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Corona: Rat und Tat für Jugendliche

Sabine Ebinger

Lokales Nürnberg

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27.2.2022, 10:00 Uhr
Besonders junge Menschen haben in den vergangenen zwei Jahren gelitten - der Kreisjugendring möchte diese nun durch die Pandemie begleiten. 

© colourbox.de, NNZ Besonders junge Menschen haben in den vergangenen zwei Jahren gelitten - der Kreisjugendring möchte diese nun durch die Pandemie begleiten. 

Keine oder nur wenig erlaubte Kontakte, Homeschooling und Homeoffice, Besuchsverbot in den Kliniken: Corona hat uns allen das Leben schwer gemacht. Doch besonders Kinder und junge Menschen haben stark gelitten - und leiden heute noch. So weiß Eva Marenda, Leiterin der Jugend Information Nürnberg: "Viele Jugendliche haben sich zurückgezogen, sind oft relativ antriebslos." Die Jugend Information Nürnberg gehört zum Kreisjugendring Nürnberg-Stadt und ist eine allgemeine Info- und Anlaufstelle für junge Menschen von 14 bis 27 Jahren.

Die Einrichtung bietet unter anderem eine Miet-, Rechts- oder Schuldnerberatung an - kostenlos, unkompliziert und speziell auf die Bedürfnisse von jungen Menschen zugeschnitten. Doch diese eigentlich beliebten Angebote waren in der Pandemie samt der diversen Zugangsbeschränkungen plötzlich immer weniger gefragt. "Es kamen deutlich weniger junge Menschen", berichtet Eva Marenda. Heranwachsende meldeten sich oft erst dann, als es schon eigentlich zu spät war - wenn etwa die Wohnung bereits gekündigt war.

Kinder und junge Menschen haben es in der Pandemie besonders schwer. So ist die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie einer Analyse Hamburger Wissenschaftler zufolge weiterhin hoch. Rund ein Drittel empfindet demnach weniger Lebensqualität. Vor der Corona-Krise waren es zwei von zehn Kindern, also ein Fünftel. Das ist das Ergebnis der dritten Befragung aus dem Herbst 2021 der sogenannten Copsy-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

"Durch die Pandemie begleiten"

Traurigkeit, Depression, Abhängigkeiten - was kann man machen, wenn die beste Freundin hier plötzlich in ein Loch fällt oder wenn man selbst Hilfe braucht? Die Jugend Information Nürnberg will hier helfen und bietet zusammen mit der dem Jugendtreff "Luise - the Cultfactory" - ebenfalls eine Einrichtung des Kreisjugendrings - ein großes Programm an. Mareike Büchner von der Jugend Information organisiert das Angebot zusammen mit Vera Lenhard vom Jugendtreff Luise und sagt: "Unsere Idee ist, die Jugendlichen durch die Pandemie zu begleiten."

Ab März steht bis einschließlich Juli monatlich ein Thema im Focus, das von vielen Seiten beleuchtet wird - entweder als Präsenz-Veranstaltung oder als Online-Angebot. Reizvoll daran: Die Organisatoren nehmen dabei auch die die diversen Einrichtungen und Experten, die es in der Stadt gibt, mit ins Boot. Ganz nebenbei lernen damit die jungen Menschen auch die vorhandenen Hilfsangebote kennen. "Wir wollen Synergien herstellen", sagt Mareike Büchner, die sich über den Zuspruch der anderen Einrichtungen sehr freut.

Filmabende, Ausstellungen, Podcasts oder Workshops sollen die Menschen zusammen bringen. Der März steht unter dem Motto "Trennung und Verlust": Ein Mädchen, dessen Vater im Gefängnis sitzt, wird über diese schwierige Lebenssituation berichten. Junge Menschen mit Fluchterfahrung werden zu Wort kommen, auch das Thema Tod wird behandelt.

Im April werden die Themen "Depression, Panikattacken und Angststörungen" behandelt und diverse Hilfsmöglichkeiten vorgestellt. Der Mai steht unter dem Motto "Konsum und Abhängigkeiten": Hier wird es Angebote in Zusammenarbeit mit der Mudra oder der Stadtmission geben.


Corona bremst Jungforscher nicht aus


Im Juni geht es um "Schwangerschaft und Sexualität": Auch dann werden verschiedene Hilfs- und Beratungsangebote präsentiert. Der Juli hat den Programmpunkt "Gewalt": Hier stellen sich der Kinderschutzbund oder das Jugendamt vor, es wird um Verteidigungsstrategien oder Stalking gehen.

Mehr Infos gibt es auf Instagram unter www.instagram.com/k.b.s.nuernberg sowie im Internet unter www.jugendinformation-nuernberg.de (Rechts "Service" anklicken, dann den Punkt "Krisen-Bewusst.Sein"). Das Programm wird laufend erweitert.

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