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Kunstpalais Erlangen: Das gläserne Haus und seine magische Schönheit

Jacqueline Gwiasdowski

3.4.2024, 11:42 Uhr
Ausschnitt aus dem Gemälde von Lewis Hammond "Early attrition". 

© Joerg Lohse Ausschnitt aus dem Gemälde von Lewis Hammond "Early attrition". 

Die Gemälde von Lewis Hammond, geboren 1987 in Wolverhampton in Großbritannien, sind oftmals Porträts ihm nahestehender Personen. Sie wirken, als sei die Zeit in ihnen angehalten worden. In dunklen, manchmal unheimlichen Szenen platziert er die Dargestellten in fantastischen Architekturen. Für seine Bilder spürt der Maler den Einflüssen vergangener Epochen und unterschiedlicher Kulturen nach und bedient sich dabei künstlerischer Vorbilder aus der Renaissance bis hin zum Surrealismus.

Mit This Glass House präsentiert das Kunstpalais in Erlangen die erste institutionelle Einzelausstellung des britischen Malers in Deutschland. Mit einer Serie neuer Gemälde rückt Lewis Hammond Schutz- und Rückzugsorte seiner Porträtierten in den Fokus. Mal sind es Interieurs, die den Eindruck eines intimen Gesprächs vermitteln, mal schöpft Hammond aus der reichen Bildtradition sakraler Kunst, um die Tiefe von Persönlichkeiten zu unterstreichen.

Blick in die Ausstellung.

Blick in die Ausstellung. © Harald Hofmann, no credit

Gleichzeitig stehen seine Figuren kraftvoll im Vordergrund der Arbeiten und trotzen mit Würde dem Chaos, das um sie herum herrscht. Erstmals kombiniert Hammond seine Bilder mit einer neuen Sound-Arbeit des britischen Musikers Darren Cunningham alias Actress. Vielschichtig und sinnesübergreifend reichen Hammonds Werke tief unter die Oberfläche des Zeitgenössischen und transportieren eine Ahnung von der magischen Schönheit zwischenmenschlicher Erfahrungen.

Parallel dazu präsentiert die Ausstellung High Five im Untergeschoss des Kunstpalais eine Auswahl noch nicht gezeigter Werke aus der Städtischen Sammlung Erlangen - darunter eine neue, raumgreifende Installation der Künstlerin Claudia Holzinger, Arbeiten von Julius von Bismarck, Anna und Bernhard Blume, Ad Minoliti und anderen. Dazu gibt es ein vielseitiges Vermittlungsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Fortsetzung der Feminist School of Painting, Yoga in der Ausstellung und vieles mehr.

https://kunstpalais.de

Dieser Text ist in der Museumszeitung erschienen, einer Kooperation zwischen dem Verlag Nürnberger Presse und den Museen.

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