Weihnachtsbäckerei

Beim Backen: Warum das Naschen von rohem Teig nicht nur wegen der Eier gefährlich ist

Isabel Pogner

Online-Redaktion

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29.11.2022, 05:56 Uhr
Beim Backen im Advent sollten Eltern ihre Kinder nicht zu viel Teig naschen lassen. 

© Jens Büttner / picture-alliance/ dpa, NNZ Beim Backen im Advent sollten Eltern ihre Kinder nicht zu viel Teig naschen lassen. 

Was wäre Plätzchen-Backen im Advent, ohne hin und wieder vom rohen Teig zu naschen? Auf jeden Fall eine Backorgie, die nicht mit Magenverstimmung endet. Denn beim Teig-Schlecken ist ein wenig Vorsicht geboten - und zwar nicht nur wegen der Salmonellengefahr im rohen Ei.

Plätzchen, Stollen und Lebkuchen enthalten im Rohzustand gleich mehrere Zutaten, die den Verdauungstrakt ordentlich durchwirbeln können. Hefe und Backpulver beispielsweise. Die sorgen beim Backen dafür, dass der Teig aufgeht. Dafür produzieren sie Kohlendioxid. Wenn sie das aber im Verdauungstrakt tun, kann das zu Bauchschmerzen und Blähungen führen.

Außerdem zeigt eine Studie aus dem Jahr 2017, dass auch rohes Mehl mit Vorsicht zu genießen ist. Die Forscher haben Mehl untersucht, das in den USA verkauft wurde. In knapp der Hälfte der Staaten fanden Sie Kolibakterien im Getreide. Die kommen da beispielsweise übers Düngen oder über Tierausscheidungen hinein. Und auch in Deutschland finden Lebensmittelkontrolleure immer wieder Kolibakterien, warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Verbraucher müssten damit rechnen, dass sich in knapp zehn Prozent des deutschen Mehls Kolibakterien befinden.

Kinder sollten kein rohes Mehl essen

Die Bakterien fühlen sich laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) in trockener Umgebung wohl. Deswegen überleben sie im Mehl besonders lange. Im Darm können sie Entzündungen hervorrufen, die böse enden können. Gerade für Kinder, die im schlimmsten Fall akutes Nierenversagen bekommen können. Deshalb, empfiehlt das BfR, sollten Verbraucher erst backen, dann naschen. Bei Temperaturen über 70 Grad sterben die Übeltäter nämlich ab.

Bei Getreide, das dazu da ist, roh verspeist zu werden, müssen Verbraucher keine Angst vor Kolibakterien haben, erklärt Stiftung Warentest. Haferflocken und Müsli seien in der Regel nicht belastet. Bei der Herstellung werden die Erreger nämlich gedämpft und gedarrt, also sowieso erhitzt.