Von Haushaltshilfe bis Spenden

Steuererklärung: Das müssen Rentner heute wissen

4.8.2022, 06:00 Uhr
Von wegen Ruhe: Auch im Alter müssen Männer und Frauen häufig eine Steuererklärung abgeben. Wer weiß wie, kann viel Geld sparen.

© Christin Klose/dpa Von wegen Ruhe: Auch im Alter müssen Männer und Frauen häufig eine Steuererklärung abgeben. Wer weiß wie, kann viel Geld sparen.

In diesem Jahr müssen Ruheständler etwas mehr Steuern zahlen als im Vorjahr. Der Grund liegt in den gestiegenen Renten (siehe Beitrag rechts). Besonders neue Rentenjahrgänge müssten mit mehr Steuerzahlungen rechnen als frühere, weil für jeden neuen Jahrgang weniger von der Rente steuerfrei bleibe, schreibt die Zeitschrift Finanztest.

Rentnerinnen und Rentner sollten daher die Möglichkeiten kennen, die sie zur Steuerersparnis haben.

Werbungskosten

Auch Ruheständler können Werbungskosten geltend machen – etwa für eine Rentenberatung, Ausgaben beim Lohnsteuerhilfeverein oder der Steuerberatung. Abzugsfähig sind Kosten über dem Pauschbetrag von 102 Euro. Wer 2022 neben der Rente noch lohnsteuerpflichtig beschäftigt ist, profitiere sogar vom Arbeitnehmerpauschbetrag in Höhe von 1200 Euro oder den tatsächlich angefallenen Kosten, schreibt Finanztest.

Haushaltshilfe

Ausgaben für Arbeiten im Haushalt senken die Steuerbelastung – oder auch Posten aus der Nebenkostenabrechnung des Vermieters oder Verwalters. Bis zu 20 000 Euro für Haushaltshilfen oder Pflegedienste können geltend gemacht werden. Zudem sind bis zu 6000 Euro für Lohn-, Fahrt- und Maschinenkosten für Handwerkerarbeiten abzugsfähig.

Wichtig: Zahlen Sie die Posten nie bar, sondern nur per Überweisung! Nur so bringen die Posten Steuerabzug.

Arznei- und Hilfsmittel

Kosten für ärztlich verordnete Arzneien, Hilfsmittel oder Therapien bringen Steuerabzug – aber erst über dem zumutbaren Eigenanteil. Wie hoch dieser ist, hängt vom Einkommen und dem Familienstand ab. Ein Rechner der Stiftung Warentest bietet Aufschluss. Auch der Einbau eines Treppenlifts kann als außergewöhnliche Belastung geltend gemacht werden.

Pflegestufen

Wer einen Menschen mit mindestens Pflegegrad 2 unentgeltlich pflegt, kann seit 2021 einen Pflegepauschbetrag geltend machen. Hier sind zwischen 600 und 1800 Euro Steuererleichterung drin.

Wichtig ist, die jeweiligen Belege für die Ausgaben über das Jahr zu sammeln. Im Regelfall müssen sie nicht mit der Steuererklärung beim Finanzamt eingereicht werden. Die Behörde kann die Nachweise bei Unklarheiten aber einfordern.

Wie hoch die Steuerbelastung für Ruheständler in etwa ausfällt, können Rentnerinnen und Rentner ganz einfach mit einem Steuerrechner der Stiftung Warentest ermitteln. Dieser steht Interessierten kostenfrei auf der Webseite der Warentester zur Verfügung.

Spenden

Spenden auf das Konto einer anerkannten gemeinnützigen Organisation senken Ihre Steuern. Als Nachweis genügt eine Spendenquittung oder in manchen Fällen auch ein Buchungs- oder Einzahlungsbeleg.

Behinderungsgrad

Seit kurzem gibt es schon ab einem Grad der Behinderung von 20 Prozent einen steuermindernden Behindertenpauschbetrag. Diesen berücksichtigt das Finanzamt aber nur, wenn der Behinderungsgrad beim Versorgungsamt festgestellt wurde.

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