Seltene Rasse

Niedlicher Neuzugang im Tiergarten Nürnberg: Luxkaninchen sind im Kinderzoo zu sehen

28.12.2023, 14:28 Uhr
Sie können im Tiergarten Nürnberg beobachtet werden: Luxkaninchen sind im Kinderzoo eingezogen. 

© Bildnachweis: Thomas Hahn / Tiergarten Nürnberg, NNZ Sie können im Tiergarten Nürnberg beobachtet werden: Luxkaninchen sind im Kinderzoo eingezogen. 

Im Tiergarten der Stadt Nürnberg sind zwei Luxkaninchen (Oryctolagus cuniculus dom.) im Kinderzoo zu sehen. Die Haltung der seltenen Kaninchenrasse, die zur Rasse 2023 gewählt wurde, kam durch eine Kooperation des Zentralverbands der deutschen Rassekaninchenzüchter (ZDRK) und des Tiergartens zustande.

In Mittelfranken gibt es bislang nur wenige Züchter von Luxkaninchen. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zählt sie zu den stark gefährdeten Rassen. Neben den zwei weiblichen Luxkaninchen, die im Kinderzoo zu sehen sind, leben hinter den Kulissen zwei männliche Tiere. Sie sollen zu gegebener Zeit für die Zucht zusammengelassen werden. Zwei der Tiere kommen von Anja Leibold vom Kleintierzuchtverein Ottensoos, die beiden anderen hat Bernd Graf, Präsident des ZDRK, an den Tiergarten übergeben.

"Extrem gefährdet"

Bereits im Sommer hat der Tiergarten über den ZDRK vier Japaner-Kaninchen aufgenommen. Diese Rasse zählt laut GEH sogar als „extrem gefährdet“. Die Tiere haben sich bereits gut in ihrem neuen Zuhause eingelebt, sodass demnächst die Zucht beginnen kann.

Damit hält der Tiergarten nun zwei Kaninchenrassen, die in den höchsten Gefährdungsstufen geführt werden. „Seltene Haus- und Nutztierrassen haben bei uns im Tiergarten seit vielen Jahrzehnten einen hohen Stellenwert. Seit 1981 halten und züchten wir beispielsweise Rotkopfschafe – eine bedrohte Nutztierrasse, die ursprünglich aus den Pyrenäen stammt“, sagt Katrin Baumgartner, Tierärztin im Tiergarten und zuständig für die Zucht seltener und bedrohter Haustierrassen.

Markus Fischer, Vorsitzender des Bezirksverbands Mittelfranken der Kaninchenzüchter sagt: „Mit diesem besonderen Gemeinschaftsprojekt möchten wir nicht nur gefährdete Kaninchenrassen züchten, sondern auch den Besucherinnen und Besuchern des Tiergartens den Wert alter Haus- und Nutztierrassen näherbringen. Sie verfügen oft über Eigenschaften, die sie widerstandsfähiger oder langlebiger machen, und sind ein wichtiger Baustein moderner Tierhaltung.“ Auch das Tierwohl spielt bei der Zucht eine zentrale Rolle: ZDRK und Tiergarten möchten zeigen, dass eine erfolgreiche Zucht unter Berücksichtigung des Wohlbefindens der Tiere möglich ist.

Die Luxkaninchen sind in das Gehege eingezogen, in dem bislang die Zwergkaninchen zu sehen waren. Diese hat der Tiergarten an Privathalter abgegeben.

Über die Kooperation erhält der Tiergarten auch Futtertiere über den ZDRK, also überzählige Kaninchen, die an Zootiere verfüttert werden. Zudem erhält der Tiergarten auch junge Kaninchen, die er auf dem betriebseigenen Bauernhof Gut Mittelbüg großziehen und zu gegebener Zeit ebenfalls als Futtertiere im Zoo einsetzen kann.

Wechselnde Fellfarbe

Luxkaninchen zählen mit einer Gewichtspanne von 2,5 bis 3,25 Kilogramm zu den kleinen Rassen. Die Rasse wurden erstmals 1919 auf einer Ausstellung vorgestellt. Ziel war es ursprünglich, eine Kaninchenrasse mit einer Fellfarbe zu züchten, die der eines Luchses nahekommt. Die besondere Schreibweise rührt vermutlich daher, dass die Imitation des Luchses nicht ganz gelungen ist. „Lux“ könnte in diesem Zusammenhang für „Licht“ stehen, da sich die Kaninchenrasse durch ihre Deckfarbe auszeichnet: Diese ist hellsilberblau mit einem rötlichen Schimmer.

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