Auch auf Podiumsdiskussionen, wie hier zum Krieg gegen die Ukraine, ist Ella Schindler ein gefragter Gast.
© Michael Matejka, NN
Auch auf Podiumsdiskussionen, wie hier zum Krieg gegen die Ukraine, ist Ella Schindler ein gefragter Gast.

Mutige Mittlerin

Frauenpreis der Stadt Nürnberg: Hohe Auszeichnung für unsere Redakteurin Ella Schindler

Der mit 8000 Euro dotierte Frauenpreis 2024 der Stadt Nürnberg geht an Ella Schindler. Die 47-jährige Journalistin und VNP-Redakteurin wird für ihr langjähriges Engagement für eine vielfältige und gleichberechtigte Stadtgesellschaft ausgezeichnet. Der Stadtrat folgte in nichtöffentlicher Sitzung einstimmig der Empfehlung der Jury. Aufgrund ihrer Lebensgeschichte ist Ella Schindler aus Sicht der Jury ein Vorbild für viele zugewanderte junge Menschen und Frauen.

Viele Hürden in Deutschland

Als 16-­Jährige mit ihrer russlanddeutschen Familie aus der Ukraine in Deutschland angekommen, hatte sie auf ihrem Lebensweg mit vielen Hürden zu kämpfen, sich dabei aber stets auch für andere eingesetzt. Hervorzuheben ist ihr aktuelles Engagement für die Ukraine und die vor dem Krieg geflüchteten ukrainischen Frauen in Nürnberg. Als Sprachrohr für diese Frauen und andere Migrantinnen und Migranten bricht sie unter anderem mit Klischees über Frauen aus Osteuropa.

„Ella Schindler macht nicht nur viele Menschen für die Nürnberger Stadtgesellschaft sichtbar, sondern bringt auch Nürnberg vielen Menschen näher. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement leistet sie einen äußerst wertvollen Beitrag für unsere Stadtgesellschaft“, betont Oberbürgermeister Marcus König.

„Dieser Preis ist eine große Anerkennung für mein Engagement, ich fühle mich sehr geehrt. Ich sehe im Frauenpreis der Stadt Nürnberg zwei wichtige Aspekte. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf Themen, die von großer Bedeutung sind und bei denen es noch viel zu tun gibt. Frauen haben noch längst nicht die Chancengleichheit und Sichtbarkeit, die sie haben sollten, migrantische Frauen, Frauen mit Behinderung, queere Frauen, Frauen mit Armutserfahrung müssen noch zu oft mit vielen Hürden und Stigmatisierungen kämpfen", so Ella Schindler.

Preisgeld und Skulptur

Neben Preisgeld und Urkunde wird die Preisträgerin zum ersten Mal auch eine Preisskulptur überreicht bekommen. Gestalten wird die Skulptur mit dem Titel „Die Blaue Nike“ die Nürnberger Künstlerin Michaela Biet.

Ella Schindlers Engagement ist von einer großen Vielfalt geprägt: Sie ist unter anderem Vorsitzende im Verein „Neue deutsche Medienmacher*innen“, engagiert sich im Partnerschaftsverein Charkiw­Nürnberg, ist aktives Mitglied in der Organisation „Erfolgsfaktor FRAU“ und setzt sich für weibliche Perspektiven und Vielfalt im Journalismus ein. Zudem hat sie maßgeblich an dem Aufbau des russischsprachigen Angebots beim Krisendienst Mittelfranken mitgearbeitet.

Laut Jury-­Begründung erweist sich als roter Faden in Schindlers vielfältigem und breit aufgestelltem Engagement das Zusammenbringen von Menschen: „Sie hat dafür mehr als einmal ihre Komfortzone verlassen. Mit ihrem Engagement, ihrer Aufgeschlossenheit, ihrem differenzierten Blick und Mut ist sie sowohl Sprachrohr als auch Vermittlerin zwischen den Menschen, Kulturen und Lebenswelten. Für Ella Schindler ist der Preis ein großer Motivationsschub für ihr weiteres Engagement, wie sie sagt. "Mit ihm verbinde ich gleichzeitig auch die große Hoffnung, noch viele weitere Verbündete zu finden.“

Gemeinsamer Anerkennungspreis

Ein Anerkennungspreis geht an das IHK­-Netzwerk „FRAUEN UNTERNEHMEN WIRTSCHAFT“ und an Marisa Kleinmann für ihr Engagement zur Stärkung der Repräsentanz von Frauen in der Wirtschaft und zur Förderung der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen.

Der Frauenpreis wird am Donnerstag, 14. März 2024, im Historischen Rathaussaal der Stadt verliehen.

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