
Ortskräfte auf der Flucht
Schwabach bietet Afghanen Schutz an, Roth ebenfalls hilfsbereit
Es geht dabei allerdings nicht um riesige Kontingente. "In den Gemeinschaftsunterkünften könnten wir auf die Schnelle drei bis vier Wohnungen für jeweils eine Familie bereitstellen", so Schwabachs Bürgermeister Emil Heinlein (CSU), der derzeit den urlaubenden Oberbürgermeister Peter Reiß vertritt. Heinlein: "Wir stehen hier zu unserem Wort."

Der Bürgermeister spielt damit darauf an, dass Schwabach im vergangenen Jahr dem 2019 gegründeten Bündnis "Städte Sicherer Häfen" beigetreten ist. Das besteht in Deutschland inzwischen aus 100 Mitgliedern. Ursprünglich ging es darum, die Seenotrettung zu unterstützen. Aber auch die Unterstützung von "Aufnahmeprogrammen" hat sich das Bündnis zum Ziel gesetzt.
Angst vor der Rache der Taliban
Wie berichtet, fürchten sogenannte Ortskräfte, die jahrelang in Afghanistan zum Beispiel als Dolmetscher, Fahrer oder Köche für die Bundeswehr gearbeitet haben, unter den neuen-alten Machthabern, den Taliban, um ihr Leben. Deutschland und andere Nationen haben eine Luftbrücke eingerichtet, um gefährdete Personen auszufliegen.
Derzeit steht die Rettungsmission im Vordergrund. Schon bald wird es aber darum gehen, wohin mit den Flüchtlingen und ihren Familien? Die Stadt München, größtes der acht bayerischen Mitglieder im Bündnis "Städte Sicherer Häfen", hat als erster zugesagt, ein Kontingent von bis zu 260 Männern, Frauen und Kindern aufzunehmen. Auch Nürnberg und Erlangen haben noch am Dienstag (17. August) Unterstützung zugesagt.
Am Mittwoch (18. August) folgte neben weiteren Städten auch Schwabach. "Wir haben die Kapazitäten geprüft und können in gewissem Umfang Wohnraum zur Verfügung stellen", macht Emil Heinlein klar. "Das ist ein Notfall, wir wollen helfen."
"Werden uns nicht verschließen"
Der Landkreis Roth gehört zwar nicht dem Bündnis "Städte Sicherer Häfen" an. Trotzdem werde man sich nicht verschließen, wenn es Anfragen beispielsweise aus dem Innenministerium oder dem Bayerischen Landkreistag kommen sollte, hieß es am Mittwochnachmittag aus dem Landratsamt. Schließlich habe man schon auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle 2015/16 gezeigt, dass man mit innovativen Konzepten - Stichwort dezentrale Unterbringung - schnell helfen könne.
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