
Sorgenmeile
Jetzt wird es ernst: Bald rücken in der Breiten Gasse in der Nürnberger Innenstadt die Bagger an
Die Breite Gasse wird umgestaltet und soll künftig neben dem Einkaufserlebnis auch eine verbesserte Aufenthaltsqualität und Infrastruktur bieten. Handel, Gastronomie und alle Bürgerinnen und Bürger werden nachhaltig von dem positiveren Image profitieren, verspricht die Stadt in einer Mitteilung.
Die Bauarbeiten sind in drei Abschnitte aufgeteilt, wovon der erste am Montag, 13. Januar 2025, zwischen Ludwigsplatz und Färberstraße beginnt. Ab dann folgen dringend notwendige Kanalbauarbeiten der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (Sun). Anwohnende und Geschäftsinhaberinnen und -inhaber werden laufend über die Bauarbeiten informiert. Die Erreichbarkeit der Wohnungen beziehungsweise Ladengeschäfte ist die gesamte Bauzeit hindurch gewährleistet.
Oberbürgermeister Marcus König betont: "Die Stadt Nürnberg zeigt mit dieser Investition, dass die Weiterentwicklung unserer Altstadt Priorität hat. Wir investieren etwa sieben Millionen Euro, um die Breite Gasse zu erneuern und für Einheimische und Gäste wieder attraktiv zu machen. Wir schaffen mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität und für Einzelhandel und Gastronomie ein zeitgemäßes und einladendes Umfeld."
Leitungen müssen versetzt werden
Um das Baufeld für die Kanalarbeiten von Sun frei zu machen, werden zwischen der Breiten Gasse 89 und der Färberstraße zu Beginn des Jahres zunächst verschiedene Versorgungsleitungen versetzt. Unter anderem legt die N-Ergie auf einer Länge von etwa 80 Metern ein Mittelspannungskabel um.
Zudem entfernt der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) ab Mittwoch, 8. Januar, fünf Winterlinden und zwei Robinien in der Breiten Gasse zwischen Ludwigsplatz und Färberstraße. Die Bäume in der Breiten Gasse wurden in den 1990er-Jahren gepflanzt. Dies geschah ausdrücklich unter der Bedingung, dass sie entfernt werden müssen, wenn der in ihrem Wurzelbereich liegende Abwasserkanal schadhaft ist. Um an die Rohre und auch an die Hausanschlussleitungen zu kommen, muss ein wesentlicher Teil der Wurzeln entfernt werden, sodass die Bäume nicht erhalten werden können. Aufgrund des dichten Netzes an Versorgungsleitungen im direkten Umfeld der Baumquartiere, kommt eine Großbaumverpflanzung nicht in Frage. Beim Einsatz der dazu notwendigen Spezialgeräte ist das Risiko, eine bestehende Versorgungsleitung zu durchtrennen, nicht kalkulierbar. Die Baumstandorte bleiben jedoch erhalten und werden nach den abschließenden Straßenbauarbeiten wiederhergestellt und um einen weiteren, achten Baumstandort erweitert.
Britta Walthelm, Erste Werkleiterin der Stadtentwässerung und Referentin für Umwelt und Gesundheit, erläutert: "Der Abwasserkanal unter der Breiten Gasse zwischen Färberstraße und Ludwigsplatz wurde 1881 gebaut. Er gehört mit seinen mehr als 140 Jahren zu den ältesten Kanälen in Nürnberg. Aufgrund seines Alters muss er erneuert werden. Hierfür wird die Straße aufgegraben. Die Kanalsanierung soll im Mai 2025 abgeschlossen sein."
Lärm und Schmutz - aber danach soll es schön werden
Nach derzeitigem Planungsstand beginnen im Anschluss am Montag, 2. Juni, die Bauarbeiten der N-Ergie. Bis Ende August werden vorsorglich Erdgasleitungen erneuert, um spätere Grabungsarbeiten möglichst zu vermeiden. Nach Beendigung der Kanal- und Leitungsarbeiten durch Sun und N-Ergie wird Sör im September mit der Wiederherstellung des ersten Bauabschnitts beginnen. Zum Arbeitsumfang von Sör gehören neben den Pflasterarbeiten auch die Baumpflanzungen, die Montage von Bänken und Papierkörben sowie die Umsetzung eines neuen Beleuchtungskonzepts.
Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel weiß um die Herausforderung, die auf alle Beteiligten zu kommt: "Eine Baustelle ist immer mit Lärm, Schmutz und Einschränkungen verbunden. Vor allem für die Gewerbetreibenden wird es keine leichte Zeit werden."
Die gesamte Neugestaltung der Breiten Gasse vom Ludwigsplatz bis zur Pfannenschmiedsgasse dauert voraussichtlich bis Herbst 2027. Durch archäologische Funde kann es jedoch zu einer Unterbrechung der Bauarbeiten kommen.
Außengastronomie soll für mehr Frequenz sorgen
"Leitidee der Umgestaltung ist ein durchgängiges ‚Gestaltungsband‘ mit vielfältigen Aufenthalts- und Nutzungsmöglichkeiten: Sitzgelegenheiten unter Bäumen, temporär bespielbare Aktionszonen für Gewerbe und Handel und sogenannte Aktivinseln mit Elementen für Spiel und Bewegung bieten neue Qualitäten", so Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. Außengastronomie trägt zusätzlich zu einer Belebung bei und ein neues Beleuchtungskonzept soll die Breite Gasse attraktiver machen. Der öffentliche Raum wird auch klimafreundlicher: Erreicht wird dies durch Entsiegelung und zusätzliche Versickerungsflächen, Baumneupflanzungen und verbesserte Baumstandorte sowie die Aufstellung von Trinkbrunnen.
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