Fall 17 der Weihnachtsaktion

Mit "Freude für alle": Nürnberg schmiedet breites Bündnis für "Winter der Solidarität"

Wolfgang Heilig-Achneck

Lokalredaktion

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1.12.2022, 13:45 Uhr
Auftakt zum "Winter der Solidarität" in der Ehrenhalle des Nürnberger Rathauses (v.li.): Caritas-Direktor Michael Schwarz, Antje Rempe vom Partnerschaftsverein Nürnberg-Charkiw, Annekathrin Fries, Leiterin des Amts für Kultur und Freizeit, OB Marcus König, Sozialreferentin Elisabeth Ries, Sparkassenvorstand Matthias Everding und vnp-Redakteur Wolfgang Heilig-Achneck als Vertreter von "Freude für alle" rufen zum Zusammenhalt auf.

© Eduard Weigert, NNZ Auftakt zum "Winter der Solidarität" in der Ehrenhalle des Nürnberger Rathauses (v.li.): Caritas-Direktor Michael Schwarz, Antje Rempe vom Partnerschaftsverein Nürnberg-Charkiw, Annekathrin Fries, Leiterin des Amts für Kultur und Freizeit, OB Marcus König, Sozialreferentin Elisabeth Ries, Sparkassenvorstand Matthias Everding und vnp-Redakteur Wolfgang Heilig-Achneck als Vertreter von "Freude für alle" rufen zum Zusammenhalt auf.

"Angesichts der Krisensituation und des Kriegs in der Ukraine mit den Folgen auch für uns kommt es darauf an, dass wir uns gegenseitig Halt geben und nicht auseinanderdividieren lassen", beschreibt Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König das Ziel.

Dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Winter als Waffe benutze, kritisierte er mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock als klaren "Zivilsationsbruch". Zugleich gelte es, den Versuch zu vereiteln, die westlichen Demokratien zu destabilisieren. "In unserer Stadt haben wir es in schwierigen Situation immer geschafft zusammenzustehen. Das sollte auch diesmal gelingen", so der Aufruf des Stadtoberhaupts an die Bürger.

Den Anstoß für die Initiative hatte das Kuratorium für Zusammenhalt und Vielfalt gegeben. Beteiligt sind nun - neben kommunalen Diensten und Einrichtungen und der Sparkasse mit dem Spendenportal "Wir Wunder" sowie den Roten Engeln - zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen und Organisationen wie etwa die Wohlfahrtsverbände, aber auch die Aktion "Freude für alle" des Verlags Nürnberger Presse.

Übersicht auf dem Stadtportal

Zusätzliche Angebote, etwa im Kunstpädagogischen Zentrum und im Kinderkulturraum, hat das Amt für Kultur und Freizeit entwickelt. Viele sind kostengünstig oder kostenlos. Alle Partner und Angebote für alle Altersstufen werden auf dem Stadtportal im Internet unter www.winterdersolidaritaet.nuernberg.de präsentiert.

Mit der Bündelung der Kräfte und mit professionellen Strukturen, darunter Kulturläden, Seniorentreffs und andere Netzwerke, soll es gelingen, Menschen einerseits in materiellen Nöten zu unterstützen, andererseits verbreitetes Unbehagen, Sorgen und Unsicherheiten auf- und ernstzunehmen. "Wir rücken auch die vorhandenen Treffpunkte und Beratungsangebote verstärkt ins Bewusstsein. Niemand soll sich alleingelassen fühlen", betont Sozialreferentin Elisabeth Ries.

Zugleich wird auf dem Stadtportal ein Spendenaufruf gestartet. Unter dem Gütesiegel "Winter der Solidarität" wird etwa für "Freude für alle" geworben, um Alleinstehende wie auch Familien individuell zu unterstützen (was allerdings nur auf Antrag von Sozialdiensten möglich ist). Parallel dazu bitten die Wohlfahrtsverbände um Unterstützung beispielsweise für die Nürnberger Tafel, die Straßenambulanz oder die Ökumenische Wärmestube.

Spender haben die Wahl

Die breite Beteiligung ermöglicht es Spendenwilligen, zwischen der zielgerichteten Unterstützung für Angebote der Nürnberger Träger und individuellen Hilfen für betroffene Familien oder Einzelpersonen zu wählen – mit dem klaren Versprechen, dass die Hilfe dort direkt ankommt.

Um ein Zeichen der Solidarität auch mit den Menschen in der weiter von russischen Raketen massiv beschossenen Nürnberger Partnerstadt Charkiw zu setzen, ist bewusst der Partnerschaftsverein Nürnberg-Charkiw einbezogen, der auf vielfältige Weise humanitäre Hilfe leistet, aktuell zum Beispiel mit der Beschaffung und Lieferung von Generatoren und beheizbaren Zelten.

"Was wir in der Stadtgesellschaft bereits bemerken, ist der Anfang einer größeren Not. Mit dem Fortschreiten der Teuerung und dem Erhalt der Nebenkostenabrechnungen im neuen Jahr rechnen wir damit, dass noch deutlich mehr Menschen in eine wirtschaftliche Problemlage geraten", sagt Caritas-Direktor Michael Schwarz. Deshalb sollen gerade die niedrigschwelligen Angebote noch ausgebaut werden.


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