Konzerte in ganz Nordbayern

Waren die Mächtigen je menschlich? Die Gluck-Festspiele 2024 stellen brisante Fragen

24.11.2023, 10:55 Uhr
Er ist einer der wenigen männlichen Soprane der Welt: Samuel Merino kommt 2024 zu den Gluck-Festspielen.

© Olivier Allard Er ist einer der wenigen männlichen Soprane der Welt: Samuel Merino kommt 2024 zu den Gluck-Festspielen.

Intendant Michael Hofstetter hat eine Mission: 2024 will er nicht nur auf die zu Unrecht unbekannten Werke des Oberpfälzers Christoph W. Gluck (1714-1787) hinweisen. Er möchte auch auf dessen von Humanismus geprägtes Weltbild aufmerksam machen. Damit soll dem Festival, so sein Ziel, neben der musikalischen auch gesellschaftliche Bedeutung zukommen.

Michael Hofstetter, Intendant und Geschäftsführer Internationale Gluck Festspiele.

Michael Hofstetter, Intendant und Geschäftsführer Internationale Gluck Festspiele. © Stuart Armitt

"Die Wucht, mit der Christoph Willibald Gluck die Oper im 18. Jahrhundert neu definiert und damit den Weg für Carl Maria von Weber, für Richard Wagner, für Richard Strauss bereitet hat, ist uns heute nicht mehr bewusst. Umso wichtiger, dass wir das gigantische Werk unseres Landsmannes und seine Wirkung jetzt wieder zugänglich machen", so Hofstetter.

Weltbekannte Sopranstimmen

Unter dem Titel „Über die Menschlichkeit der Mächtigen“ finden die zentralen Veranstaltungen vom 9. bis 18. Mai in Bayreuth, Fürth und Nürnberg statt. Weltweit erstmals soll es Opernliebhabern möglich sein, zweimal „La Clemenza di Tito“ – von Gluck wie von Mozart – innerhalb von drei Tagen im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth in direkter Gegenüberstellung zu erleben.

Eröffnet werden die Festspiele mit einer konzertanten Version von Glucks „Titus“ am 9. Mai im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth. Die Eröffnungsansprache hält Pater Anselm Grün. Den Festspielen bereits vertraute Sängerinnen und Sänger, aber auch junge, singen, es spielt das Barockorchester der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach.

Mit gleicher Begleitung singt am Tag darauf (10. Mai) der Countertenor Valer Sabadus Arien von Händel und Gluck. Bevor am 11. Mai (und am 17. Mai in Fürth) in Kooperation mit dem Theater Pilsen unter der Regie des Regisseurs ROCC im Markgräflichen
Opernhaus eine szenische Fassung von Mozarts „La Clemenza di Tito“ auf die Bühne gebracht wird.

Die Mezzosopranistin Vero Miller ist bei den Gluck-Festspielen zu Gast.

Die Mezzosopranistin Vero Miller ist bei den Gluck-Festspielen zu Gast. © Adrienne Meister

Mit Samuel Mariño werden am 18. Mai im Historischen Rathaussaal in Nürnberg die Festspiele beschlossen. Umrahmt wird das Programm durch zwei Nachtkonzerte bei Kerzenschein zum Thema „Orpheus“ in Fürth (Stadttheater) und Bayreuth (Schlosskirche).

Keine Kommentare