
Schausteller vorbereitet
Nürnberger Volksfest startet am Wochenende: Wie steht es um die Sicherheit auf dem Platz?
Wenn Lorenz Kalb manche Zeitungen aufschlägt oder Nachrichtenportale im Internet besucht, verflüchtigt sich die für ihn sonst eigentlich so charakteristische, chronisch gute Laune sofort und Frust macht sich breit wegen Berichten, die die Sicherheit auf dem Volksfest hinterfragen. Zum einen würde der Vorsitzende des Süddeutschen Schaustellerverbands lieber über die „Ladies Night“ und ähnliche Programm-Highlights der anstehenden Großveranstaltung oder über die neuesten Fahrgeschäft-Attraktionen, mit denen die Festbesucher ab dem 19. April rechnen dürfen, reden. Zum anderen aber wurmt ihn eine „völlig unnötige Panikmache“ (Kalb).
Die einzige akute Gefahr, die er in Zusammenhang mit dem Volksfest sieht, besteht für ihn darin, dass kurz vor Auftakt der Kirchweih- und Volksfest-Saison fast nur über das Thema Sicherheit gesprochen wird. Das ist in seinen Augen nämlich glatt existenzgefährdend für die 350 Schaustellerfamilien, die in seinem Verband organisiert sind. „Denn spätestens seit der Pandemie wissen wir Schausteller, dass wir die ersten sind, denen Einschränkungen auferlegt werden und die letzten, die wieder ihrer Arbeit nachgehen dürfen.“
Bei Großveranstaltungen wie der Blauen Nacht, dem Bardentreffen oder Fußballspielen stünden doch auch nicht immer nur das Thema Sicherheit im Vordergrund, ärgert sich Kalb, für den auch die jüngsten Anschläge auf Feste und Feiern daran nichts ändern. „Das letzte Attentat fand doch in einer Fußgängerzone statt“, sagt er und fragt: „Wollen wir jetzt auch die Menschenmassen verhindern, die zum Einkaufen tagtäglich in die Innenstadt kommen?“ Die Antwort liefert er gleich selbst: „Wir können nicht die ganze Welt absperren“.
Alles, was gemacht werden kann, um die Menschen ab dem 19. April beim Volksfest sicher zusammenzubringen und ihnen ein unbeschwertes Feiern zu ermöglichen, werde dagegen auch gemacht, versichert der Schausteller-Chef. Und obwohl es ihm gar nicht gefällt, dass das Thema derart hochkocht, hat sein Verband auch reagiert und veröffentlicht auf seiner Webseite ausführlich, welche Vorkehrungen rund um die Großveranstaltung getroffen werden: von erweiterten Taschenkontrollen, über Sicherheitsdienste, die 24 Stunden im Einsatz sind, bis zu Walkie-Talkies, mit denen Schausteller, die ein Auge auf die Besucher haben, im Bedarfsfall sofort helfen und Hilfe rufen können.
Das Sicherheitskonzept, das die Schausteller im Kooperation mit der Polizei, der Feuerwehr sowie den Rettungskräften kontinuierlich fortentwickeln und anpassen, habe sich jedenfalls über die Jahre bestens bewährt, betont Kalb. Und das nicht nur in Nürnberg: „Schon mehrere andere Feste haben unser Konzept übernommen und damit auch gute Erfahrungen gemacht.“
Push-Nachrichten aus Ihrer Region
Sie wollen über alle Neuigkeiten aus Ihrem Ort informiert bleiben? Dann empfehlen wir Ihnen die Push-Funktion unserer App „NN News“. Hier können Sie Ihre Stadt oder Ihren Landkreis als Ihr Lieblingsthema auswählen. Die App „NN News“ können Sie über folgende Links downloaden:
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen