Tipps für die Starthilfe

Batterie leer? So wird das Auto wieder flott

20.12.2022, 20:42 Uhr
Wenn die Autobatterie schlapp macht, ist Starthilfe gefragt.

© auto medien portal/ACE Wenn die Autobatterie schlapp macht, ist Starthilfe gefragt.

Wenn das Auto den Dienst versagt, dann liegt das häufig an einer schwächelnden Batterie. Das zeigt auch ein Blick auf die Pannenstatistik des ADAC. Müssen die Straßenwachthelfer des Clubs ausrücken, hat der Einsatz in nahezu der Hälfte aller Fälle mit einer leeren Starterbatterie zu tun. Zwar verhindert die Lichtabschaltautomatik moderner Autos den Standardfehler von einst, nämlich die Scheinwerfer nach dem Abstellen des Fahrzeugs versehentlich leuchten zu lassen. Dafür betreiben die Autos von heute deutlich mehr elektrische Verbraucher und Steuergeräte als früher. Gerade im Winter ist der Stromspeicher starker Beanspruchung ausgesetzt: Bei minus zehn Grad verliert er etwa ein Drittel seiner Kraft.

Pannenhelfer, Booster oder Überbrückungskabel

Um dem Akku wieder auf die Sprünge zu helfen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die bequemste: Man alarmiert einen Pannenhelfer. Die Alternative heißt Selbsthilfe. Dabei unterstützt entweder ein Starthilfegerät (auch Booster oder Jump Starter genannt), eine Art Powerbank fürs Auto, die idealerweise voll geladen im Kofferraum mitgeführt und im Bedarfsfall an die Batterie geklemmt wird. Oder aber ein Überbrückungskabel (DIN-Norm 72.553 beziehungsweise ISO-Norm 6722) sowie ein zweites Auto als Spenderfahrzeug.

Auf die Reihenfolge kommt es an

In letzterem Fall ist es sinnvoll, sich zunächst zu vergewissern, wo die Batterien der beiden Fahrzeuge verbaut sind. Denn Spender- und Empfängerauto müssen so positioniert werden, dass die Pole der Akkus bequem miteinander verbunden werden können. Beim weiteren Prozedere ist unbedingt die richtige Reihenfolge einzuhalten:

Schritt 1: Die Zündungen beider Fahrzeuge ausschalten. Die Zündungen beider Fahrzeuge ausschalten. Dann das rote Pluskabel zur Hand nehmen und an den Plus-Pol des Spender- sowie an den des Empfängerautos anschließen.

Schritt 2: Das schwarze Minuskabel an den Minuspol der Spenderbatterie klemmen und mit dem anderen Ende an ein unlackiertes Metallteil am Motorblock des Empfängerfahrzeugs beziehungsweise an einen dafür vorgesehenen Massepunkt (siehe Betriebsanleitung) – keinesfalls aber an die Batterie, sonst droht Funkenflug.

Schritt 3: Den Motor des Spenderfahrzeugs starten und ihn etwa zehn Minuten lang laufen lassen.

Schritt 4: Das Pannenauto anlassen. Springt es nicht an, wird der Startversuch abgebrochen und nach etwa einer Minute wiederholt. Bleiben mehrere Versuche ohne den erwünschten Erfolg, sollte man die Starthilfeaktion sein lassen und einen Profi aus der Kfz-Werkstatt beziehungsweise einen Pannenhelfer zu Rate ziehen. Möglicherweise ist nicht die Batterie das Problem. Dann können weitere Startversuche zu Schäden führen.

Schritt 5: Läuft der Motor des Pannenfahrzeugs, Verbraucher mit hohem Strombedarf wie Licht, Gebläse oder Heckscheibenheizung einschalten. Das vermeidet Spannungsspitzen und schützt die Bordelektronik.

Schritt 6: Die Kabel wieder abklemmen, und zwar in umgekehrter Reihenfolge. Also: Zuerst das schwarze Minuskabel vom Spenderauto abnehmen, dann vom Empfänger. Anschließend das rote Pluskabel lösen. Die genannten Stromverbraucher wieder abschalten beziehungsweise herunterregeln.

Schritt 7: Das Pannenauto mindestens eine halbe, besser aber eine Stunde lang über die Landstraße oder die Autobahn bewegen, um sicherzugehen, dass die Batterie ausreichend geladen wird, um einen erneuten Startvorgang zu gewährleisten. Dabei möglichst wenige elektrische Verbraucher aktivieren.

Von einer vollständig geladenen Batterie könne aber immer noch nicht die Rede sein, warnen Experten des Auto Clubs Europa (ACE). Ihr Rat: Den Auto-Akku mit einem Ladegerät laden und sicherheitshalber von einer Fachwerkstatt prüfen lassen.

Und wie ist das beim Elektroauto?

Neben ihrer Traktionsbatterie, die den Elektromotor mit „Fahrstrom“ versorgt, besitzen auch E-Autos eine klassische Starterbatterie, die das Hochvoltsystem aktiviert. Diese 12-Volt-Batterie mag schon einmal leer sein. Dann kann das E-Auto durchaus Starthilfe bekommen, entweder per Booster oder von einem anderen Auto. Die Vorgehensweise entspricht der oben geschilderten.

Schwieriger gestaltet sich der umgekehrte Fall, sprich, das Elektroauto als Energiespender einzusetzen. Grund: Die 12-Volt-Batterie des Stromers ist eher klein, es drohen Überlastung und Schäden. Viele Hersteller erlauben die Starthilfe daher nicht. Bevor sie erfolgt, muss auf jeden Fall die Betriebsanleitung konsultiert werden.

Keine Kommentare