Vogel des Jahres 2024

Online abstimmen: Fünf Kandidaten, doch nur einer flattert zum Sieg

Mario Kraußer

17.9.2023, 15:00 Uhr
Fünf Anwärter konkurrieren um den Titel "Vogel des Jahres 2024".

© NABU (Naturschutzbund Deutschland) e. V. Fünf Anwärter konkurrieren um den Titel "Vogel des Jahres 2024".

Fünf Kandidaten sind im Rennen um den Titel "Vogel des Jahres 2024": Kiebitz, Rebhuhn, Rauchschwalbe, Steinkauz und Wespenbussard. Die Wahl findet zum vierten Mal öffentlich statt, sodass alle Bürger per Online-Abstimmung mitmachen können. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) organisieren die jährlich stattfindende Wahl und erhoffen sich dadurch mehr Aufmerksamkeit für den Naturschutz und gefährdete Tierarten.

Der Kiebitz ist in Nürnberg vorwiegend im Knoblauchsland zu beobachten. Sein Slogan lautet: "Wasser marsch". Denn durch die Trockenlegung von Feuchtwiesen und eine intensive Landwirtschaft sei der Bestand massiv zurückgegangen, informiert der Naturschutzbund. Er stünde damit stellvertretend für viele weitere Arten, die auf Gründlandbewirtschaftung angewiesen seien.

Er braucht feuchte Wiesen, Moore und Sümpfe zum Überleben: Der Kiebitz ist stark gefährdet. 

Er braucht feuchte Wiesen, Moore und Sümpfe zum Überleben: Der Kiebitz ist stark gefährdet.  © Frank Derer

Mit dem Slogan "Mehr Vielfalt auf dem Acker" wirbt das Rebhuhn. Doch das häufige Mähen von Wildwuchs am Feldrand zerstört seinen Lebensraum. Der gefährdete Vogel hat in Bayern eines der größten Vorkommen. In den strukturreichen Äckern im Knoblauchsland finde er das ganze Jahr über Nahrung und Deckung, erklärt Wolfgang Dötsch vom Bund Naturschutz in Nürnberg.

Das Rebhuhn fühlt sich bei uns noch wohl. Im Knoblauchsland herrschen noch gute Lebensbedingungen für den Vogel.

Das Rebhuhn fühlt sich bei uns noch wohl. Im Knoblauchsland herrschen noch gute Lebensbedingungen für den Vogel. © Dieter Hopf

Die Rauchschwalbe baut ihre Nester in Viehställen und Scheunen. Durch geschlossene Viehbetriebe findet sie kaum noch ein Zuhause. "Stimmt für mich, wenn ihr Gebäudebrüter willkommen heißt und gegen asphaltierte Landschaften seid", appelliert sie an die Wählerschaft. Ihr Slogan? "Matsch statt Asphalt!"

Dagegen plädiert der Steinkauz für "Mehr Wohnraum im Baum" und wünscht sich mehr Streuobstwiesen. Auf den naturbelassenen Grünflächen können Bäume alt werden. Sie bieten dem Steinkauz Insektennahrung und Schutz für seine Nachkommen.

Hornplättchen an den Füßen

Der Wespenbussard ernährt sich neben seinen Namensgebern auch von Würmern und kleineren Amphibien. Zum Schutz vor seiner mit Stachel bewaffneten Lieblingsspeise ist er mit einem dichten Federkleid und Hornplättchen an den Füßen ausgestattet. Weil die Landwirtschaft viele Pestizide einsetzt, gehen ihm seine Nahrungsquellen aus. Und so heißt sein Slogan: "Für Insekten, gegen Gift!"

Den aktuellen Titel hat das Braunkehlchen inne, das es im Vorjahr mit 43 Prozent der Stimmen an die Spitze schaffte. Laut LBV-Sprecherin Franziska Back hätte der Vogel des Jahres 2023 von seinem Titel profitiert. Neben der öffentlichen Aufmerksamkeit setzte der Verein zahlreiche Schutzmaßnahmen in Gang. Zum Beispiel arbeitete er mit Landwirten zusammen, um dem Vogel geeignete Lebensräume zu schaffen. Zudem wurde eine Ausstellung organisiert, um auf die Probleme des Braunkehlchens aufmerksam zu machen.

Weitere Infos: Abstimmen kann man bis zum 5. Oktober unter www.vogeldesjahres.de

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