Der Kreuzweg in St. Johannis zählt zu den Hauptwerken des großen Nürnberger Künstlers Adam Kraft.
© Helmut Meyer zur Capellen/Altstadtfreunde Nürnberg
Der Kreuzweg in St. Johannis zählt zu den Hauptwerken des großen Nürnberger Künstlers Adam Kraft.

Das „wahre Pilatushaus“

Der geheimnisvolle Kreuzweg durch Nürnberg birgt vor allem ein großes Rätsel

Die Altstadtfreunde laden am Samstag, 5. April, zu ihrem zweiten Stadtspaziergang in diesem Jahr ein. Diesmal geht es um den Kreuzweg von Adam Kraft zum Johannisfriedhof und insbesondere um seinen Ausgangspunkt. Die Führungen starten von 10 bis 16 Uhr im 20-Minuten-Takt vor dem Pilatushaus am Tiergärtnertorplatz. Sie dauern etwa eineinhalb Stunden. Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden sind aber willkommen.

Der Kreuzweg nach St. Johannis zählt zu den Hauptwerken des Nürnberger Künstlers Adam Kraft. Obwohl die einzelnen Stationen heute vor Ort nur noch in Kopie erlebbar sind, hat die „Via Crucis“ ihre Faszination für viele Menschen verloren - und die Strecke birgt noch einige Geheimnisse.

Wo steht das „wahre Pilatushaus“ in Nürnberg

Einem dieser Rätsel wollen die Altstadtfreunde zusammen mit den Besuchern ihres Spaziergangs auf den Grund gehen. „Seit Jahrhunderten wundern sich Interessierte über das Paradoxon, dass die angegebene Zahl der Schritte zwischen den einzelnen Stationen mehr oder weniger stimmt, jedoch nicht von der ersten Station bis zum Haus des Pilatus, wo fast die doppelte Anzahl von Schritten nötig ist“, sagt Karl-Heinz Enderle, Vorstand des Vereins.

Die Altstadtfreunde präsentieren bei der Führung eine „überraschend einfache und einleuchtende Lösung“, sagt Enderle. Sie haben angeblich herausgefunden, wo das „wahre Pilatushaus“ stand, das vor fast 500 Jahren beim Bau der Fazuni-Bastionen verschwunden ist. Es wird bei den Touren auch ein Bild gezeigt, wie das Haus ausgesehen hat.

Sowohl der Stifter Adam Kraft als auch die Entstehungszeit und vor allem der genaue Ausgangspunkt werden in der Forschung kontrovers diskutiert. Aber auch andere Stationen des Kreuzwegs werfen Fragen auf, von denen einige geklärt werden, verspricht Karl-Heinz Enderle. „Manches bleibt jedoch im Dunkel der Geschichte.“

Sicher ist, dass der Kreuzweg mit der Grablegung in der Holzschuherkapelle endete. Sie bildet den Abschluss des Spaziergangs. Die Kapelle darf auch in kleinen Gruppen betreten werden.

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