Bäcker, Rentner und Co.

Gehalts-Rechner: So viel mehr müssten Sie verdienen, um die Inflation auszugleichen

20.6.2022, 09:16 Uhr
Beim Einkaufen müssen die Deutschen derzeit tiefer in die Tasche greifen.

© IMAGO/Rolf Poss, IMAGO/Rolf Poss Beim Einkaufen müssen die Deutschen derzeit tiefer in die Tasche greifen.

Bereits seit Juli 2021 steigt die Teuerungsrate stetig an, aber seit dem Angriff auf die Ukraine schwingt sie sich in deutlich größere Höhen. Zuletzt gab das statistische Bundesamt eine Inflationsrate von 7,9 Prozent für den Monat Mai gegenüber dem Vorjahresmonat aus. Was bedeutet das aber für unsere Gehälter? Hier erfahren Sie, wie viel mehr beispielsweise Bäcker oder Rentner verdienen müssten, um die steigenden Preise abzufedern.

Die Rechnung setzt sich zusammen aus dem Bruttoeinkommen der jeweiligen Berufsgruppe und dem Zeitpunkt der letzten Gehaltserhöhung. Zieht man dann die aktuelle Inflationsrate ab, sieht man, wie hoch derzeit der Kaufkraft-Verlust ist. Zu diesem Betrag zählt man dann das Bruttogehalt dazu. Dann weiß man, wie viel man aktuell verdienen müsste, damit man sich wieder so viel leisten könnte, wie zum Zeitpunkt der letzten Gehaltserhöhung.

Der Münchener Merkur hat dies für verschiedene Berufsgruppen errechnet. Ein Bäcker, der 2.741 Euro Bruttogehalt hat und zuletzt am 1. Januar 2022 eine Gehaltserhöhung bekam, müsste 2.834,80 Euro verdienen, um die Inflation auszugleichen. Bei einer Mitarbeiterin in der Autoproduktion, die zuletzt am 1. Januar 2021 eine Gehaltserhöhung bekam und 3.500 Euro Bruttogehalt bekommt, müssten nun 3.810,67 Euro brutto auf dem Konto landen. Und ein Rentner mit 1.500 Euro Bruttobezügen, dessen Satz zuletzt am 1. Juli 2020 erhöht wurde, bräuchte brutto 1.630,07 Euro.

Inflation trifft manche Menschen härter

Diese Rechnungen basieren auf statistischen Daten und können individuell schwanken. Letztlich hängt es auch von den Ausgaben ab, wie sehr die Inflation für Flaute im Geldbeutel sorgt. Die Hans-Böckler-Stiftung fand außerdem heraus, dass Familien mit niedrigem Einkommen die Inflation stärker trifft als beispielsweise Single-Haushalte. Sie bezahlen statt 7,3 Prozent (Stand März 2022) 7,9 Prozent mehr. Die Waren des Grundbedarfs fallen bei ärmeren Haushalten stärker ins Gewicht. Für Singles berechnet die Hans-Böckler-Stiftung dagegen eine Teuerungsrate von "nur" 6 Prozent.

Die Mitglieder der IG Metall können sich dagegen bald auf eine Gehaltserhöhung freuen. Nach schwierigen Verhandlungen und Warnstreiks haben sich die IG Metall und die Arbeitgeber auf einen neuen Tarifvertrag für den Großteil der deutschen Stahlbranche geeinigt. Am 1. August sollen die Löhne und Gehälter um 6,5 Prozent steigen, wie die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband Stahl am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf mitteilten. Für die ersten zwei Monate bekommen die Beschäftigten insgesamt 500 Euro als Einmalzahlung, Auszubildende 200 Euro.

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