So süß und klein war Flocke einmal - jetzt versucht man besser nicht mehr, der Eisbärin das Fell zu bürsten.
© Ralf Schedlbauer/Stadt Nürnberg, Presse- und Info
So süß und klein war Flocke einmal - jetzt versucht man besser nicht mehr, der Eisbärin das Fell zu bürsten.

Tierischer Exportschlager

Marineland muss schließen: Was wird jetzt aus der Nürnberger Eisbärin Flocke?

Sie hat vor 17 Jahren ganz Nürnberg verzückt, aus der ganzen Republik rückten damals die Kamerateams an, um süße Bilder einzufangen. Flocke, die wohl berühmteste Bewohnerin des Nürnberger Tiergartens erblickte damals das Licht der Welt - und das obwohl sie doch eigentlich noch mit Mama Vera in der Höhle bleiben sollte.

Mama Vera aber war wohl überfordert mit dem Nachwuchs. Und so kam es, dass sie mit dem Eisbärbaby die Aufzuchthöhle verließ und das flauschige Bündel immer wieder im Gehege fallen ließ. Am Schmausenbuck entschied man sich damals kurzerhand, der Bärin den Nachwuchs besser abzunehmen und mit der Hand aufzuziehen.

Wie geht es der kleinen Eisbärin? Das war die wichtigste Frage Nürnbergs

Das hatte auch der Berliner Zoo ein Jahr zuvor getan - Knut, das putzige Eisbärbaby sorgte schon da für Schlagzeilen. Kein Wunder also, dass auch der Nürnberger Tiergarten von Journalisten regelrecht belagert wurde. Wie geht es dem Eisbärmädchen? Das war wochenlang die wichtigste Frage in der Stadt.

Später dann aber musste Flocke Nürnberg verlassen. Im April 2010 hieß es für die damals Dreijährige Eisbärdame Abschied nehmen. Zusammen mit ihrem Spielgefährten Rasputin zog sie nach Südfrankreich, lebte fortan im Marineland in Antibes. Dort brachte sie Ende 2014 ein Jungtier zur Welt, das sie selbst aufzog. Zum Jahreswechsel gebar die Bärin erneut Nachwuchs, diesmal waren es sogar Drillinge.

Nürnbergs Eisbärin Flocke ist jetzt Engländerin

In den vergangenen Jahren war es ruhig geworden um Flocke. Keine Meldungen über Nachwuchs mehr, auch sonst gab es nichts Neues. Jetzt aber gibt es erneut Aufregung um Nürnbergs wohl bekanntesten tierischen Exportschlager: Das Marineland musste schließen.

Zum Hintergrund: Ein neues Gesetz in Frankreich, das Shows mit Delfinen, Schwertwalen und anderen Meeressäugern künftig als Tierquälerei verbietet. Genau diese Shows waren es, die Besucher in den Zoo lockten.

Nur: Wohin jetzt mit Flocke? Die Bärin war doch in Südfrankreich heimisch geworden - oder etwa doch nicht? Flocke dürfte die Schließung des Marinelands recht egal sein. Sie hat Südfrankreich schließlich schon vor längerer Zeit verlassen. Statt Mittelmeerluft an der Côte d‘Azur weht der Bärin jetzt eine steife Nordseebrise um die Nase. Seit Frühjahr 2024 lebt sie zusammen mit Tochter Tala im Jimmy‘s Farm & Wildlife Park in England. Die britische Luft war auch da schon nicht neu für die Nürnberger Bärin. Schon im Jahr 2021 wurde Flocke nach England gebracht, lebte zusammen mit ihren Drillingen im Yorkshire Wildlife Park.

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