Breitbandausbau

Internet für Birnthon: Laufer Unternehmen legt Anschluss

23.10.2021, 14:21 Uhr
Leerrohre für das Verlegen von Glasfaserkabeln für den Breitband-Internetausbau könnten bald auch in Birnthon zum Einsatz kommen.

© Jens Büttner, NZ Leerrohre für das Verlegen von Glasfaserkabeln für den Breitband-Internetausbau könnten bald auch in Birnthon zum Einsatz kommen.

Eigentlich ist Nürnberg mit schnellem Internet gut versorgt. Das zeigt ein Blick auf den Breitbandatlas des Bundesverkehrsministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Wirtschaftsreferent Michael Fraas zeigte im Stadtratsausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit, wie man sich einer interaktiven Karte in die Stadtteile hineinzoomen kann: In 99 Prozent der Haushalte in Nürnberg sind mindestens 100 Mbit/s verfügbar in 90 Prozent der Haushalte stehen sogar 1000 Mbit/s zur Verfügung. In vielen Wohn- und Gewerbegebieten, das berichtete der berufsmäßige Stadtrat, bauen Telekommunikations-Unternehmen ihr Netz derzeit auf eigene Kosten weiter aus.

Es gibt allerdings einen weißen Fleck auf der Karte des Ministeriums: In Birnthon ist die Internetverbindung ungenügend. Seit Jahren fordern Bewohner und Gewerbebetriebe, dass auch ihr Stadtteil endlich ans Breitbandnetz angeschlossen wird.

Internet übers Handy

Sie behelfen sich mit Internet über das Handy-Netz. Homeschooling und Homeoffice sei während des Corona-Lockdowns schwer zu bewältigen gewesen, berichteten Betroffene gegenüber der Lokalredaktion. CSU und Linke Liste wiesen mit Anträgen immer wieder auf diesen Missstand hin.

Eigentlich sollte der kleine Weiler mit etwa 110 Einwohnern schon lange in der digitalen Gegenwart angekommen sein. 2015 und 2017 hatte sich die Deutsche Telekom AG dazu verpflichtet, den Ort ans Breitbandnetz anzuschließen. Später fühlte sich das Unternehmen nicht mehr an seine Zusage gebunden. Die Stadt beschwerte sich beim Breitbandausbau-Förderer Freistaat Bayern – allerdings ohne Erfolg.


Birnthon: So lebt man ohne schnelles Internet


Nun gibt es ein neues Landesförderprogramm und offenbar eine Lösung für Birnthon: Der Ausbau erfolgt gemäß der neuen Bayerischen Gigabit-Richtlinie, die einen Glasfaseranschluss inklusive Hausanschluss vorsieht. 80 Prozent der Kosten werden gefördert, pro Adresse sind Zuschüsse bis 11.500 Euro möglich.

Mehrere Unternehmen, darunter regionale Anbieter, warfen ihren Ring bei der Ausschreibung für den Breitbandausbau für Birnthon in den Hut. Der zuständige Stadtratsausschuss wählte nun die Firma Bisping & Bisping aus Lauf an der Pegnitz aus.

Ausbau binnen eines Jahres

Bevor die Laufer mit den Arbeiten beginnen können, muss die Wirtschaftsförderung der Stadt zunächst einen Förderantrag bei der Regierung von Mittelfranken stellen. Wenn diese den Förderbescheid ausgestellt hat, wird ein Vertrag mit Bisping & Bisping abgeschlossen, erklärt Michael Fraas das Prozedere. Anschließend muss das Unternehmen innerhalb eines Jahres den Ausbau abgeschlossen haben.