Blick ins Wanderfalken-Nest
Brut auf der Nürnberger Kaiserburg: Schlüpfen bald vier flauschige Küken?
Lokalredaktion Nürnberg
Viele Nürnberger und Nürnberger, aber auch Menschen aus der ganzen Welt, verfolgen das Geschehen auf dem Nürnberger Sinnwellturm seit Jahren live mit: Eine Kamera hat das Nest, das ein Wanderfalkenpaar dort seit zehn Jahren bezieht, im Visier. Über drei Millionen Zugriffe registrierten die Betreiber, das Projekt "Lebensraum Burg" alleine im vergangenen Jahr.
In den Wintermonaten sah sich das Raubvogelpaar den Brutplatz auf dem 41 Meter hohen Turm genauer an, am 26. Februar 2023 legte das Weibchen dann ein erstes Ei, mittlerweile sind es vier.
Vier Eier waren es auch im Jahr 2022 - und die Vogeleltern konnten einen tollen Bruterfolg verbuchen: Es schlüpften vier gesunde Küken, aus allen entwickelten sich Jungvögel, die schließlich nach und nach ausflogen. Eines der Tiere verunglückte allerdings tödlich an einer Glasscheibe des Zukunftsmuseums am Augustinerhof. Die Flächen wurden im Nachgang mit Vogelschutzfolien versehen.
Ob heuer auch wieder vier Küken schlüpfen werden? Das können alle Interessierten über die beiden Webcams verfolgen, die das Projekt "Lebensraum Burg" installiert hat. Das Projekt der Regierung von Mittelfranken und der Stadt Nürnberg läuft seit 2009. Seitdem schlüpften 22 Jungvögel.
Diese tragen zur Sicherung der Art bei: Gab es 1950 bundesweit noch 900 Wanderfalken-Brutpaare, so war deren Bestand 1982 nach Angaben des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV) auf nur noch 60 Brutpaare in Deutschland geschrumpft. In manchen Regionen war der Raubvogel sogar schon ganz ausgerottet. Seitdem habe sich der Bestand dank intensiver Bemühungen verzehnfacht, schreibt der LBV. In Bayern leben nach seinen Schätzungen heute wieder zwischen 210 und 230 Brutpaare.
Die Nürnberger Kaiserburg ist nicht nur für das Falkenpaar ein Lebensraum. Über 2000 Tier- und Pflanzenarten konnten dort im Rahmen des Projekts „Lebensraum Burg“ nachgewiesen werden.
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