Von Schülern entworfen

Diese Kunstwerke hängen künftig in Markus Söders Berliner Büro

Marco Puschner

Lokalredaktion Nürnberg

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21.5.2022, 16:00 Uhr
Die Schüler und Schülerinnen Fabian Bölsing, Anna Heindl, Annalena Fröhlich und Luisa Picker (von links) übergeben Ministerpräsident Markus Söder die Bilder für Berlin. 

© Stefan Hippel, NNZ Die Schüler und Schülerinnen Fabian Bölsing, Anna Heindl, Annalena Fröhlich und Luisa Picker (von links) übergeben Ministerpräsident Markus Söder die Bilder für Berlin. 

"Ihr seid ziemlich cool, wenn ich das sagen darf": Ministerpräsident Markus Söder verteilt erst einmal Komplimente, als er in der Lothar-von-Faber-Schule die Bühne betritt. Dann berichtet er den Schülern, die den bayerischen Ministerpräsidenten mit heftigem Applaus empfangen haben, von den "gediegenen Herren und Damen", die seine Büros stets mit Bildern aus der Staatsgemäldesammlung zu schmücken gedenken.

Schockmoment für die Verwaltung

"Fürchterliche Vorschläge", befänden sich darunter, weshalb er andere Lösungen anstrebe - als junger Europaminister in der bayerischen Staatsregierung etwa habe er die Wände bemalen lassen. Das sei ein "Schockmoment" für die Verwaltung gewesen, erinnert sich Söder.

Diesmal erwuchs aus der Frage, wie das große Büro des Ministerpräsidenten in der bayerischen Landesvertretung in Berlin verschönert werden könnte, ein Kunstprojekt.

Söders Wunsch: Die Lehrer und Schüler der Staatlichen Fachoberschule an der Schafhofstraße sollen sich etwas einfallen lassen. "Einzige Vorgabe war: Es muss mir gefallen."

Laut Kunstlehrer Ralph Dobratz hat das Anliegen des bayerischen Regierungschefs bestens in den Lehrplan gepasst, in dem es ohnehin um die Gestaltung von Plakatwänden gegangen sei. Vier Entwürfe von Schülern aus elften und zwölften Klassen seien entstanden, so Dobratz. Darunter eben die Werkgruppe "Graffito", für die sich der Ministerpräsident letztlich entschieden hat.

"Eliteschule der Kunst?"

Auf drei jeweils zwei Meter hohen und 1,50 Meter breiten Wänden sind Plakatmotive zu sehen, die bayerische Motive aufgreifen, aber zum Beispiel auch die Anonymität in der Großstadt Berlin thematisieren. Durch die digitale Aufbereitung wirkt es so, als seien die Plakate auf drei Bauzäunen aufgeklebt.

28 Schülerinnen und Schüler aus zwei zwölften Klassen mit der Fachrichtung Gestaltung dürfen sich nun darüber freuen, dass ihre Werke in die Hauptstadt wandern. Stellvertretend stellen die beteiligten Schüler Fabian Bölsing, Annalena Fröhlich, Anna Heindl und Luisa Picker einige Motive vor.

Schulleiter Sandro Brütting nutzt die Gunst der Stunde, ein Anliegen zu formulieren. Die Faber-Schule sei bereits "Eliteschule des Fußballs" - könne man dieses Konzept nicht übertragen und künftig auch "Eliteschulen der Kunst" ins Leben rufen? Er könne das nicht versprechen, sagt Söder. "Aber es ist eine gute Idee, ich kann mir das vorstellen." Er sagt zu, den Gedanken im Kultusministerium zu platzieren.

Mit seinem neuen Wandschmuck zeigt er sich mehr als zufrieden: "Dass es so toll wird, hätte ich nicht gedacht."

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