Eingestuft in die Klasse 7e

Liux Geko: Dieser Elektro-Winzling kommt aus Spanien – vielleicht

1.5.2023, 21:48 Uhr
Der Liux Geko ist ein 2,70 Meter kurzer Zweisitzer mit Elektroantrieb.

© Hersteller Der Liux Geko ist ein 2,70 Meter kurzer Zweisitzer mit Elektroantrieb.

Dem seinem Lebensabend entgegenfahrenden Smart EQ fortwo dürfte schon jetzt so mancher nachtrauern. In die buchstäblich kleine Lücke, die der Elektro-Mini hinterlässt, möchte ein spanisches Start-up rangieren. Liux heißt es, kommt aus Santa Pola in der Provinz Alicante und will einen elektrischen Winzling namens Geko in den urbanen Großstadtdschungel schicken.

Kein echtes Auto

Wie beim Smart handelt es sich dabei um einen Zweisitzer von 2,70 Metern „Länge“, auch formal sind gewisse Ähnlichkeiten zu konstatieren, was freilich schon die Bauart vorgibt. Das war es dann aber schon mit den Gemeinsamkeiten. Mit 1,50 Metern kommt der Geko noch einmal eine Ecke schmaler daher als der fortwo. Vor allem aber ist er kein richtiges Auto, sondern als Leichtfahrzeug der Klasse L7e eingestuft, damit konkurriert er eher mit dem eben erst vorgestellten Isetta-Klon Microlino oder dem Renault Twizy, ansatzweise auch mit Opels Elektro-Würfelchen Rocks-e.

Mit entsprechenden Einbußen beim Fahrkomfort ist zu rechnen, auch die Sicherheitsausstattung wird nicht mit der eines echten Autos mithalten können, denn ABS ist für L7e-Fahrzeuge ebensowenig Pflicht wie das Antischleudersystem ESP, desgleichen verzichten die leichten Kleinen in aller Regel auf einen Airbag.

Letztlich ist einer wie das 550-Kilogramm-Federgewicht Geko ein wetterfester Fahrradersatz. Monocoque und die aus dem 3D-Drucker kommende Karosserie werden aus Flachsfaser-Biokomposit und biobasiertem Harz gefertigt, nähere Angaben zum Antrieb gibt es keine, Liux lässt bislang nur wissen, dass der Geko maximal 100 km/h schnell fahren kann und eine Reichweite von bis zu 150 Kilometern erzielt. Als Energiespeicher dient ein kleiner 13-kWh-Akku, der sich praktischerweise ausbauen und extern aufladen lässt, die Haushaltssteckdose dürfte dazu ausreichen.

Nachhaltigkeit soll laut Hersteller insofern gegeben sein, als der Geko über seine Lebensdauer hinweg einen um 40 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als das (nicht näher spezifizierte) „effizienteste Elektroauto“; im Vergleich zu einem Verbrenner-SUV sollen es gar 80 Prozent sein.

Kein Preis, kein Starttermin

Wann mit dem Geko zu rechnen ist und was er kosten soll, bleibt unklar. Auch eine Reservierung lässt sich auf der Liux-Homepage nicht vornehmen. Ob der Elektro-Winzling tatsächlich auf die Straßen rollt, bleibt also abzuwarten. Liux wäre nicht das erste Start-up, dessen Träume geplatzt sind, siehe Sono Motors aus München und das Solarauto Sion, siehe auch Uniti Motors aus Schweden und den elektrischen Dreisitzer Uniti One.

Der Liux Animal sollte gegenläufig öffnende Portaltüren bekommen.

Der Liux Animal sollte gegenläufig öffnende Portaltüren bekommen. © Hersteller

Auch Liux hat eines seiner Projekte zumindest erst einmal vertagt: Der elektrische Fünftürer Animal musste zugunsten des Geko zurücktreten. Laut Liux-Mitbegründer Antonio Espinosa, weil sowohl die urbane Menschheit als auch der Planet eher ein leichtgewichtiges Stadtfahrzeug brauchen. Vielleicht aber schlicht deshalb, weil es beim Geko mit geringeren Investitionen abgeht,

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