Manuel Neuer schaut Spiel des HC Erlangen in Nürnberg

Nürnberg - Besonderer Gast am Ostersonntag in der Nürnberger Arena: Der HC Erlangen gewinnt ein Punktspiel – unter den Augen eines Fußball-Weltmeisters von 2014.

Sonntagabend Arena Nürnberg: Der HC Erlangen tritt daheim gegen den ASV Hamm-Westfalen an. Unter die Zuschauer hat sich dabei ein ebenfalls erfolgreicher Sportler gemischt: Manuel Neuer. Fußball-Weltmeister mit der Nationalmannschaft in Rio im Jahre 2014, zweifacher Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern München. Über Jahre der wohl beste Keeper der Welt. Den Begriff „mitspielender Torwart“ erfand der einstige Zögling aus der Schalker Knappenschmiede quasi exklusiv komplett für sich neu.

Ob die Anwesenheit sich auch auf die Energie der Erlanger Handballer übertrug? Nicht überliefert. Fakt ist aber: Die Franken gewannen ihr Spiel deutlich mit 37:27. Das brachte nicht nur Manuel Neuer (im lässigen Look mit Cap) zum Strahlen. Nicht zum ersten Mal verschlägt es Neuer nach Franken, nicht zum ersten Mal zum HC Erlangen. Privat ist der – aktuell noch verletzte Profi – seit Jahren mit der Region verbunden. So lenkte sich Neuer unmittelbar nach der WM-Blamage bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar noch im Dezember 2022 ebenfalls bei einem Spiel der Erlanger Handballer ab.

Neuer war übrigens nicht der einzige prominente Zuschauer an diesem Osterfeiertag in der Nürnberger Arena. Auch Joachim Herrmann, Bayerns Innenminister und quasi schon immer bekennender HCE-Anhänger, nahm ebenfalls vor Ort Platz.

Bereits beim 4:2-Sieg seiner Bayern gegen Borussia Dortmund im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga jubelte Neuer vor wenigen Tagen ausgelassen auf der Tribüne mit. Der 37-Jährige befindet sich aktuell in der Reha. Im Dezember 2022 hatte sich der Fußballer bei einem Ski-Unfall einen komplizierten Unterschenkelbruch zugezogen – was direkt das Aus für die komplette Spielzeit bedeutete. Anschließend verpflichtete der FC Bayern München Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach.

Paukenschlag

Neuer äußerte sich dann – öffentlich und nicht mit dem Verein abgesprochen – in mehreren Interviews kritisch über die Vorgehensweise des FC Bayern München. Hintergrund war, dass der Rekordmeister nach Jahren für die Öffentlichkeit aus dem Nichts Neuers Torwarttrainer Toni Tapalovic feuerte. Tapalovic ist über die berufliche Ebene hinaus auch privat sehr eng mit Neuer verbunden. So erklärte der Profi unter anderem er „hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen“. Die Chef-Etage der Münchner zählte Neuer hingegen öffentlich an. Er habe die privaten Interessen klar über die des Vereins als Kapitän gestellt – so die verbale Antwort unter anderem von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic.

Was wohl eine nicht unwichtige Rolle gespielt hatte: So erklärte Alexander Nübel in einem TV-Interview wenige Tage zuvor, dass es quasi keinen wirklichen Kontakt zu Tapalovic gebe, seit er die Münchener auf Leihbasis Richtung der AS Monaco verlassen habe. Dabei wurde Nübel einst – ebenfalls wie Neuer - vom FC Schalke 04 geholt, um eines Tages eventuell das Erbe von Neuer antreten zu können. Dass sich der eigene Torwarttrainer so wenig mit einem Noch-Angestellten der Bayern ausgetauscht haben soll – ein offenes Geheimnis, dass dies den Verantwortlichen an der Säbener Straße missfallen haben dürfte. Zur neuen Saison peilt Neuer sein Comeback an. Dabei sind die Karten dann wohl gemischter denn je: Mit Thomas Tuchel hat Neuer nicht nur einen neuen Trainer, auch Yann Sommer wird seinen Platz im bayerischen Kasten nicht freiwillig räumen. Rein auf dem Papier könnte dann auch noch Nübel zurückkehren – die Zeiten als unangefochtene Nummer Eins beim FC Bayern München scheinen abgelaufen zu sein.

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