Noch im Mai geht’s los

Arbeiten starten: Zeppelinfeld in Nürnberg wird für 85 Millionen umgebaut

Timo Schickler

Nürnberg

E-Mail zur Autorenseite

22.4.2024, 14:29 Uhr
Schon seit Jahren brüchig - und jetzt bald wirklich eine Baustelle: die Steintribüne in Nürnberg.

© Daniel Karmann Schon seit Jahren brüchig - und jetzt bald wirklich eine Baustelle: die Steintribüne in Nürnberg.

Lange hat die Stadt Nürnberg überlegt, wie sie mit der bröckelnden Steintribüne und dem Zeppelinfeld umgehen soll. Inzwischen steht fest: Die Überbleibsel des Reichsparteitagsgeländes werden zum Lern- und Begegnungsort. Ab Mai beginnen nun die Bauarbeiten.

Nürnberger Zeppelinfeld: Schadstoffe werden entfernt

Zeppelinfeld und Zeppelintribüne sind "der einzige in der NS-Zeit geplante, fertig gebaute, während der nationalsozialistischen Reichsparteitage genutzte und heute noch im Wesentlichen erhaltene Bereich des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes", heißt es in einer Mitteilung der Stadt Nürnberg.

Die investiert nun zusammen mit dem Bund und dem Freistaat Bayern insgesamt 85,1 Millionen Euro in das Gelände, zu dem auch der frühere Bahnhof Dutzendteich zählt, um hier einen Ort des Lernens und der Begegnung entstehen zu lassen.

Los geht’s mit der Einrichtung der Baustelle und dem Ausbau von schadstoffhaltigen Stoffen. Außerdem werden alte Schächte aufgefüllt. Im Herbst dieses Jahres können dann die Steinmetze mit ihrer Arbeit an der Natursteinoberfläche beginnen. Auch im Herbst starten die Arbeiten im Mittelbau der Zeppelintribüne, wo bis 2027 eine didaktische Kommentierung eingerichtet wird.

Bahnhof Dutzendteich wird zum Ticketzentrum

Ebenfalls noch heuer beginnt die Baustelle im ehemaligen Bahnhof Dutzendteich. Der wird künftig für alle Besucherinnen und Besucher erster Anlaufpunkt in Sachen Informationen und Tickets sein. Die künftige Nutzung und Betreuung erfolgt durch das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.

Ausgeführt werden die Baumaßnahmen vom Hochbauamt der Stadt Nürnberg, aber inhaltlich verantwortlich ist der Stab ehemaliges Reichsparteitagsgelände, Zeppelinfeld und Zeppelintribüne im Geschäftsbereich Kultur.

Bürgermeisterin Julia Lehner ist zufrieden, denn bald ist zu sehen, dass sich am künftigen Lernort etwas tut. "Persönlich freue ich mich sehr, dass nach Jahren des Diskurses, der Konzeption und der Planung nun die Vorbereitungen für den Baubeginn stattfinden", sagt sie.

Es sei ein langer Weg gewesen, den Kultur- und Bauverwaltung gemeinsam gegangen seien, "um einen zentralen Ort der Geschichte des Nationalsozialismus stärker als bisher für die Bildungsarbeit zu nutzen". Gerade solche außerschulischen Lernorte seien notwendig, um über die Ideologie und das menschenverachtende Gedankengut der Nationalsozialisten aufzuklären.

Rock im Park und Norisring: keine Einschränkungen

"Das komplexe Projekt startet nun in die Umsetzungsphase", sagt Daniel Ulrich. Es sei eine lange und intensive Planungsphase gewesen, erklärt der Baureferent, aber jetzt beginnen die Bauarbeiten.

Wichtig für alle, die hier schon bald feiern wollen: "Die Großveranstaltungen Rock im Park und Norisring werden in 2024 davon noch nicht beeinträchtigt. Erst ab 2025 sind hier Einschränkungen zu erwarten, dazu sind wir in engem Kontakt mit den Veranstaltern."

2 Kommentare