-
Stimmt es, dass wir unbewusst alle fünf Minuten seufzen und dass jeder Seufzer die Lungenbläschen vor dem Zusammenfallen schützt? Dr. Florian Fuchs, Leiter des Schwerpunktes Pneumologie des Uni-Klinikums Erlangen beantwortet die wichtigsten Fragen.
Seufzen ist nicht nur eine Art, Emotionen zum Ausdruck zu bringen, sondern auch ein tiefer Atemzug, den wir ungefähr alle fünf Minuten unbewusst machen. Bei normaler Atmung würden die einzelnen Lungenbläschen mit der Zeit in zunehmender Zahl in sich zusammenfallen, also kollabieren. Erklärt Privatdozent Dr. Florian Fuchs, Leiter des Schwerpunktes Pneumologie in der Medizinischen Klinik 1 des Universitätsklinikums Erlangen.
Die Folge wäre ein Verlust an Gasaustausch-Oberfläche. Das würde wiederum einen Mangel an Sauerstoff mit sich bringen. Auch das Abatmen von Kohlendioxid wäre behindert.
Durch das Seufzen werden die Lungenbläschen mit Luft gebläht und können so wieder am Gasaustausch teilnehmen. Man kann es mit einem Luftballon vergleichen, der langsam die Luft verliert, und man Luft nachfüllen müsste, damit er wieder seine pralle Form hat.
Dr. med. Florian Fuchs, Oberarzt, Leiter Schwerpunkt Pneumologie.
© Michael Rabenstein/Uni-Klinikum Erlangen
Somit hilft uns Seufzen also, die Funktionsfähigkeit unserer Lunge aufrechtzuerhalten. Weshalb man durch Seufzen auch Gefühle zum Ausdruck bringt, das ist bislang nicht bekannt.