Arbeiten hängen in Kneipen und Galerien, einige davon gehören zur Sammlung des Neuen Museums Nürnberg. Mit sympathischer Selbstironie porträtiert sich Reeder darauf oft selbst. "Ich sehe die Welt ja auch durch meine Augen", lacht er.

So leuchtend farbenfroh sah die Nürnberger Kaiserburg aus, als sie 2018 bei der Blauen Nacht von Dan Reeder illuminiert wurde.  

So leuchtend farbenfroh sah die Nürnberger Kaiserburg aus, als sie 2018 bei der Blauen Nacht von Dan Reeder illuminiert wurde.   © Günter Distler

Seine Art zu malen kommt an, die lakonischen Bilder werden auch gern von Privatleuten und Reeders Freunden gekauft. Und das, obwohl dem Künstler Marketing und Verkauf so überhaupt nicht liegen.

Bunte Bilder für die Kaiserburg

Seinen wohl publikumswirksamsten Auftritt hatte Dan Reeder im Jahr 2018 bei der Blauen Nacht in Nürnberg. Damals bekam er den Zuschlag für die Illumination der Kaiserburg. Wie er das fand und welche Probleme es dabei gab, erzählt er im Podcast.

Im eigenen Tonstudio lässt der Sohn eines Pfarrers, der auch in Nürnberg wieder in einem Kirchenchor singt, zudem minimalistische Folkperlen mit punkigem Einschlag entstehen. Fans seiner Musik hat er nicht nur in den USA und in Franken, sondern auf der ganzen Welt. Spotify macht's möglich. Und Dan Reeder kann anders als viele Musiker nicht klagen über den Streamingdienst.

Sein Alter merkt man dem Mann mit der ewigen Schiebermütze und dem charmanten Akzent übrigens nicht an. Er habe das Staunen nicht verlernt, sagt er und lacht wieder. Die Welt sei viel zu spektakulär.

Dan Reeder, wie immer mit seinem Markenzeichen, der Schiebermütze.

Dan Reeder, wie immer mit seinem Markenzeichen, der Schiebermütze. © Michael Matejka

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