Garten

So wird man lästige Schnecken im Garten los

Simone Madre

SEO-Redakteurin

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7.3.2023, 08:29 Uhr
Die Spanische Wegschnecke gilt in Deutschland als bedeutsamer Schädling.

© Patrick Pleul/dpa/Archivbild Die Spanische Wegschnecke gilt in Deutschland als bedeutsamer Schädling.

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Verschiedene Schneckenarten knabbern gerne an Blättern, Stängeln und Früchten und können so die ganze Ernte ruinieren. Insbesondere, wenn es feucht ist - also bei Regen, in der Zeit des Morgentaus und in der Nacht - sind sie im Garten unterwegs. Auch wenn man die Schnecken selbst nicht sieht, sind ihre glänzenden Schleimspuren sowie die Fressschäden klar zu erkennen.

Welche Hausmittel helfen wirklich gegen Schneckenfraß und wie kann man insbesondere Schnecken im Gemüsegarten bekämpfen? Im folgenden Beitrag gibt es die besten Tipps, wie Sie Ihren Garten wieder schneckenfrei bekommen.

Nacktschnecken sind Schnecken, bei denen das Gehäuse lediglich ein verkümmerter Schutzschild unter der Haut ist. Schnecken mit Gehäuse können sich bei Gefahr oder Trockenheit in ihr Haus zurückziehen. Nacktschnecken haben diese Option nicht und leben daher zum Großteil in der Erde oder in kleinen Ritzen, wo es feuchter ist und sie verborgen sind. Manche Arten können zudem reichlich Schleim absondern, der für Fressfeinde widerlich schmeckt.

Ohne Gehäuse sind Nacktschnecken deutlich beweglicher und ausdauernder als andere Schnecken und können sich bei ausreichend Feuchtigkeit über weite Strecken kriechen, um sich einen neuen Lebensraum zu erschließen.

Ursachen für Nacktschnecken im Garten

Wenn das Jahr eher feucht ist und der Winter mild war, tummeln sich besonders viele Nacktschnecken im Garten. Sobald der Frost ausbleibt, kommen sie zum Vorschein und fangen an zu fressen. Die kleinen Jungtiere brauchen anfangs nicht viel Nahrung, entwickeln aber mit steigenden Temperaturen mehr Hunger und werden bald geschlechtsreif und legen Eier.

Nacktschnecken brauchen Feuchtigkeit und verlassen vor allem ihre Verstecke, wenn es regnet, man gegossen hat oder Tau liegt. Dadurch, dass sie zum Großteil aus Wasser bestehen und ihren Feuchtigkeitshaushalt nicht aktiv regulieren können, sind sie stark auf Feuchtigkeit angewiesen. Zudem können sie bei Feuchtigkeit besser kriechen. Daher ist Trockenheit der größte Feind der Nacktschnecken.

Bei vermehrtem Auftreten ist die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) eine Gefahr für den Garten und die liebevoll gezüchteten Pflanzen. Sie ist eine Nacktschnecke, genau wie die zwei folgenden, die ebenfalls als Schädlinge gelten: die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) und die Gartenwegschnecke (Arion distinctus). Das Problem bei der Spanischen Wegschnecke: Sie hat hier kaum Fressfeinde und kommt auch mit längeren Trockenperioden zurecht. Dadurch kann sie sich enorm ausbreiten.

Neben Schädlingen im Garten, die es auf frisches, grünes Pflanzenmaterial abgesehen haben, gibt es auch Schnecken, die im Garten sogar nützlich sind. Diese ernähren sich von Aas, abgestorbenen Pflanzen oder anderen Schnecken. Nützliche Schneckenarten in heimischen Gärten sind die Schnirkelschnecken (Helicidae), die Großen Weinbergschnecken und die Schnegeln (Limacidae).

Gehäuseschnecken richten im Garten in der Regel keinen Schaden an. Nacktschnecken hingegen hinterlassen unregelmäßige Fraßlöcher an den Blättern, wobei die Blüten durchaus auch ganz abgefressen werden. Zudem hinterlassen sie auf der Ernte Schleimspuren und Dreck.

Um Nacktschnecken loszuwerden, hat sich eine Kombination verschiedener Methoden bewährt. Dazu gehören:

  • Absammeln: Wer den Schnecken geeignete Verstecke anbietet, tut sich dabei leichter. Hierzu legt man beispielsweise die Hüllblätter von Salaten auf den Beeten aus und sammelt morgens und abends die Schnecken ab, die sich dort tummeln. Weitere Absammeltipps finden Sie hier.
  • Grenzen setzen: Gartenbesitzer können ihre Zierpflanzen- und Gemüsebeete am besten mit Sand, Gesteinsmehl, Rindenmulch, Sägemehl oder Kalk umrahmen, um die Schnecken fernzuhalten.
  • Blumentöpfe und Beet-Umrandungen mit Schutzanstrich: Blumentöpfe können mit einem speziellen, durchsichtigen Schutzanstrich versehen werden. Dieser ist in jedem Baumarkt erhältlich und zugleich noch umweltfreundlich. Auf der glatten Oberfläche finden die Nacktschnecken weniger Halt. Alternativ eignet sich auch selbstklebende Kupferfolie.
  • Verstecke entfernen: Um Schnecken im Garten zu bekämpfen, sollten Versteckmöglichkeiten wie hohes Gras in der Nähe von gefährdeten Blumen oder Beeten entfernt werden. Zudem sollte man Gemüsebeete nur in sonnigen und offenen Bereichen des Gartens anlegen. Beliebte Schneckenverstecke sind Totholz oder feuchte Laubhaufen – diese haben ebenfalls keinen Platz in einem schneckenfreien Garten.
  • Gießen: Bestenfalls sollte man nur den Wurzelbereich der Pflanzen gießen und den übrigen Boden so trocken wie möglich halten. Die Pflanzen sollten zudem nur morgens gegossen werden, damit der Boden nicht die ganze Nacht nass ist.
  • Hochbeet: Ein Hochbeet kann den Schnecken den Zugang zum liebevoll gepflegten Gemüsebeet erschweren. Insbesondere, wenn man zusätzlich einen Schutzanstrich oder eine Kupferfolie verwendet.
  • Beete hacken: Wer die Beete im Garten immer wieder hackt, sorgt dafür, dass eine Unruhe entsteht und die Schnecken lieber das Weite suchen. Gleichzeitig können Schlupflöcher identifiziert und geschlossen werden.
  • Schneckenzaun: Im Fachhandel sind spezielle Schneckenzäune erhältlich, mit denen besonders gefährdete Beete umzogen werden können. Der Zaun hat einen nach außen gebogenen Rand, sodass man die Schnecken, die es doch über den Zaun geschafft haben, von Zeit zu Zeit einfach einsammelt und aus dem Garten entfernt.
  • Naturnaher Garten: Die NABU empfiehlt, natürliche Feinde der Schnecken zu fördern. Wenn sich Igel, Blindschleichen, Kröten, Vögel und Mäuse wohlfühlen, vertreibt das Schnecken auf natürliche Art und Weise. Allerdings fühlen sich die Feinde der Nacktschnecken vor allem in einem naturnahen Garten wohl, der ihnen viele Versteckmöglichkeiten bietet.
  • Indische Laufente kaufen oder mieten: Klingt skurril, wird aber bei der Bekämpfung der Spanischen Wegschnecke tatsächlich gemacht. Typische Fressfeinde wie Igel und Kröten rühren sie aufgrund ihres bitteren Schleims nicht an, die Indische Laufente frisst diese Nacktschneckenart aber gerne. Deshalb kann man die Tiere bei bestimmten Züchtern kaufen oder auch tage- oder wochenweise mieten. Dann muss der Garten aber auch ententauglich sein und man muss sich um die Tiere kümmern.

Schnecken zu vertreiben geht natürlich und ganz ohne chemische Helfer. Neben den bereits aufgelisteten Methoden helfen auch diese Hausmittel dabei, Nacktschnecken zu bekämpfen.

  • Kaffee(satz): Koffein wirkt auf Schnecken wie ein Nervengift, Kaffeesatz kann gleichzeitig das Beet düngen. Allerdings ist die Konzentration von Koffein im Kaffeesatz meist nicht hoch genug, um die Schnecken tatsächlich zu töten. Wäre er so hoch, würde er zudem Nützlingen wie Regenwürmern und Insekten schaden. Der intensive Geruch kann Schnecken allerdings abschrecken. Hierzu häuft man einen Ring aus getrocknetem Kaffeesatz um einzelne Pflanzen auf. Zudem kann man auch übrigen Kaffee auf die Blätter der Pflanze sprühen. Die zweite Methode hält die Nacktschnecken aber nur bis zum nächsten Regen ab.

Wie Sie Kaffeesatz als Dünger benutzen, erfahren Sie in unserem Beitrag.


  • Salat: Tatsächlich kann auch eine "Salatfalle" ein Mittel gegen Schneckenfraß sein. Dazu platziert man eine Handvoll nasse Salat- oder Rhabarberblätter in einer bestimmten Ecke des Gartens. Am nächsten Morgen kann man dort zahlreiche Schnecken einsammeln.
  • Holzasche: Wer Holzasche um die gefährdeten Pflanzen verteilt, erschwert den Schnecken die Fortbewegung. Durch die Holzasche wird der Untergrund trocken und feinkörnig. Allerdings ist diese Methode nur bis zum nächsten Regenschauer wirklich effektiv.
  • Katzenfutter und Kleie: Mit einer Mischung aus nassem Katzenfutter und Weizenkleie im Verhältnis 5:1 kann man Schnecken anlocken, ohne sie zu töten. An diesen Lockplätzen können die Schnecken später eingesammelt werden.
  • Lieber Finger weg von Salz, Natron und Bier: Wenn eine Schnecke über Salz kriecht, wird ihr Flüssigkeit entzogen. Daraufhin stirbt sie qualvoll. Das Gleiche gilt für Natron. Zudem sind diese beiden Mittel auch für Pflanzen schädigend, wenn sie ins Erdreich gelangen. Auch durch Bierfallen verenden die Tierchen qualvoll, da sie in die Flüssigkeit fallen und ertrinken. Zudem locken die Bierfallen meist noch mehr Schnecken aus den benachbarten Gärten an.

Wenn man sich frühzeitig den Ärger mit Nacktschnecken im Garten ersparen möchte, kann man präventiv Pflanzen und Blumenbeete auswählen, die Schnecken meiden. Es gibt einige Pflanzenarten, die nicht auf dem Speiseplan der Schädlinge stehen. Diese Pflanzen werden von Schnecken nicht nur gemieden, sondern können sie sogar abwehren. Als unangenehm empfinden Schnecken beispielsweise sehr intensiv riechende Kräuter wie Thymian oder Rosmarin. Aber auch behaarte, gezackte Blätter und giftige Pflanzen wie Fingerhut, Eisenhut, Farne oder Gräser wirken auf die Schnecken abschreckend. Zudem bleiben Pflanzen mit ledrigen Blättern sowie roter oder dunkler Farbe meist verschont. Lollo Rosso, Raddicchio und Eichblattsalat sind also deutlich weniger anfällig als Kopfsalat.

Diese Pflanzen stehen ebenfalls nicht auf dem Speiseplan von Schnecken:

  • Bohnenkraut
  • Geranien
  • Mohn
  • Petersilie
  • Bienenweide
  • Rosen
  • Pfingstrosen
  • Kapuzinerkresse
  • Rettich
  • Salbei
  • Schnittlauch
  • Sellerie
  • Tomaten
  • Zwiebeln

    Natürliche Feinde im Garten, ein angepasstes Gießverhalten, das Anlegen eines Hochbeetes und Schneckenzäune sind präventive Maßnahmen, die Erfolg versprechen. Zudem sollte man sichtbare Schneckeneier - beispielsweise im Kompost - entfernen und in der Sonne austrocknen lassen. Die meisten Eier werden im Augst und September gelegt. Wenn man beim herbstlichen Umgraben von Beeten Komposterde verwendet, sollte man sie zuerst breitflächig auf dem leeren Beet ausbringen und durchtrocknen lassen, bevor man sie einarbeitet. Dadurch trocknen übrige Eier aus.