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Landtagswahl in Bayern 2023: Diese Kandidaten treten im Stimmkreis Erlangen an

vnp

6.10.2023, 10:31 Uhr
Wahlurne (Symbolbild).

© Michael Kappeler/dpa Wahlurne (Symbolbild).

In diesem Artikel:

Joachim Herrmann ist der dienstälteste Minister im bayerischen Kabinett.   

Joachim Herrmann ist der dienstälteste Minister im bayerischen Kabinett.   © Sven Hoppe, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen ihres Stimmkreises?

Erlangen, Möhrendorf und Heroldsberg bieten eine hohe Lebensqualität mit wirklich starken Angeboten von Kita und Schulen, mit verlässlicher Gesundheitsversorgung und großartigen sicheren Arbeitsplätzen. Im Vergleich dazu sind etwaige Schwächen eher selten

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Ich bin mit meiner Familie in Erlangen zu Hause, ich kenne aus zahllosen persönlichen Gesprächen die Anliegen und Sorgen vieler Menschen in Stadt und Landkreis. Mit meiner Erfahrung aus Landtag und Staatsregierung kann ich mich bei vielen Entscheidungen z. B. für die Friedrich-Alexander-Universität erfolgreich einsetzen.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Gerade auf die Entwicklung der Universität und des Uniklinikums hat die Landespolitik maßgeblichen Einfluss. Wichtig ist auch die Landespolitische Förderung von Staatlichen Schulen und Radwegen. Bayerns Polizei sorgt in Stadt und Land für ein Sicherheitsniveau, das höher ist als in vielen anderen vergleichbaren Regionen Deutschlands.

Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Erlanger Stadtrat, Philipp Dees, bewirbt sich auch 2023 wieder um ein Mandat im Bayerischen Landtag.   

Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Erlanger Stadtrat, Philipp Dees, bewirbt sich auch 2023 wieder um ein Mandat im Bayerischen Landtag.   © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen ihres Stimmkreises?

Erlangen und Umgebung ist eine wirtschaftlich starke Region mit exzellent aufgestellten Unternehmen und herausragenden Forschungseinrichtungen. Diese benötigen aber die notwendige Unterstützung, um sich weiterentwickeln zu können. Beispiele sind der weitere Ausbau der FAU, des Universitätsklinikums und der Forschungseinrichtungen, der Bau der Stadt-Umland-Bahn, um den Pendelverkehr besser und umweltfreundlicher abzuwickeln, und die Schaffung von neuen, bezahlbaren Wohnungen, damit sich alle das Wohnen in unserer Region auch leisten können.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Ich komme direkt aus der Kommunalpolitik und setze im Stadtrat als Vorsitzender der SPD-Fraktion den Weg zu "einer Stadt für alle" führend mit um. Daher weiß ich sehr genau, wo unsere Stadt die Unterstützung aus der Landespolitik braucht.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Gerade bei den für Erlangen wichtigen Themen hat die Landespolitik großen Einfluss: Hier werden die Entscheidungen über die Finanzierung der Forschungseinrichtungen und die Universitäts- und Forschungsbauten getroffen - für Neubau wie Sanierung. Ein gutes bayerisches Radgesetz und eine stärkere Förderung des öffentlichen Nahverkehrs auf Schiene und Straße würde die Verkehrswende drastisch beschleunigen. Über die Landesentwicklung muss der Umbau der Energieversorgung vorangetrieben werden (gerade Ausbau Windkraft, Photovoltaik, Stromleitungen) - auch für unsere Unternehmen ist wichtig, verlässlich und bezahlbar mit Energie versorgt zu werden. Und beim Bauen bezahlbarer Wohnungen hat Bayern über die Bauordnung und die Wohnraumförderung die Schlüssel in der Hand.

Christian Zwanziger will zum zweiten Mal in den Bayerischen Landtag einziehen.

Christian Zwanziger will zum zweiten Mal in den Bayerischen Landtag einziehen. © Bündnis 90/Die Grünen, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen ihres Stimmkreises?

Für mich sind die Menschen, die hier leben, studieren, forschen und tatkräftig mit anpacken, dass die Region weiter lebendig und liebenswert bleibt, die größte Stärke. Nimmt man zum Beispiel den Ideenreichtum an der FAU, dann wird schnell klar, dass es nicht an Lösungen fehlt um die Krisen unserer Zeit zu meistern, wenn wir es denn wollen – und das macht mir Mut. Und noch dazu liegt der Stimmkreis im Herzen Frankens, mitten in der Metropolregion, vor den Türen der Fränkischen Schweiz und mit dem schützenswerten Steigerwald nicht weit um die Ecke.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Ich bin 36, frisch Papa und was mir am Geographie-Studium Freude gemacht hat bringe ich glaube ich auch als große Stärke in den Landtag mit ein: den Blick fürs Ganze. Zu viele Debatten der letzten 5 Jahre im Landtag haben aus meiner Sicht die Zukunft ausgeblendet. Das muss sich ändern.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Einen entscheidenden für unser aller Leben. Kitas, Schulen und Hochschulen, der regionale Zugverkehr, der Ausbau der erneuerbaren Energien, flächensparende Siedlungsentwicklung, Tourismusförderung und vieles mehr. Ich bin in der Landespolitik genau dort, wo ich sein will.

Matthias Fischbach will erneut für die FDP in den Bayerischen Landtag einziehen.      

Matthias Fischbach will erneut für die FDP in den Bayerischen Landtag einziehen.     © Michael Hanuschke, NNZ

Wo liegen die Stärken und Schwächen ihres Stimmkreises?

Erlangen hat als wissenschaftliches Zentrum Frankens eine enorme Strahlkraft, die sich auf die gesamte Region auswirkt. Egal ob es um Medizin, Mobilität oder Energie geht – das einzigartige Miteinander von Spitzenforschung und innovativen Unternehmen kommt allen zugute. Jedoch sind wir damit auch in einem hohen Maße auf eine starke Friedrich-Alexander-Universität (FAU) angewiesen.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Mir liegt gute Bildung als Schlüssel zur Freiheit besonders am Herzen, daher setze ich mich mit Nachdruck für bessere Schulen und Hochschulen ein. In meinen ersten fünf Jahren als Landtagsabgeordneter bin ich deshalb Missständen akribisch nachgegangen und habe aufgezeigt, wie sich Bayerns Bildungssystem verändern sollte. Bei unserer FAU habe ich mich zum Beispiel intensiv mit der Gebäudesituation befasst und beharrlich auf die nötigen Investitionen in eine moderne Studien- und Forschungsinfrastruktur gedrängt.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Die Landespolitik trägt die Hauptverantwortung in meinem Fachbereich Bildung und sie kann an vielen anderen Stellen entscheidend wirken. Durch Digitalisierung und eine vorausschauende Strukturpolitik kann sie beispielsweise die Grundlage für eine starke Wirtschaft schaffen. Die Bayerische Staatsregierung sollte daher wieder aktiv ihre Verantwortung wahrnehmen und unser Land zukunftsfit aufstellen, statt nur mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Lukas Eitel will für die Partei Die Linke in den Bayerischen Landtag einziehen.

Lukas Eitel will für die Partei Die Linke in den Bayerischen Landtag einziehen. © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

In Erlangen gibt es großen Reichtum, er ist nur falsch verteilt. Tausende Erlangerinnen und Erlanger setzen sich für soziale Gerechtigkeit, niedrige Mieten, höhere Löhne und gutes Klima ein. Bloß die Abgeordneten aus Erlangen machen da nicht mit.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Ich engagiere mich seit vielen Jahren für eine Gesellschaft, in der alle selbstbestimmt, in Würde, Frieden und sozialer Sicherheit leben und die gesellschaftlichen Verhältnisse demokratisch gestalten können. Für mich beginnt Politik da, wo Menschen sich gemeinsam für ihre Interessen zusammenschließen, unabhängig von Lobbys und Konzernspenden.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Da geht viel, von Tariftreuegesetz über öffentlichen Wohnungsbau bis hin zu aktiver Industriepolitik. Und wo die Landespolitik an ihre Grenzen kommt, muss Bayern im Bund Druck machen. Die CSU macht das ja schon vor, leider mit Inhalten die alles andere als christlich und sozial sind.

Die Freien Wähler schicken die Erlanger Stadträtin Anette Wirth-Hücking ins Rennen.   

Die Freien Wähler schicken die Erlanger Stadträtin Anette Wirth-Hücking ins Rennen.   © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Stärken: Erlangen bietet als Universitäts- und Wissenschaftsstadt mit Industrie und Handel viele attraktive Arbeitsplätze, die auch mit dem Fahrrad gut zu erreichen sind. Unsere Stadt und die Gemeinden Möhrendorf und Heroldsberg ergänzen sich durch ihre reiche kulturelle Szene, mit zahlreichen Veranstaltungen und einem regem Vereinsleben. Die aufstrebenden Gemeinden Möhrendorf und Heroldberg verfügen sowohl über eine städtische Anbindung und ein idyllisches Umland mit hohem Freizeitwert.

Schwächen: In Erlangen gibt es zu wenig bezahlbaren Wohnraum, durch viele Einpendler hat die Stadt ein Verkehrsproblem, trotzdem leiden wir unter Fachkräftemangel. Die Netz- und Ladeinfrastruktur und die Digitalisierung müssen ausgebaut werden. Die Gemeinden Möhrendorf und Heroldsberg haben hohe Sanierungskosten, z.B. von Schulen, Kanal oder Feuerwehrhäusern zu stemmen, zudem muss die ÖPNV-Anbindung der Vororte und des Umlands besser werden.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

- Weil ich Kenntnisse aus jahrelanger kommunal-politischer Arbeit auf die Landesebene mitnehmen kann, um Politik und Programme zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Menschen in unserer Region besser gerecht werden.

- Durch praktische Erfahrung und ein vielfältiges Netzwerk kann ich auf Landesebene effizienter Ressourcen mobilisieren und Kooperationen aufbauen, um gemeinsame Ziele zu erreichen.

- Die FREIEN WÄHLER werden voraussichtlich wieder Teil der Landesregierung sein.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Die bayerische Landespolitik hat einen erheblichen Einfluss auf viele Aspekte des täglichen Lebens. In den Themenbereichen Wirtschaft, Bildung, Umwelt, Energiewirtschaft, Gesundheit, Soziales und Kultur definiert die Landesregierung die Rahmenbedingungen. Ebenso auf weiteren Gebieten des öffentlichen Lebens, wie Verkehr, Infrastruktur, Wohnungsbau, Landwirtschaft und Justiz.

Jürgen Purzner steigt für die Piratenpartei in den Ring.   

Jürgen Purzner steigt für die Piratenpartei in den Ring.   © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Erlangen bietet den Bürgern mit der Universität und vielen Hightech-Unternehmen gute Arbeitsplätze. Damit einher geht auch eine gute Gesundheitsversorgung und Einkaufsmöglichkeiten. Das hohe Lohnniveau allerdings lässt auch die Mieten steigen, was für Menschen mit geringerem Einkommen problematisch ist.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Als Landtagsabgeordneter werde ich mich für die Umwelt und eine durch Digitalisierung effiziente Verwaltung einsetzen. Das kommt auch Erlangen zu Gute. Als direkt gewählter Abgeordneter werde ich ein offenes Ohr für die Erlanger Bürger haben, aber ich halte nichts davon, dass ein Landtagsabgeordneter seinem Stimmkreis Vorteile verschafft zu Lasten anderer Gemeinden, weil das insgesamt zu einem ineffektivem Mitteleinsatz führt.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Die Landesregierung ist für viele Investitionen zuständig, z.B. die Universität und hat damit großen Einfluss auf die Stadtentwicklung. Auch ist vieles über Landesgesetze geregelt, z.B. im Umweltschutz.

Joachim Schadel bewirbt sich für die AfD um ein Mandat im Maximilianeum.   

Joachim Schadel bewirbt sich für die AfD um ein Mandat im Maximilianeum.   © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Erlangen – eingebettet in die Metropolregion Nürnberg und Herzogenaurach – ist gesegnet mit einem exzellenten Forschungs- und Wissensstandort, global tätigen Konzernen und mittelständischen Unternehmen.
Große Herausforderungen sehe ich auf größerer Ebene bei der Versorgungssicherheit mit günstiger, zuverlässiger und – gerne auch – umweltfreundlicher Energie und beim Angebot von qualifizierten Fachkräften sowohl für hier ansässige Technologieunternehmen als auch für das Handwerk und für kleine, mittelständische Betriebe. Auf einer etwas kleineren Ebene ist festzustellen, dass der Fachhandel gerade in Erlangen – zusätzlich zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Online-Handels – durch verkehrspolitische Vorhaben der Grünen unter Druck gerät.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Als Wirtschaftsingenieur mit mehr als 15-jähriger, wertschöpfender Tätigkeit in der freien Wirtschaft im In- und Ausland kenne ich die Herausforderungen von Unternehmen sehr genau.
Ich möchte den technologischen als auch demographischen Wandel zum Vorteil des Landkreises und von Bayern gestalten. Dazu ist notwendig, mit einem intelligenten Energie-Mix Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Ebenso müssen Bürger und Unternehmen endlich erkennbar entlastet werden – in Punkto Steuer- und Abgabenbelastung als auch Bürokratie. Nur so bleiben Erlangen und Bayern attraktiv für qualifizierte Fachkräfte aus dem In- und Ausland.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Auch wenn viele große Stellschrauben bereits auf Bundes- oder europäischer Ebene gesetzt werden, hat die Landespolitik einen wesentlichen Einfluss darauf, auf kommunaler oder auch Landesebene evtl. Fehlentscheidungen zu korrigieren und gestalterisch auf die Standortfaktoren des Landes Einfluss zu nehmen.

In vielen Bereichen – sei es in der Migrations-, Energie-, Bildungs- oder Wohnungsbaupolitik, aber auch in der festzustellenden Ideologisierung des öffentlichen Raumes – sind eine konservativ-liberale Wende und mehr Realitätssinn dringend erforderlich. Dafür steht die AfD, dafür stehe ich ein.

Wolfgang Bosswick geht für "Die Basis" in den Landtagswahlkampf.

Wolfgang Bosswick geht für "Die Basis" in den Landtagswahlkampf. © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Erlangen ist eine wohlhabende, durch die Universität und nach dem Weltkrieg durch Siemens geprägte Stadt, die in der Metropolregion eigene Akzente setzt, sebstbewusst und weltoffen, allerdings oft auch etwas selbstgenügsam und auf sich bezogen. Viele Menschen aus dem Landkreis pendeln in die Stadt, dennoch hat der Kreis ländlichen Charakter mit einer langen Tradition, die im Freilandmuseum Bad Windsheim vorbildlich sichtbar wird. Lange war der öffentliche Nahverkehr im Kreis vernachlässigt, das Bussystem inzwischen verbessert worden und ein großer Fortschritt mit der Stadt-Umlandbahn wird absehbar.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Eine große Herausforderung ist die Aufnahme von Migranten, nicht nur in Erlangen und im Umland. Die Geschichte der Migration nach Franken ist lange und vielfältig - das Freilandmuseum in Bad Windsheim eröffnet die Tage eine große Sonderausstellung zu diesem Thema. Ich habe dreißig Jahre als Sozialwissenschaftler die paktischen Erfahrungen europäischer Städte und Regionen mit der Integration von Migranten untersucht. Für Frieden und Wohlstand unserer Gesellschaft wird es entscheidend werden, ob die Gegenwart von Menschen mit Migrationserfahrung als Problem behandelt wird oder als Chance genutzt wird. Hier kann ich mit meinen Erfahrungen beitragen. Ich habe mich aber auch jahrzehntelang in Umweltfragen und im Erziehungs- und Bildungsbereich engagiert; hier stellen sich durch Migration besondere Herausforderungen.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Seit Napoleon 1806 den König in Bayern installiert hatte, und Montgelas eine moderne Verwaltung aufgebaut hatte, ist die Landespolitik für Franken prägend, oft auch konflikthaft. Die alten Konfessionsgrenzen und Einflussgebiete - Würzburg und Bamberg, Bayreuth und Ansbach, die Freie Reichsstadt Nürnberg und ihre Gebiete - sind inzwischen zusammengewachsen, und die Einwanderung aus den Folgen des Zweiten Weltkriegs hat die Landespolitik vielfältiger gemacht; sie ist durch die Wirtschaftskraft Bayerns und durch ihre interne Vielfalt auch auf Bundesebene relevant. Sie ist wichtig für die Lebenswirklichkeit der Menschen in Franken, gerade in den Bereichen Bildung, Gesundheit und öffentliche Infrastruktur.

Er wirft für die ÖDP seinen Hut in den Ring: Joachim Jarosch.

Er wirft für die ÖDP seinen Hut in den Ring: Joachim Jarosch. © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Erlangen beeindruckt ebenso wie auch die zu meinem Stimmkreis gehörenden Orte Möhrendorf und Heroldsberg wirtschaftlich durch die Ansiedelung großer und mittelständischer Unternehmen sowie durch die landschaftliche und kulturelle Vielfalt.
Allerdings sehe ich mit großer Sorge enorme Probleme, die in einer enormen Geschwindigkeit auf uns zurollen, wie die Erdüberhitzung, die auch unser Erlanger massiv betreffen wird. Unser Reichswald, der viele Gemeinden verbindet und unser Naherholungsgebiet und grüne Lebensader ist, ist in großer Gefahr. Durch die große Trockenheit - mittlerweile auch in den Wintermonaten - und die langen Hitzeperioden, die auch schon im Frühjahr beginnen, wird die Widerstandsfähigkeit des Waldes zerstört. Erste Anzeichen erkennen wir bereits heute deutlich. Und durch die heißen und trockenen Sommer wird auch das Klima in der Stadt Erlangen immer aufgeheizter. Es muss der Zerstörung unserer Lebensgrundlage Einhalt geboten werden.

Darüber hinaus müssen wir den Personalmangel entgegenwirken. In so vielen Lebensbereichen und Berufen fehlen Mitarbeitende. Den deutlichen Fachkräftemangel sehen wir bereits tagtäglich im Bereich der Gesundheit und Pflege, der Bildung und Kinderbetreuung sowie in Handwerk und Handel, aber auch in der Logistik oder im Transportwesen (z.B. Busfahrer). Ich bin empört, dass hochdotierte Berufspolitiker und insbesondere die Landesregierung sich in den letzten Jahren so wenig um dieses Problem gekümmert haben und auch jetzt unzureichende Konzepte bieten.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Als berufstätiger Familienvater von drei schulpflichtigen Jungs bin ich von allen oben genannten Problemen massiv betroffen. Aufgrund dieser eigenen Betroffenheit sowie aufgrund meines jahrelangen Engagements in Ehrenamt (Sportverein) und der Kommunalpolitik (Stadtrat) kann ich mich kompetent in die politischen Entscheidungsprozesse einbringen und so zu Ergebnissen beitragen, die unseren Bürgerinnen und Bürgern endlich eine lebenswerte Perspektive geben. Denn unsere Kinder und Kindeskinder sollen in einer sozialen, fairen und gesunden Welt leben können und nicht damit beschäftigt sein, ständig Klimakatastrophen zu begegnen.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Die Landespolitik könnte sehr schnell sehr wirksame Maßnahmen veranlassen. Diese erforderlichen Entscheidungen können am besten von einer Partei getroffen werden, die unabhängig von Einflüssen durch große Wirtschaftskonzerne und Lobbyverbänden ist. Die ÖDP, die Ökologisch-Demokratische Partei ist frei von Spenden von Konzernen und Lobbyverbänden. Dies ist in ihrer Satzung seit ihrer Gründung festgeschrieben. Dies ist ein wichtiges Kriterium für eine unabhängige sowie auf das Bürgerwohl konzentrierte Politik.

Darüber hinaus sind wir nicht dem wirtschaftlichen „Wachstumswahn“ verfallen. Gutes Leben unserer Bürgerinnen und Bürger kann nicht ausschließlich mit dem Wirtschaftswachstum oder dem Bruttoinlandsprodukt beschrieben werden. Wir müssen auch andere Parameter betrachten und bewerten. Mehr Minimalismus statt unnötigem Konsum und mehr Respekt vor unserer Natur sehen wir als notwendig an. Denn es ist nicht die Natur, die uns Menschen braucht, sondern wir Menschen brauchen eine funktionierende Natur als existentielle Lebensgrundlage. Diese dürfen wir nicht zerstören.

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