Ab dem 17. Mai

Pfingst-Rock in Zabo: So klingt die deutsch-tschechische Freundschaft

15.5.2024, 16:27 Uhr
Die Ladybirds werden auch dabei sein. Mit harmonischen und einfühlsamen Klängen.

© privat Die Ladybirds werden auch dabei sein. Mit harmonischen und einfühlsamen Klängen.

Ein besonderer Weg, den die Verantwortlichen in Zabo mit dem Pfingstrock-Programm einschlagen. Sicher auch einer, der nicht unbedingt jedem gefällt. Aber sicher ist: Diejenigen, die damit etwas anfangen können, die feiern das Programm sehr.

Und das Programm steht. Die Flyer sind gedruckt, sogar T-Shirts gibt es diesmal. Darauf zu sehen: Die Tschechische Flagge und die Frankenfahne einträchtig nebeneinander am Hals einer roten E-Gitarre. "Rocking for a free world", lautet die Botschaft auf der Rückseite. Dieser Titel ist Programm.

Seit ein paar Jahren

Der Austausch mit Tschechien findet schon seit ein paar Jahren statt, intensiviert sich, wie Helmut Schröder aus dem Veranstaltungsteam sagt. Zur Zeit des kalten Kriegs war er selbst in der Nähe der Grenze zur damaligen CSSR als Bundeswehrsoldat stationiert. "Uns gegenüber hat man noch sehr das Feindbild versucht aufrecht zu erhalten." Heute schüttelt er darüber den Kopf: "Das sind doch unsere Nachbarn", sagt er. Irgendwann hat er daher angefangen, Kontakte zu knüpfen, sich mit der Geschichte zu befassen, die Sprache zu erlernen. Nun baut er weiter an der Brücke.

Für Daniel Nevaril, der beim Amt für internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg unter anderen für den Austausch mit Prag zuständig ist, sind solche Beziehungen ein echter Glücksfall. "Es ist wichtig und richtig, dass wir immer wieder die offiziellen Besuchsprogramme und Veranstaltungen auf beiden Seiten haben", sagt er, "aber solche wachsenden Freundschaften quasi von der Basis auf, die haben nochmal einen ganz besonderen Wert und eine eigene Dynamik."

Gutes spricht sich herum

Diese Dynamik, die Nevaril erwähnt, ist längst spürbar. "Das Land ist nicht so groß und mittlerweile spricht sich herum, dass die Auftritte bei uns in Zabo und Gostenhof gut laufen", sagt Schröder. Man könne also mittlerweile auf vergangene Erfolge aufbauen. Die Organisatoren fühlen sich auch wegen der enorm gestiegenen Gema-Gebühren auf der richtigen Seite, wie es heißt. "Bevor ich Unmengen Geld für eine Beschallung aus der Konserve ausgeben muss, zahle ich doch lieber den Bands ein Honorar", sagt Schröder. Die Unterkunft der Gäste wird von der Stadt unterstützt. Aber wer sind denn überhaupt die Gäste?

Los geht es am Freitag, 17. Mai, mit Loretta, den "vier metallischen Mädchen" aus Brünn. In Tschechien wird das wilde Quartett auch "Drachenweiber" gemeint - und das ist keineswegs abfällig zu verstehen, sondern - im Gegenteil - eine hohe Anerkennung ihrer Power. Kaum ein Hardrock- oder Metalfestival im Nachbarland lässt sich die Girls entgehen, heißt es. Um 20 Uhr stehen sie auf der Bühne am Johann-Adam-Reitenspieß-Platz.

Die Ladybirds kommen mit sanfteren Tönen daher. Am Samstag, 18. Mai, verspricht das Trio aus Jablonec nad Nisou Seelenbalsam und Gänsehaut mit dreistimmigem Gesang. Ihre harmonischen Lieder vom Leben, von der Liebe, vom Scheitern und vom Gelingen, singen sie meist in ihrer Heimatsprache. Und auch wenn man die nicht versteht - die Musik dürfte den Weg ins Herz finden. Start: 20 Uhr.

"MuddyWhat?" kommt aus München nach Zabo - und zwar am Sonntag, 19. Mai. Die Gruppe einzuordnen ist nahezu unmöglich, weil sie weder durch ihre Besetzung noch durch einen Stil in klassische Schubladen passen. "Ein ureigner Songteppich, auf dem es nicht nur Bluesfans schwer haben dürften, ihre Füße still zu halten", heißt es in der Ankündigung.

Auch Platz für Volksmusik

Zuvor an diesem Tag, um 11 Uhr, gibt es den passenden Rockkirchweih-Gottesdienst mit den musikbegeisterten Pfarrern Peter Aschoff und Christoph Zeh in der evangelischen Kirche Auferstehungsgemeinde Zabo.

Wichtig: Von Freitag bis Sonntag, 17. und 19. Mai, läuft auf Zabo Eintracht, großes Kärwaprogramm. Ein Festzelt mit Live-Musik steht auf dem Gelände in der Fallrohrstraße, Essensstände sind aufgebaut und Attraktionen für Groß und Klein werden versprochen, darunter auch ein Schafkopfturnier am Sonntag.

Die Fans des Traditionellen sollen am Johann-Adam-Reitenspieß-Platz nicht leer ausgehen, weshalb am letzten Tag, Montag, 20. Mai, um 11 Uhr "Die Lindlburger" aufspielen. Saure Zipfel und volksmusikalische Unterhaltung steht hier auf dem Programm. Authentisch und selbst geschrieben - so sind die Songs, die Michael Sopolidis aus Altdorf zum Ausklang im Gepäck hat. Am Montag, 17 Uhr, wird er sie dem Publikum in Zabo präsentieren, mal hart, mal sanft.

Und wer das alles verpasst, weil er zu dieser Zeit im Urlaub ist, der hat zeitnah noch eine weitere Chance. Auch in Gostenhof wird gerockt, auch dort zum Teil tschechisch, mit der harten Band

"Krleš" und den Punkrockern "Wosa". Vom Freitag, 24., bis Dienstag, 28. Mai. Das ausführliche Programm auf der letzten Seite des Kirchenboten, zu finden unter www.drei-see-leyh.de/dreieinigkeit/

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