Dieser Frischling grunzt jetzt im Nürnberger Zoo.
© Thomas Hahn/Tiergarten Nürnberg
Dieser Frischling grunzt jetzt im Nürnberger Zoo.

Nashorn-Nachbarn

Saumäßig süßer Nachwuchs im Nürnberger Tiergarten: Dieses seltene Ferkel ist neu im Zoo

Noch keine zwei Wochen alt und lässt schon die Herzen der Tiergartenbesucher höher schlagen: Der Zoo in Nürnberg hat saumäßig süßen Nachwuchs bekommen. Und zwar einen, der viel exotischer ist, als er zunächst wirkt. Denn das Ferkel, das am 20. März im Zoo am Schmausenbuck auf die Welt gekommen ist, erinnert sehr an ein kleines Wildschwein.

Tatsächlich aber handelt es sich um ein Visayas-Pustelschwein. Der neueste Tiergartenbewohner ist ab sofort im Nashornhaus zu sehen. Dort wurde auf der linken Seite eine Box für Mutter und Jungtier eingerichtet, teilt der Zoo auf seiner Facebook-Seite mit. Das Streifenmuster trägt das kleine Tier, wie die bei uns heimischen Jungtiere, zur Tarnung.

Nürnberger Zoo als wichtige Reserve für bedrohte Schweine-Art

Die Geburt ist ein Glück, denn Visayas-Pustelschweine kommen vermutlich nur noch auf zwei philippinischen Inseln vor. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft sie als „vom Aussterben bedroht“ ein. Den größten Bedrohungsfaktor für die Art stellt die Afrikanische Schweinepest dar, die auch in Südostasien ausgebrochen ist. „Die Populationen in Zoos und Zuchtstationen bilden deshalb eine wichtige Reserve“, teilt der Zoo mit.

Neben den Visayas-Pustelschweinen hält der Zoo mit den Hirschebern eine zweite bedrohte asiatische Schweineart. Mit beiden Arten beteiligt sich der Tiergarten am Erhaltungszuchtprogramm EEP des Europäischen Zooverbandes EAZA, um einen gesunden Bestand gefährdeter Tierarten außerhalb ihres natürlichen Lebensraums zu bewahren. „Jeder Nachwuchs ist deshalb ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Art“, schreibt der Zoo auf Facebook.

Schweine spielen in der Kulturgeschichte des Menschen und in den Ökosystemen eine sehr wichtige Rolle, weiß Jörg Beckmann. „Abbildungen von Pustelschweinen in einer indonesischen Höhle sind mindestens 43.500 Jahre alt und die älteste bekannte darstellende Kunst aus Menschenhand“, erklärt der stellvertretende Direktor des Tiergartens als die Tiere 2022 neu nach Nürnberg kommen. „Umso mehr freuen wir uns darüber, dass wir diese hochbedrohte Tierart halten.“ Und nun sogar für Nachwuchs sorgen.

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