Sanierung

Beliebter Platz in Nürnberg wieder geöffnet

Clara Grau

Lokalredaktion Nürnberg

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24.3.2022, 18:58 Uhr
Der Jamnitzerplatz in Nürnberg-Gostenhof ist nach der Sanierung wieder ein Treffpunkt für Menschen aus dem Stadtteil. Bürgermeister Christian Vogel, Oberbürgermeister Marcus König und Sozialreferentin Elisabeth Ries (von links) eröffneten die Grünanlage am Donnerstag wieder.

© Michael Matejka, NNZ Der Jamnitzerplatz in Nürnberg-Gostenhof ist nach der Sanierung wieder ein Treffpunkt für Menschen aus dem Stadtteil. Bürgermeister Christian Vogel, Oberbürgermeister Marcus König und Sozialreferentin Elisabeth Ries (von links) eröffneten die Grünanlage am Donnerstag wieder.

Kinder toben auf den Spielflächen, hüpfen auf Bodentrampolinen und flitzen mit ihren Tretrollern umher. Menschen jeden Alters gehen mit und ohne Hund spazieren oder sitzen auf Holzbänken und genießen die Frühlingssonne. Noch bevor Oberbürgermeister Marcus König, Bürgermeister Christian Vogel und Sozialreferentin Elisabeth Ries am Donnerstag das rote Band am Eingang des Jamnitzerplatzes durchschneiden können, haben sich die Anwohner aus Gostenhof ihren Platz schon zurückerobert.

Im Mai 2021 wurde die in den 1980er-Jahren gebaute Anlage gesperrt und bis jetzt komplett erneuert. 2,3 Millionen Euro kostet die Sanierung, etwa die Hälfte davon übernahmen Bund und Freistaat Bayern.

Eine Frischkur war dringend nötig, denn die Grün- und Freizeitanlage wurde in den vergangenen Jahrzehnten stets intensiv genutzt und war am Ende in keinem guten Zustand mehr. Es gab auch immer wieder Ärger wegen Ruhestörungen und Drogenkonsumenten. Linksautonome gerieten mit der Polizei aneinander, es folgten sogar Gerichtsprozesse.

"Es soll ein Platz für alle sein"

Dass es im Herzen des urbansten, kulturell vielfältigsten und mit am dichtesten besiedelten Stadtteils in Nürnberg jemals ruhig und beschaulich zugehen wird, erwartet von den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung niemand. Aber Bürgermeister Christian Vogel (SPD) stellte bereits vor der Sanierung klar: "Es muss ein gutes Miteinander für alle Generationen und gesellschaftlichen Gruppen geben." Und auch jetzt gilt für ihn: "Es soll ein Platz für alle sein." Das betonte auch Oberbürgermeister Marcus König (CSU).

Viel Platz für Sport und Spiel: der generalüberholte Jamnitzerplatz.

Viel Platz für Sport und Spiel: der generalüberholte Jamnitzerplatz. © Michael Matejka, NNZ

Sozialreferentin Elisabeth Ries (SPD) dankte allen, die sich Gedanken gemacht und sich Zeit für die Bürgerbeteiligung genommen haben. Das Jugendamt befragte Kinder und Jugendliche nach ihren Wünschen und der für Grünanlagen zuständige Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) die erwachsenen Nutzerinnen und Nutzer.

Toilette und Schaukeln

Die Planer setzten viele Ideen und Anregungen um: So steht am Rande der Anlage jetzt eine Bio-Toilette und statt Schwinggeräten gibt es auf ausdrücklichen Kinderwunsch Schaukeln. Hinzugekommen ist auch mehr Grün: Sör ließ 1.050 Quadratmeter Rasenflächen ansähen und pflanzte ein Dutzend neue Bäume. Ganz fertig ist der Jamnitzerplatz noch nicht: Ein großes Spielgerät ist noch abgesperrt. "Da fehlt uns noch ein Teil und ohne dies bekommen wir keine Freigabe vom Tüv", bedauert Christian Vogel. In der kommenden Woche dürfen aber auch hier Kinder spielen, verspricht der Bürgermeister.

Am Rande gab es aber auch Kritik: Durch die Aufwertung des Umfelds könnten die Mieten ansteigen und die Gentrifizierung des Stadtteils befeuert werden, so die Befürchtung von einigen Anwohnern, die mit Protesttafeln gekommen waren.

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