Zwischen Hard-Rock und Schafkopf

Auf geht's zur Stadteil-Kirchweih: So unterschiedlich feiern die Nürnberger

Irini Paul

Lokalredaktion

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9.6.2022, 09:24 Uhr
Bitte einsteigen! Endlich dürfen wieder all die kleinen Kirchweihen im Stadtgebiet stattfinden. Doch die sind mancherorts sehr unterschiedlich.

© Roland Fengler Bitte einsteigen! Endlich dürfen wieder all die kleinen Kirchweihen im Stadtgebiet stattfinden. Doch die sind mancherorts sehr unterschiedlich.

Nürnberg hat viele Gesichter. Und so unterschiedlich die Stadt ist, so unterschiedlich sind auch ihre Kirchweihen: Jede "Kärwa" hat ihren ganz eigenen Charakter. Während etwa in St. Leonhard kein "Kärwa-Baum" aufgestellt wird, so wäre das in Fischbach undenkbar. In Katzwang gehört hingegen das so genannte Saugtrogrennen traditionell zu jeder Kirchweih. Ursprünglich waren sie christliche Feste. Heute sind sie Stadtteil-Events, die auch für den Zusammenhalt der Menschen dort stehen und dabei ganz eigen sind.

Die Saison reicht in der Regel von Ende April bis Ende September. Und so starten auch in Großreuth und Gostenhof am Freitag, 10. Juni, zwei weitere und dabei äußerst unterschiedliche Kirchweihen.

In Großreuth hinter der Veste wird bei der Kirchweih bis 13. Juni Tradition und Brauchtum groß geschrieben - und das seit Generationen: Hier begegnet man der fränkischen Kultur mit Trachten, Blasmusik, Pferdegespannen und Mundartdichtung. Aber auch der „Kärwa-Baum“, das "Küchlebetteln" und der "Betzenaustanz" gehören bei dieser besonderen Stadtteil-Kirchweih im Nürnberger Norden dazu. Denn sie zeigt traditionelles Dorfleben in der Großstadt.

Party und Tradition

Anders als in den Jahren davor findet die Kirchweih in diesem Jahr im Biergarten mit Festzelt von Finyas Taverne im Lutzgarten statt. Da man auch in Großreuth - trotz aller Liebe zur Tradition - mit der Zeit geht, wird es am Freitag, 10. Juni, beim Partyabend dann doch modern.

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wird am Sonntagmorgen, 12. Juni, wieder der traditionelle Gottesdienst im Festzelt abgehalten. Ab 12 h Uhr findet ein Schafkopfturnier satt, zu dem man sich am besten vorher anmeldet. Der Montagnachmittag, 13. Juni, gehört dann vor allem auch den Kindern – unter anderem mit Entenangeln und Kindereisenbahn.

In Gostenhof gehen die Uhren anders. Hier findet bis 14. Juni wieder die einzige Kirchweih in Nürnberg statt, die von der Kirchengemeinde selbst veranstaltet wird und als Rock-Kirchweih ihres Gleichen sucht. Sieben verschiedene Bands stehen dabei in den Startlöchern. Nach dem Bieranstich um 17 Uhr spielt zum Auftakt um 19.30 Uhr die Judas Priest Revival-Band auf. Am Samstag treten Die Kunstfälscher und abends die Band TigaToe auf, am Sonntag Grandessa und nach Jahren wieder mal Die Wundertüte. Am Montagabend sind die Songs von Neil Young and Crazy Horse zu hören. Zum Abschluss am Dienstag, 14. Juni, tritt Mona La Banda auf. Daneben warten klassische und Fahrgeschäfte auf dem Veit-Stoß-Platz.

Am Sonntag, 12. Juni, 11 Uhr, wird es einen Gottesdienst vor der Bühne an der Dreieinigkeits-Kirche geben. Die Predigt auf Fränkisch in Reimen wird vom ehemaligen Regionalbischof Christian Schmidt gehalten. Am Dienstag, 14. Juni, sind schließlich wieder die Kinder aus den umliegenden Kindertagesstätten um 15 und 16 Uhr zum Puppentheater eingeladen.


Großreuth h.d.V: Reservierungen unter www.lutzgarten.de oder unter 0911-358000. Anmeldung zum Schafkopfturnier ist vorab unter info@nether.de möglich.

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