Neues aus den Museen

Neues Museum Nürnberg: Hier lässt sich Superstar Gerhard Richter jetzt auch digital entdecken

24.4.2024, 08:26 Uhr
Eine Besucherin in der Ausstellung vor Gerhard Richters Abstraktes Bild, 1989

© Annette Kradisch Eine Besucherin in der Ausstellung vor Gerhard Richters Abstraktes Bild, 1989

Dass der digitale Wandel die Museen flächendeckend ergriffen hat, ist an der stetig wachsenden Zahl der Angebote spürbar, die von Online-Vorträgen über Ausstellungsfilme bis zu Kreativworkshops am Computer reichen. Das Neue Museum Nürnberg startet nun mit einem Großprojekt in die digitale Form der Wissensvermittlung: Unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Programms kultur.digital.vermittlung können sich die Besuchenden in der neuen Ausstellung Gerhard Richter. On Display in Form eines kostenlosen Multimediaguides die Werke spielerisch und leicht zugänglich erschließen. Diese Art der Vermittlung gibt es für Richters Œuvre bislang noch nicht. Hier geht das Neue Museum als erstes Haus gänzlich neue Wege.

Nahe liegt das, weil die Werke von Gerhard Richter zu den Highlights des Hauses zählen. Mit den insgesamt rund 30 Dauerleihgaben aus der Sammlung Böckmann verfügt das Neue Museum über eine der größten öffentlichen Sammlungen der Werke Richters, die nun erstmals seit 2015 wieder in ihrer ganzen Vielfalt zu sehen ist. Von unscharfen Fotobildern bis zu abstrakten Gemälden sind Richters Werke aus allen Werkphasen immer eine Herausforderung an unser Sehen.

Einzigartige Sammlung

Ihnen nun dauerhaft drei Räume zu widmen, trägt der einzigartigen Sammlung Böckmann Rechnung. Sie wird ergänzt durch eine Leihgabe aus einer Privatsammlung, zu der ein Aquarell als eine der wenigen Vorstudien des Künstlers überhaupt gezeigt werden kann. Zudem wird ein großformatiges abstraktes Gemälde zu sehen sein, das aus dem Bundeskanzleramt Berlin nach Nürnberg kommt.

Die Werke zeigen durch vier Jahrzehnte einen repräsentativen Querschnitt im kreativen Schaffen von Gerhard Richter, der stets an mehreren Werken und in verschiedenen Techniken parallel arbeitet. Vom Frühwerk Lesende am Strand, das während seiner Zeit in Dresden entstand, über das Waldstück aus dem Jahr 1965 bis zum Gemälde Abstrakt von 1991 reicht das zeitliche Spektrum.

Dabei versteckt sich hinter den Bildern meist mehr, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Dass das Farbtafelbild von 1966 keine ungegenständliche Komposition ist, sondern eigentlich eine abgemalte Farbmusterkarte und das Seestück (bewölkt) von 1969 eine Montage aus zwei verschiedenen Fotovorlagen – dieses und vieles Spannende mehr erfahren die Besuchenden, wenn sie den kostenlosen Multimediaguide auf ihrem Smartphone öffnen und damit durch die Räume gehen. Auch für das junge Publikum hält die Ausstellung eine eigene unterhaltsame Kinder-Audiotour bereit. Analoger und digitaler Museumsbesuch sind auf diese Weise in einem einzigartigen Zusammenspiel erlebbar!

Die Ausstellung mit dem Multimediaguide entdecken: Kostenlos auf dem Handy oder über Leihgeräte an der Kasse.

https://www.nmn.de/de/

Dieser Text ist in der Museumszeitung erschienen, einer Kooperation zwischen dem Verlag Nürnberger Presse und den Museen.

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