Stark gefährdete Art

Nachwuchs bei den Zebras im Tiergarten Nürnberg: "Fohlen hat sich sehr gut entwickelt"

15.2.2024, 15:51 Uhr
Zuwachs bei den Grevyzebras im Tiergarten: Mitte Januar kam ein junger Hengst zu Welt. 

© Tiergarten Nürnberg / Thomas Hahn Zuwachs bei den Grevyzebras im Tiergarten: Mitte Januar kam ein junger Hengst zu Welt. 

Feine Streifen, plüschige Ohren: Im Tiergarten der Stadt Nürnberg ist seit Kurzem ein junges Grevyzebra (Equus grevyi) zu sehen. Der Hengst wurde laut Mitteilung des Tiergartens Mitte Januar geboren. Er hat sich sehr gut entwickelt und sich schnell in seine Gruppe integriert.

Mit dem Fohlen leben vier Grevyzebras im Tiergarten, darunter auch die Stute Wamba: Sie ist 2019 im Tiergarten geboren und war der letzte Nachwuchs bei den Nürnberger Grevyzebras. Grevyzebras gelten laut Weltnaturschutzunion IUCN als „stark gefährdet“. Da die Bestände in der Natur abnehmen, wird der Aufbau von stabilen Reservepopulationen in Zoos immer wichtiger für den Erhalt. Die Haltung und Zucht der Tierart wird deshalb innerhalb des europäischen Zooverbandes EAZA in einem Erhaltungszuchtprogramm koordiniert. Auch der Tiergarten ist Teil des Projekts.

"Mutter kümmert sich fürsorglich"

Das Fohlen ist der erste Nachwuchs von Stute Linda und Hengst George, der im Juni 2022 aus dem französischen „Le Pal Parc Animalier“ in den Tiergarten kam. „Die Mutter hat das Fohlen von Beginn an gesäugt und kümmert sich fürsorglich“, sagt Tierarzt Hermann Will.

„Wenige Tage nach der Geburt haben wir das Fohlen dann erstmals untersucht und die sogenannte Jungtierprophylaxe durchgeführt. Dabei versorgen wir das Tier unter anderem mit Vitaminen und Spurenelementen, um das Immunsystem zu stärken. Das Fohlen hat sich seitdem sehr gut entwickelt.“

Auch die Zusammenführung mit Vater George und der zweiten Stute Wamba hat reibungslos funktioniert. „In der Natur ist es üblich, dass sich die Stuten nur zur Geburt zurückziehen und sich kurz danach mit dem Fohlen wieder der Gruppe anschließen. Das halten wir auch im Tiergarten so“, erklärt Revierleiter und Tierpfleger Oliver Pürkel.

„Es ist schön zu sehen, wie sich die beiden Stuten um das Fohlen kümmern und es abschirmen, wenn der Hengst zu nahe kommt. Das Fohlen lernt aber inzwischen auch immer mehr, sich zu verteidigen.“ Der junge Hengst kann voraussichtlich ein Jahr in der Gruppe bleiben, ehe er zur Konkurrenz für Vater George wird. Wie es dann weitergeht, wird im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms entschieden.

Der Tiergarten hält seit 1972 Grevyzebras. Seit der ersten Nachzucht 1980 sind in Nürnberg mehr als 20 Fohlen herangewachsen. Grevyzebras zeichnen sich durch ihren weißen Bauch, das enge Streifenmuster und die großen Plüschohren aus. Sie gelten als die größte Zebra-Art.

Grevyzebras leben in der Natur in den Trockengebieten Ostafrikas von Äthiopien bis Kenia. Durch die zunehmende Zerstörung des Lebensraumes und die Wilderei ging ihr Bestand innerhalb von 25 Jahren stark zurück: von über 20.000 Tieren auf weniger als 2000.

Verwandte Themen


Keine Kommentare