.png?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=2c05886)
14 Monate nach der Tat
Tödliche Schüsse in der Nürnberger Südstadt: Mordprozess beginnt heute vor dem Schwurgericht
Die Tat liegt über ein Jahr zurück, nun wird dem Beschuldigten A. vor der 5. Strafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth, dem Schwurgericht, der Prozess gemacht.
Als erster Verhandlungstag im Strafjustizzentrum an der Fürther Straße wurde der Mittwoch, 6. Dezember 2023, angesetzt. Die Anklage in der Hauptverhandlung lautet auf Mord, versuchten Mord mit gefährlicher Körperverletzung und Verstöße gegen das Waffengesetz.
Nach der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth soll der Angeklagte A. mit zwei befreundeten Männern im Alter von 30 und 35 Jahren, den späteren Geschädigten, Anfang Oktober 2022 in Streit geraten sein.
Am Abend des 24. Oktober 2022 soll er beide unter Vortäuschung seiner Versöhnungsbereitschaft zu einem gemeinsamen Treffen in ein Lokal in der Landgrabenstraße in Nürnberg veranlasst haben.
Sofort geschossen
Beim Eintreffen der beiden Männer soll der Angeklagte mit einer Kleinkaliberwaffe sofort und ohne Grund mindestens vier gezielte Schüsse "in Tötungsabsicht" abgegeben haben, so die Staatsanwaltschaft.
Während eines anschließenden Gerangels mit einem der beiden Geschädigten soll der Angeklagte noch einen weiteren Schuss auf diesen abgegeben haben.
Dem Geschädigten soll es dennoch gelungen sein, dem Angeklagten die Schusswaffe abzunehmen. Er überlebte den Angriff schwer verletzt und nach einer Notoperation. Der 30-Jährige starb hingegen noch am gleichen Tag an den Folgen der Schussverletzungen.
Der beschuldigte türkische Staatsbürger befand sich zum Tatzeitpunkt etwa seit einem halben Jahr in Deutschland. Nach der Attacke in der Südstadt flüchtete er.
Festnahme in Italien
Drei Monate später, am 26. Januar 2023, konnte der Flüchtige schließlich in einem Hotelzimmer im italienischen Adria-Badeort Rimini festgenommen werden. Er hatte eine unregistrierte Pistole und einen gefälschten Ausweis bei sich. Im Februar überstellten die italienischen Behörden den 28-Jährigen an die bayerischen Kollegen, seither saß er in U-Haft.
Die Tat hatte vor allem auch innerhalb der türkischen Community in Nürnberg für große Verunsicherung gesorgt. Schließlich hatte der mutmaßliche Todesschütze auf der Flucht in sozialen Netzwerken angekündigt, in Nürnberg noch einige Rechnungen begleichen zu wollen.
Großes Polizeiaufgebot
Die Unsicherheit war vor allem während der Beerdigung des durch die Schüsse getöteten Nürnbergers zu spüren. Ein großes Polizeiaufgebot sicherte die Trauergemeinde auf dem Südfriedhof ab. Am Grab standen unter anderem die Eltern des Opfers, dessen hochschwangere Ehefrau und die gemeinsame Tochter.
Das Schwurgericht hat für den Strafprozess insgesamt 29 Verhandlungstage angesetzt und Fortsetzungstermine bestimmt bis Mitte März 2024.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen