Aus Solidarität

Klimaschutz statt "Containern": Nürnberger Pater Jörg Alt zeigt sich erneut an

Irini Paul

NN-Lokales

E-Mail zur Autorenseite

21.12.2022, 13:00 Uhr
Kämpfer für eine bessere Welt: Der Jesuitenpater Jörg Alt. Nun hat er sich erneut bei der Polizei angezeigt.

© Eduard Weigert, NNZ Kämpfer für eine bessere Welt: Der Jesuitenpater Jörg Alt. Nun hat er sich erneut bei der Polizei angezeigt.

Der Jesuitenpater Jörg Alt ist streitbar und lässt nicht so schnell locker, um auf Missstände in der Gesellschaft und der Politik aufmerksam zu machen. Nun hat er sich, gemeinsam mit dem Naturphilosophen Stefan Bauberger, als Zeichen der Solidarität mit den Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ und Unterstützung ihrer Forderungen selbst bei der Nürnberger Polizei angezeigt: "Wegen der Unterstützung einer angeblich kriminellen Vereinigung", so Alt. Er sei enttäuscht, dass gewaltfreie Klimaschützer zunehmend kriminalisiert werden.

Anfang Dezember hatte die Konferenz der Innenminister der Länder festgestellt, es müsse geklärt werden, ob es sich bei der „Letzten Generation“ um eine kriminelle Vereinigung handele. "Wir stellen unserer Gesellschaft mit unserer Selbstanzeige öffentlich die Frage: Wer sind die eigentlichen Radikalen, Kriminellen, Rechtsbrecher, Erpresser und Nötiger?", so Bauberger. Er sei froh, das die "Letzte Generation" das Thema Klimaschutz friedlich aufgreife und zwar mit dem nötigen Druck.

Es ist nicht erste Anzeige in Sachen Klimaschutz für Alt. Bereits im Oktober 2022 hatte Alt gemeinsam mit Aktivisten der Gruppierung "Scientist Rebellion" den Verkehr in der Münchner Innenstadt lahmgelegt und sich am Stachus vor dem Justizpalast festgeklebt.

Die Aktivisten von der "Letzten Generation" bewerfen Kunst mit Essen, kleben sich am Boden fest oder blockieren Rollfelder, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Zuletzt am Münchner Flughafen. Die Aktion hatte auch deswegen für Kritik gesorgt, weil ein 80-Jähriger, der über Schmerzen in der Brust geklagt hatte und in einer Maschine aus den USA war, dadurch erst mit Verspätung medizinische Hilfe bekam.

Bekannt wurde Jörg Alt, weil er im Dezember 2021 aus Containern von Discountern Lebensmittel geholt hatte, die weggeworfen worden waren, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen war oder das Obst nicht mehr ganz frisch aussah. Daraufhin hatte er sich selbst angezeigt und ein Ermittlungsverfahren wegen besonders schweren Diebstahls wurde eröffnet. Dieses wurde jedoch inzwischen zum zweiten Mal eingestellt.

7 Kommentare