Elektrischer Cinquecento im Sport-Trimm

Abarth 500e: Rennsemmel mit Elektroantrieb

Ursula Ellmer

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5.5.2023, 19:41 Uhr
Heißt mit Familiennamen nicht mehr Fiat, sondern Abarth: Der 500e im Sport-Outfit.

© Hersteller Heißt mit Familiennamen nicht mehr Fiat, sondern Abarth: Der 500e im Sport-Outfit.

Kleine Elektroautos sind derzeit eher noch Mangelware. Doch Fiat führt einen solchen E-Zwerg im Programm. Und der gehört zu den erfolgreichsten Stromern auf dem deutschen Markt. Im vergangenen Jahr konnte sich der 500e auf Platz drei der Neuzulassungsstatistik platzieren, nur die Teslas Model Y und Model 3 haben noch mehr Käufer gefunden.

Ab 2024 vollelektrisch

Nun nimmt sich auch Fiats Haustuner des elektrischen Cinquecentos an. Abarth, im Jahr 1949 von Carlo Abarth (der ursprünglich Karl hieß und in Wien geboren wurde) gegründet, ist heute eine Marke des Stellantis-Konzerns, zu dem neben Fiat unter anderem bekanntlich auch Alfa Romeo, Opel, Peugeot und Jeep gehören. Dass Abarth den 500e aufbrezelt, geschieht nicht nur für diejenigen, denen die maximal 87 kW/118 PS des Standardmodells nicht ausreichen und denen die niedliche Optik zu nett erscheint. Abarth tut das auch für sich selbst. Schon 2024, so hat es Fiat/Abarth-Chef Olivier François verfügt, soll die Sportmarke vollelektrisch werden. Für die kleinen Power-Pakete 595 und 695 auf Basis des Verbrenner-500ers, die das Abarth-Geschäftsmodell derzeit noch ausmachen, wäre dann kein Platz mehr.

Heißt mit Familiennamen nicht mehr Fiat, sondern Abarth: Der 500e im Sport-Trimm.

Heißt mit Familiennamen nicht mehr Fiat, sondern Abarth: Der 500e im Sport-Trimm. © Hersteller

Und so wird der 500e jetzt zur elektrischen Rennsemmel. Innen und außen dekoriert ihn Abarth mit seinem Markenlogo, dem Skorpion, und versportlicht außerdem die Optik, unter anderem mit Sonderfarben wie dem giftigen Acid Green oder Poison Blue, ferner mit einer modifizierten Voll-LED-Frontbeleuchtung, speziellen Leichtmetallrädern, Seitenschwellern und einem Diffusor unter dem Heckstoßfänger.

Die Leistung steigt auf 113 kW/155 PS, das Drehmoment von 220 auf 235 Newtonmeter. In sieben Sekunden zoomt der Abarth 500e von 0 auf 100 km/h, maximal fährt er 155 km/h schnell. Zudem stehen drei Fahrmodi bereit: Turismo für sanftes Beschleunigen mit verringerter Leistung (100 kW/136 PS), Scorpion Street für maximale Leistung bei maximaler Rekuperation und Scorpion Track mit deaktivierter Rekuperation.

Schnellladen mit 85 kW

Was den Akku betrifft, bleibt es bei 42 kWh. Geladen wird dreiphasig und mit bis zu 11 kW an der AC-Wallbox, die Schnellladestation zapft der Elektro-Zwerg mit maximal 85 kW an, in einer guten halben Stunde sollen so 80 Prozent Ladestand erreicht sein. Über die Reichweite gibt es noch keine dezidierten Angaben, zu vermuten steht aber, dass sie nicht die (nominell) 320 Kilometer des Standard-500e erreicht, sondern sich eine Ecke darunter einpendelt.

Ganz schön giftig: Diese Farbe heißt "Acid Green".

Ganz schön giftig: Diese Farbe heißt "Acid Green". © Hersteller

Eine Stärke des elektrischen Fahrens liegt in der Stille. Doch Abarth verkündet verwegen, dass man „nicht auf das unverwechselbare Abarth-Brüllen verzichten will“. Weil sich so ein Elektromotor aber nun einmal ruhig verhält, wird ein digitaler Soundgenerator angeboten, der über Lautsprecher nicht nur, wie sonst üblich, die Fahrzeuginsassen beschallt, sondern auch die Außenwelt. Ob die das mit Freuden hört und ob es das wirklich braucht, sei mit einem Fragezeichen versehen.

Der künstliche Abarth-Sound ist aber nicht alles, was der sportlichste 500e von sich hören lässt. Bei Ein- und Ausschalten heißt er die Passagiere mit einem rockigen E-Gitarren-Solo willkommen, und das sogenannte AVAS-Geräusch, das Elektroautos bei niedrigen Geschwindigkeiten verpflichtend entwickeln müssen, wurde als spezifischer „Abarth Jingle“ komponiert.

Abarth 500e Cabriolet: Der Luftikus kostet 3000 Euro Aufpreis.

Abarth 500e Cabriolet: Der Luftikus kostet 3000 Euro Aufpreis. © Hersteller

Angeboten wird der Abarth 500e als geschlossene „Limousine“ und als Faltdach-Cabriolet, die 3+1-Variante mit zusätzlicher Tür auf der Beifahrerseite kommt nicht zum Zug. Zur Serienausstattung gehören unter anderem beheizbare Sportsitze, Infotainment mit Navi, JBL-Audiosystem, Klimaautomatik, kabelloses Smartphone-Laden, Rückfahrkamera und Totwinkelassistent. Der Einstiegspreis beträgt 37.990 Euro für die Limousine und 40.990 Euro fürs Cabriolet.

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