Polizisten angegriffen

Corona-Demo: Nürnberger zu Haftstrafe verurteilt

18.1.2022, 12:34 Uhr
Corona-Demo: Nürnberger zu Haftstrafe verurteilt

© Michael Müller

Er habe kein Vertrauen mehr in die Polizei, die Beamten verhielten sich nicht mehr wie früher - so erklärt ein Nürnberger (34) dem Amtsgericht Nürnberg seine verbalen Attacken und Angriffe auf Streifenbeamte. Seit Mai 2020 ist Uwe S. (Name geändert) immer wieder mit Polizisten aneinander geraten.

Angriff gegen Beamten

Am 30. Mai 2020 demonstrierte er in der Spitalgasse gegen 15 Uhr in einer Gruppe von etwa 30 Personen gegen die Anti-Corona-Maßnahmen. Die Versammlung war nicht genehmigt, die Teilnehmer hielten weder den Mindestabstand ein, noch trugen sie einen Mund-Nasen-Schutz.

Als Polizisten auch Uwe S. nach seinen Personalien fragten, wurde er aggressiv. Er stieß einem Beamten mit dem Ellenbogen gegen die Brust.


Falscher Polizist kassiert Verwarngelder


Nur wenige Stunden später, gegen 19.45 Uhr, wurde S. auf dem Lorenzer Platz erneut von Polizisten kontrolliert. Wieder hatte er an einer nicht genehmigten Veranstaltung teilgenommen. Diesmal gab er sich gänzlich ahnungslos - diese "Sheriffs" seien gewiss keine Polizisten, behauptete er und setzte einen Notruf ab: Er werde "von Bewaffneten überfallen".

Am 29. Oktober fiel Uwe S. nach Mitternacht im Nürnberger Hauptbahnhof auf. Er war stark alkoholisiert (später wurden 2,09 Promille festgestellt) und ohne Maske unterwegs. Als ihn ein Passant deshalb ansprach, schlug S. mit den Fäusten nach ihm - der Mann konnte den Schlägen gerade noch ausweichen, Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn griffen ein und riefen die Bundespolizei.

Doch Uwe S. wollte nicht mit zur Dienststelle. Er widersetzte sich und wehrte sich nach Leibeskräften. Dabei schlug er eine Polizistin mit der Faust in den Bauch, einem Polizisten trat er gegen dessen linkes Knie. Er tobte und beleidigte die Beamten massiv. "Flaschen, Drecksschergen, Nazipack, Taugenichtse, Versager, Vollidioten, Arschlöcher und Hurensöhne" ist nur die knappe Fassung seiner Schimpftirade.

Uwe S. bleibt auf freiem Fuß

Die tätlichen Angriffe auf Vollstreckungsbeamte, die versuchten Körperverletzungen, der Missbrauch von Notrufen sowie die Beleidigungen bringen ihm nun eine Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten ein. Uwe S. bleibt auf freiem Fuß. Die Vollstreckung wird zur Bewährung ausgesetzt.

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