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Die Proteste gegen die Tötung der Paviane werden lauter. Der Tiergarten betont, dass er nach wie vor keine akzeptable Alternative sehe.
© Hans-Joachim Winckler
Die Proteste gegen die Tötung der Paviane werden lauter. Der Tiergarten betont, dass er nach wie vor keine akzeptable Alternative sehe.

Tötung von Pavianen

Tiergarten Nürnberg reagiert auf Instagram: Berichte sind nicht korrekt

Wenn man es auf einen gemeinsamen Nenner bringen möchte, dann ist der eigentlich gar nicht so klein: Allen an der Diskussion und am Streit Beteiligten geht es um das Wohl der Tiere. Und so finden selbst die gegenläufigen Proteste irgendwie auch die Zustimmung von Zoo-Direktor Dag Encke. Er fände es komisch, sagte er gegenüber unserem Medienhaus, wenn der Protest bei der Tötung von gesunden Affen ausblieben würde.

Inhaltlich aber gehen die Meinungen weit auseinander. Während die Tierrechtler und -schützer sagen, der Tiergarten hätte Alternativen zur Tötung nicht ausreichend geprüft und betont, es gebe Möglichkeiten der Unterbringung, sieht der Tiergarten das Reduzieren der Population durch eine Tötung als derzeit einzig gangbaren Weg. „Wir können verstehen, dass euch die Debatte rund um die Paviane bewegt und ihr viele Fragen dazu habt“, teilt der Zoo jetzt auf Instagram mit. „Wir beschäftigen uns schon seit vielen Jahren mit der Problematik und treffen selbstverständlich keine der möglichen Entscheidungen leichtfertig.“

Tiergarten wartet auf grundlegende Informationen zu alternativer Unterbringung

Weiter stellt der Tiergarten klar, dass er trotz anders lautender Gerüchte keine Abgabemöglichkeit der überzähligen Affen sehe. „Berichte, dass uns ein konkretes Angebot des Great Ape Projects beziehungsweise eines sogenannten Sanctuary in Großbritannien vorläge, aus dem grundlegende Informationen zu den Haltungsbedingungen hervorgehen, sind nicht korrekt“, heißt es. Man habe zwar seit Februar 2024 mehrmals nachgefragt, habe jedoch keinerlei Informationen erhalten. Somit sei die Größe und Ausstattung der Gehege unbekannt, ebenso wie die geplante Gruppenzusammensetzung der Tiere oder die Haltungskapazitäten.

Hier wird besonders deutlich, dass die Verantwortlichen des Tiergartens einen komplett anderen Ansatz haben als viele der Tierrechtler und Tierschutzorganisationen. Der Tiergarten sieht sich weiterhin stark in der Verantwortung, die Tiere gemäß der Bestimmungen und auch der selbst auferlegten Ansprüche an Haltung und Gruppe weiterzugeben. Auf der anderen Seite wird argumentiert ist, dass das für die Paviane immer noch besser sei als der sichere Tod.

Im vergangenen Jahr ist der Tiergarten mit der Problematik an die Öffentlichkeit gegangen, Medien haben ausführlich berichtet. Über die Überpopulation und dass dies großen Stress innerhalb der Gruppe bedeute. Die wichtigsten Informationen seien auch auf der Website zu finden, weist der Tiergarten hin. Hier erkläre der Tiergarten auch, welche Alternativen geprüft worden sind und wie der Stand dazu ist.

Debatte wird schnell sehr emotional geführt

Die Diskussion setzt sich freilich auch in den Sozialen Medien fort. Aufgrund des emotionalen und aufgeheizten Themas, bittet der Tiergarten nochmals, die Netiquette einzuhalten und im Austausch sachlich zu bleiben. Schnell schlagen die Wellen jedoch hier hoch. Neben viel Unverständnis in den Kommentaren, gibt es aber auch Vertrauen in den Tiergarten: „Natürlich ist es schlimm, wenn solche Entscheidungen getroffen werden müssen“, schreibt jemand, „alleine aber die lange Zeit, in der ihr versucht eine andere Lösung zu finden zeigt, dass ihr keine leichtfertige Entscheidung trefft.“

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