Ellen-Ammann-Preis für Gründerin von "Fi Bassar"

Ihr Verein hilft Müttern und Kindern in Togo: Auszeichnung für Nürnberger Krankenschwester

Isabel Lauer

Lokalredaktion Nürnberg

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3.7.2023, 20:00 Uhr
Wollen Lebensbedingungen in der togolesischen Stadt Bassar verbessern: Rali Guemedji (re.) und Chirurg Dr. Hermann Wilkening bei der Verabschiedung von Teilnehmerinnen der Ausbildungspatenschaften für angehende Friseurinnen.

© Fi Bassar Wollen Lebensbedingungen in der togolesischen Stadt Bassar verbessern: Rali Guemedji (re.) und Chirurg Dr. Hermann Wilkening bei der Verabschiedung von Teilnehmerinnen der Ausbildungspatenschaften für angehende Friseurinnen.

Große Freude für den Nürnberger Verein Fi Bassar: Seine Vorsitzende Rali Guemedji hat den Ellen-Ammann-Preis 2023 bekommen. Der Katholische Deutsche Frauenbund in Bayern zeichnet damit Frauen für ihr besonders innovatives soziales Engagement aus. Die Nürnberger Krankenschwester baut mit Hilfe des Vereins und des Klinikums Nürnberg die Gesundheitsversorgung in ihrer Heimatstadt Bassar in Togo auf. Wie läuft es dort?

Frau Guemedji, vor Kurzem haben Sie wieder Bassar besucht. Wie geht es den Menschen derzeit in Togo?

Das Leben ist sehr teuer und schwieriger geworden. Der Preis für Brot ist enorm gestiegen, die Arbeitslosigkeit ist riesig. Manchen Menschen geht die Hoffnung langsam verloren. Wir versuchen, ihnen immer wieder Hoffnung zu geben.

Vereinsgründerin Rali Guemedji den Ellen-Ammann-Preis gewonnen.

Vereinsgründerin Rali Guemedji den Ellen-Ammann-Preis gewonnen. © Andrea Bala, KDFB

Vor elf Jahren begannen Sie, mit Mitstreitern ehrenamtlich die Lage im Krankenhaus von Bassar zu verbessern und Bildungsprojekte aufzubauen. Was bedeutet Ihnen jetzt der Ellen-Ammann-Preis?

Er bedeutet viel für alle Menschen in Togo. Das ist nicht mein Preis, das ist unser Preis. Es ist eine tolle Anerkennung für unsere Arbeit. Ohne das Engagement aller hätte ich ihn nicht bekommen. Zu unseren treuen Unterstützern zählen zum Beispiel die Organisation "Apotheker helfen", die Schmitz-Stiftungen, das Institut für Nachhaltigkeit oder die Nürnberger Blauhaus-Architekten.

Als nächstes wollen Sie am Krankenhaus von Bassar eine Kinderklinik errichten. Wie weit ist das Projekt?

Voraussichtlich können wir im Herbst den Grundstein legen. Im November wollen wir hinreisen, der Chefarzt der Kinderchirurgie am Klinikum wird viele Kinder operieren. Das Gebäude ohne Ausstattung soll 300.000 Euro kosten. Mütter und Kinder hätten dann endlich eine ordentliche Unterbringung mit Toiletten und Küche. Wir erwarten einen Zuschuss des Bundesentwicklungsministeriums, aber wir sind noch auf viele Spendengelder angewiesen, wir sammeln.

Wie läuft es bei Ihren anderen Projekten in Bassar?

In unseren Ausbildungspatenschaften sind gerade wieder zehn Frauen und ein junger Mann fertig geworden, sie haben nun eine Existenzgrundlage als Schneider oder Friseurinnen. Und wir haben unsere Solarstromanlage für die Berufsschule eingeweiht.

Kontakt: www.fibassar.de