Eincremen und richtiges Lagern hilft gegen einen Dekubitus. Einem schwerst pflegebedürftigen Familienvater könnte auch eine Spezialmatratze helfen, die ein Umlagern unterstützt.  
© epd-bild / Werner Krüper
Eincremen und richtiges Lagern hilft gegen einen Dekubitus. Einem schwerst pflegebedürftigen Familienvater könnte auch eine Spezialmatratze helfen, die ein Umlagern unterstützt.  

Fall 15 von "Freude für alle"

Der mysteriöse Sturz des Xaver D. aus der Region Nürnberg: War es Verzweiflung oder Wahn?

Diskretion ist bei der Weihnachtsaktion unabdingbar. Ganz besonders, wenn es um traumatisierende Ereignisse geht. Wie bei einem Unfall, den ein damals 37-jähriger Familienvater auch noch selbst verschuldet hat und zu dem deshalb keine Details genannt werden sollen.

Womöglich ist es sogar noch furchtbarer. Denn manches deutet darauf hin, dass Xaver D. (alle Namen geändert) seinen fatalen Sturz absichtlich herbeigeführt hat. Zum Glück wurden immerhin keine Unbeteiligten in Mitleidenschaft gezogen. Das Geschehen liegt einige Jahre zurück - und er muss sein Verhalten auf furchtbare Weise büßen: Der Mann ist seither schwerst pflegebedürftig und wird in einer Intensiv-Einrichtung versorgt, kann sich aber auch nicht mehr artikulieren.

Verzweiflung oder Wahn?

Das hat natürlich auch die Suche nach tieferen Ursachen erschwert, besser gesagt: unmöglich gemacht: Hatte er das schon von längerer Hand heimlich geplant? War es ein Akt der Verzweiflung? Oder handelte er in einer Art Fieberwahn? In einem psychischen Ausnahmezustand? Und: Gab es da vorher keine Warnsignale und hätte sich vielleicht verhindern lassen, dass es zu einer Kurzschluss-Handlung kommt?

Mit all diesen Fragen plagt sich natürlich auch seine Familie herum. Seine Frau Hilde, seine Kinder und weitere Angehörige, aber auch Freunde müssen sich damit abfinden, keine klaren Antworten zu erhalten. Mit quälenden Phantasievorstellungen wird die Verlusterfahrung für die Partnerin und die Kinder zu einer schweren Belastung.

Besondere Lagerungsmatratze würde helfen

Psychologischer Beistand war und ist teilweise weiter erforderlich, gerade auch um den Kindern zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten. Sowohl seelisch wie finanziell belastend sind aber auch die Fahrten in die in einem anderen Landkreis gelegene Pflegeeinrichtung. Hilde D. ist noch nicht wieder voll leistungsfähig, versucht aber wenigstens mit einer Teilzeittätigkeit wieder Fuß zu fassen. Weil das Einkommen für 15 Wochenstunden nicht ausreicht, ist sie mit ihren Kindern ergänzend auf Bürgergeld angewiesen - da fällt Weihnachten sehr bescheiden aus.

Aber auch für den schwerst pflegebedürftigen Mann wurde die Weihnachtsaktion um Unterstützung gebeten - nämlich zur Anschaffung einer besonderen Lagerungsmatratze. Die übernimmt auf sanfte Weise alle zwei Stunden das Umlagern, ermöglicht ein besseres Durchschlafen und hilft, ein Wundliegen (Dekubitus) zu vermeiden.

Obwohl der Kasse damit spätere teure Behandlungskosten erspart bleiben, übernimmt sie die Kosten für die besondere Liegehilfe nur in Ausnahmefällen, der Patient müsste dafür zum Beispiel hohes Übergewicht von angeblich mehr als 140 Kilogramm haben, wurde Hilde D. mit geteilt, die vom Sozialdienst katholischer Frauen betreut wird, der auch Kontakt zu "Freude für alle" aufnahm.

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