Geburtstagskonzert in München

Leslie Mandoki wird 70: Warum Markus Söder wegen ihm einen "Romantik-Tinitus" hat

8.1.2023, 18:55 Uhr
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (links) kam zur 70. Geburtstagsfeier des Musikers Leslie Mandoki in München.

© IMAGO/Barbara Insinger, IMAGO/Future Image Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (links) kam zur 70. Geburtstagsfeier des Musikers Leslie Mandoki in München.

Als illegaler Flüchtling kam Leslie Mandoki nach Deutschland. Heute produziert er Musik für Weltstars und Konzerne, trifft Polit-Größen. Freunde nennen ihn die europäische Version des "American Dream". Nun feierte er mit prominenten Gästen wie Peter Maffay und Markus Söder in der bayerischen Landeshauptstadt seinen 70. Geburtstag.

Söder etwa bekannte bei der Geburtstagsfeier des Musikers, er habe dank seiner ersten Liebe einen "Romantik-Tinitus": "Meine allererste Freundin war Jennifer-Rush-Fan", sagte er etwas vorwurfsvoll an die Adresse des Gastgebers gerichtet. Entsprechend oft habe er ihre Musik hören müssen. Mandoki hatte nach Angaben Söders mit Rush zusammengearbeitet und das nehme er ihm "schon ein bisschen übel".

Ansonsten würdigte er den gebürtigen Ungarn aber als herausragenden Musiker und jemanden, dem es gelinge, die Menschen zusammenzubringen. Das zeige sich auch an der Gästeliste zu dessen Geburtstag, sagte Söder: "Armin Laschet und ich sind heute beide da." Armin Laschet hatten sich vor der vergangenen Bundestagswahl einen teils hitzigen Kampf um die Kanzlerkandidatur der Union geliefert. Söder unterlag in diesem Kampf, Laschet dann in der Bundestagswahl gegen den neuen SPD-Kanzler Olaf Scholz. Laschet hatte nun aber nach eigenen Angaben trotzdem kein Problem damit, am Abend auf seinen alten Widersacher zu treffen: "Ich werde sagen: Grüß Gott, Servus. Ich habe ja in München studiert und weiß, wie man den Ministerpräsidenten begrüßt."

Söder kam nicht mit leeren Händen zum runden Geburtstag Mandokis: Er schenkte dem Musiker mit dem auffallend langen Haar einen Rucksack vom G7-Gipfel auf Schloss Elmau – und einen Gutschein "für einen der besten Barber-Shops, die es in München gibt". Mandokis Biografie ist spektakulär. 1975 gelang ihm als ungarischer Oppositioneller die Flucht in den Westen. Drei Tage lang habe er vor dem Karawankentunnel mit zwei Freunden Todesängste ausgestanden, dann aber die Kartenspielpause der Wächter genutzt, um durchzukommen, gab er zu Protokoll.

Was danach geschah, erzählt ein Festtagsbuch voller Bilder: Es sind Bilder seiner Arbeit mit Weltstars wie Lionel Richie und Phil Collins, mit Konzernen wie Disney und Volkswagen oder mit dem FC Bayern. Auf anderen Bildern ist er etwa mit Angela Merkel, Michail Gorbatschow oder Hans-Dietrich Genscher zu sehen. Der gebürtige Budapester gilt als exzellenter Netzwerker: Regelmäßig tauscht er sich mit Größen aus Politik und Gesellschaft aus.

Sänger Peter Maffay (73), der ebenfalls zu den Festgästen zählte, schätzt an seinem Freund und Kollegen neben der Leidenschaft für Musik besonders dessen Kochkünste. "Leslies Kochkünste haben mindestens dasselbe hohe Format wie seine musikalischen Unternehmungen", sagte Maffay. "Immer wenn es bei Mandokis gut duftet über den Zaun hinweg, dann werden wir vorstellig." Maffay und Mandoki leben beide in Tutzing am Starnberger See.

Mandoki selbst nahm seine Feier mit Humor und zitierte Udo Lindenberg. "Als Udo Lindenberg seinen 70. Geburtstag feierte, sagte er zu mir: Es ist ganz schön bescheuert, 70 zu werden, aber die Alternative, nicht 70 zu werden, ist viel schlimmer."
Lindenberg selbst schrieb ins Festtagsbuch: "Leslie, geil, dass wir dich haben! Keine Panik. Und gut, dass du damals durch den Tunnel durchgekommen bist."

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