Die besten Restaurants in Deutschland: Diese Sieger kommen aus Franken

Nürnberg - Die Fränkische Gastronomie-Landschaft ist voller brillianter Köchinnen und Köche, die internationale Gaumenfreuden zaubern, aber auch fränkische Rezepte zum Geschmackserlebnis werden lassen.

Deftig, würzig, lieblich - die Franken können Kulinarik. Da sich durch Corona in der fränkischen Gaststätten-Szene viel getan hat, gibt es einige neue Sternchen am Gourmet-Himmel, die Feinschmecker auf dem Schirm haben sollten. Andere Wirte haben sich gehalten und überzeugen auch im Jahr 2022 das Magazin Der Feinschmecker mit ihrem Können. Unter den "besten Restaurants in Deutschland 2022" sind beim Gastro-Guide gleich zehn fränkische Betriebe.

Menüs wie dieses zaubert die Entenstuben in Nürnberg.  © Katharina Pflug

Zumindest die mit Bewertung ab drei Sternen. Das bedeutet für das Magazin: "Exzellente Küche, sehr guter Service, Komfort und Ambiente bemerkenswert" - wer nicht so hohe Ansprüche hat, findet noch deutlich mehr Lokale mit niedrigerer Punktzahl. "In jeder Hinsicht perfekt", was das Portal mit fünf Punkten belohnt, ist allerdings keines der fränkischen Lokale. Immerhin: Vier Gastronomen haben sich mit vier Punkten die Zuschreibung "Küche und Service herausragend, Ambiente und Komfort außergewöhnlich" erarbeitet. Hier die Liste der Restaurants mit drei Punkten:

Imperial by Alexander Herrmann

Bei Alexander Herrmann gibt es 3erlei Spitzkohl, Salat geflämmt und gebacken, geräucherte Creme fraîche, purple Curry Vinaigrette, Salzzitrone. © Dirk v. Honnerlagengrete.

Hier können die Gäste bei "lässigem Weltstadt-Flair" ein Steak- oder ein vegetarisches Menü genießen. Das gibt's im Crossover mit asiatischen, südamerikanischen und mediterranen Einflüssen. Als "süße Hommage an Franken" stellt Der Feinschmecker die Schokolade heiß-kalt und Pralinencreme mit Honig-Joghurt-Eis und heißer Lebkuchensauce heraus.

Koch & Kellner

Im Bodega-Ambiente verspeisen die Gäste hier Menüs mit bis zu sieben Gängen. Die sind laut Feinschmecker aufwändig kreiert und optisch raffiniert. Beispiele? Lackierter Aal, Rillette auf Mais-Mousse und Kaffee-Ponzu-Rauch - das Ragout vom Weinbergpfirsich mit Tonic-Gurken-Gelee, gerösteten Pistazien und Sud von der Duftrose schildert das Gourmet-Magazin als "kulinarisch-olfaktorisches Meisterwerk".

Waidwerk

Valentin Rottner (Mitte) kocht in seinem Gourmet-Restaurant „Waidwerk“ mit Souschef Andreas Kröckel und Stefanie Kneißl (Pâtisserie). © Christian Höhn/Roomfortytwo

Im Waidwerk gibt es die Menüs im fränkischen Landhaus-Stil. Die Küche nennt das Magazin weltoffen mit besonderer Vorliebe für vielfältige Aromenlinien. Im Menü verköstigen die Gäste beispielsweise gebratene Taube mit Zwiebelgel, Wachtelei in Kräuter-Panko und geflämmten Mais.

Entenstuben

Fabian Denninger (links) und Restaurantleiter Christoph Schweikert von den „Entenstuben“ haben sich einen Michelin-Stern erkocht. © André De Geare, NN

Das Lokal nahe der Wöhrder Wiese kocht klassisch fränkisch - aber auf Wunsch auch vegetarisch. In bis zu sieben Gängen spielen die Köche mit Aromen, Textur und Temperatur. Als "Signature Dish" weist Der Feinschmecker das gebratene Rehfilet mit Kaffee-Crunch, Topfenbrot, Brombeere und Kohlrabi aus.

Keidenzeller Hof

Im Keidenzeller Hof kochen Vera und Martin Grimmer (v.l.) © Thomas Scherer, NN

Weg von Nürnberg, ab in den Landkreis Fürth: In Langenzenn bietet der Keidenzeller Hof im romantischen Scheunen-Flair Casual-Fine-Dining in eleganter Weltküche. Das Sortiment biete von rustikal bis filigran einiges an Genuss, finden die Gastro-Profis. Von Kürbisravioli mit Shiitake über Damhirsch bis hin zu Sandwiches mit gehacktem Herz und Leber bietet der Hof einige Vielfalt.

Philipp

Nahe Würzburg steht das Philipp für unterfränkische Genussküche. In dem gemütlichen Fachwerkhaus am Main kombiniert der Koch französische Küche mit fränkischem Genuss. Die Speisen werden mal kreativ inszeniert, mal klassisch serviert. Etwa die geflämmten Sankt Jakobsmuscheln mit Blumenkohl in Texturen und Eigelbcreme oder der Island-Kabeljau mit Blattspinat und Champagner-Beurre-blanc.

Laudensacks

In Bad Kissingen tischen die Wirte im schicken Hotel im Landhausstil auf. Dazu gehört ein großer Park, der sich gut für einen Verdauungsspaziergang eignet. Die Küche serviert französisch, etwa gebratene Gänseleber mit Trüffeln, Topinambur und Maronen. Aber auch Vegetarier werden im Laudensacks satt.

Die Liste der Restaurants mit vier Punkten ist etwas kürzer:

Essigbrätlein

Das Essigbraetlein gibt es schon seit 25 Jahren. Mit dabei sind die Köche Andree Koethe und Yves Ollech (v.li.). © Giulia Iannicelli, NN

Das Nürnberger Traditionslokal darf in der Aufzählung nicht fehlen. Der Feinschmecker bezeichnet die Küche als "eine der innovativsten des Landes" und schwärmt weiter: Die Inhaber "zählen zu den Vordenkern zeitgemäßer Gemüseküche". Die Betreiber würden Teile ihrer Zutaten jeden Morgen selbst in der Natur sammeln. Daraus entstehen dann Gerichte wie etwa kleine, leicht angetrocknete Bauerngurken auf Duftreiscreme mit Wacholder und Kerbelsaft als Vorspeise.

Etz

Das Restaurant des Sternekochs Felix Schneider liegt inzwischen in Nürnberg.  © Uwe Spitzmüller/highfoodality.com

Das Etz ist ein recht neuer Stern am Nürnberger Gastro-Himmel. Zuvor hat sich der Inhaber mit dem "Sosein" in Heroldsberg ausgetobt. In der Metropole gibt's nun ein Menü mit 14 Gängen. Die Zutaten baut der Chef zum Teil im eigenen Garten an und kreiert daraus Gerichte wie Späne von gesalzener, geräucherter und ein Jahr getrockneter Schweineleber auf gekochter Kartoffel und einer "Beurre-Blanc" aus fermentiertem und mit kalter Butter gebundenem Rotkohlsaft.

Alexander Herrmann by Tobias Bätz

In Oberfranken hat der Alexander-Herrmann-Standort die Feinschmecker überzeugt. Dort gibt's im Posthotel zwei Menüs: Die "Experience grenzenlose Heimat" und die "Experience off – ohne Fleisch oder Fisch". Gekocht wird modern mit regionalem, fränkischem Schwerpunkt. Das bedeutet auch: In Oberfranken kommen viele Lebensmittel von regionalen Produzenten auf den Tisch. Kulinarisch geht's aber auch weiter weg, etwa mit der japanischen Ikejime-Methode zum Fische-Schlachten.

Zur Startseite