Radioaktive Snacks

Bundesamt für Strahlenschutz warnt: Von diesen Nüssen sollten Sie nicht mehr als zwei essen

Stefan Besner

Online-Redaktion

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27.11.2022, 18:31 Uhr
Wer täglich zwei Paranüsse isst, erhöht die Aufnahme natürlicher Radionuklide etwa um die Hälfte im Vergleich zu durchschnittlichen Ernährungsbedingungen. 

© IMAGO Wer täglich zwei Paranüsse isst, erhöht die Aufnahme natürlicher Radionuklide etwa um die Hälfte im Vergleich zu durchschnittlichen Ernährungsbedingungen. 

Gerade in der vorweihnachtlichen Zeit werden viele Nüsse gegessen. Man findet sie in Nikolaussocken oder als Snack für zwischendurch in einer Schale neben dem Adventskranz auf dem Tisch. Und das ist auch gut so, denn Nüsse liefern dem Körper ungesättigte Fettsäuren, enthalten jede Menge Mineralstoffe sowie Vitamine und sind dazu auch noch lecker. Bei Paranüssen ist jedoch Vorsicht geboten.

Superfood in Maßen

Ob in einer Nussmischung oder gesondert - Paranüsse kann man in jedem hinreichend gut ausgestatteten Supermarkt in Deutschland kaufen. Sie sind größer als Mandeln oder Cashews, besitzen eine gelbe Farbe, eine dicklich-gedrungene Form und sind oftmals noch mit Resten einer Art bräunlicher Haut bedeckt. Der Begriff Paranuss ist indes verfänglich. Streng genommen ist die Paranuss gar keine Nuss, sondern der Samen des Paranussbaums.

Paranüsse enthalten laut Apotheken-Umschau Vitamin B1, Phosphor, Kalium, Kalzium und Magnesium. Zudem besitzen sie einen besonders hohen Selengehalt. Selen ist ein lebenswichtiges Spurenelement für die Zellerneuerung, das Immunsystem und die Schilddrüse und trägt zu einer normalen Spermabildung bei. Bereits eine einzige Paranuss genügt laut gesund.at, um den Tagesbedarf an Selen zu decken. Und spätestens nach zwei Nüssen sollte Schluss sein.

Gesunde, radioaktive Nuss

"Paranüsse können rund 1.000-fach höhere Radiumgehalte als die Gesamtnahrung in Deutschland aufweisen", heißt es auf der Seite des Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Im Gegensatz zu einigen in Deutschland wildwachsenden Speisepilzen, deren Kontamination vom Reaktorunfall in Tschernobyl herrührt, speichern Paranüsse jedoch in hohem Maße natürliche Radioaktivität. Bereits der Verzehr von zwei Paranüssen pro Tag kann die Strahlenbelastung durch die Ernährung um etwa die Hälfte erhöhen, teilt das BfS mit. Prinzipiell muss man jedoch keine Angst davor haben, von zwei Paranüssen am Tag tatsächlich "verstrahlt" zu werden. "Bei einer Strahlenbelastung in dieser Höhe muss niemand mit negativen gesundheitlichen Folgen rechnen", so der Strahlenschutz. Nur übertreiben solle man es mit den Paranüssen nicht.