Wohin mit dem alten Handy: Zehn Fakten zu Elektroschrott

11.11.2019, 14:49 Uhr
Der Berg an alten Elektrogeräten in Deutschland wächst immer weiter. Im Jahr 2017 wurden 2,08 Millionen Tonnen in Verkehr gebracht, im Jahr 2013 waren es noch 1,61 Millionen Tonnen. Weil seit einer Gesetzesänderung vom 31. Dezember 2018 mehr Produkte als Elektrogeräte zählen (zum Beispiel blinkende Turnschuhe oder Massagesessel), weil in einigen Jahren große Mengen von ausgedienten Photovoltaik-Modulen auf den Wertstoffhöhen landen werden und nicht zuletzt, weil die Konsumfreude der Deutschen immer weiter anhält, wird in den kommenden Jahren eine weitere Steigerung erwartet. Im Jahr 2017 wurden 836.907 Tonnen Elektroschrott eingesammelt, das entspricht einer Sammelquote von 45,08 Prozent.
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Wie viel Elektroschrott fällt in Deutschland an?

Der Berg an alten Elektrogeräten in Deutschland wächst immer weiter. Im Jahr 2017 wurden 2,08 Millionen Tonnen in Verkehr gebracht, im Jahr 2013 waren es noch 1,61 Millionen Tonnen. Weil seit einer Gesetzesänderung vom 31. Dezember 2018 mehr Produkte als Elektrogeräte zählen (zum Beispiel blinkende Turnschuhe oder Massagesessel), weil in einigen Jahren große Mengen von ausgedienten Photovoltaik-Modulen auf den Wertstoffhöhen landen werden und nicht zuletzt, weil die Konsumfreude der Deutschen immer weiter anhält, wird in den kommenden Jahren eine weitere Steigerung erwartet. Im Jahr 2017 wurden 836.907 Tonnen Elektroschrott eingesammelt, das entspricht einer Sammelquote von 45,08 Prozent. © Marcel Kusch/dpa

Die Sammelquote beträgt derzeit nur 45,08 Prozent (die EU fordert seit 2019 eigentlich 65 Prozent), weil viele Verbraucher bei vielen Produkten nicht wissen, dass sie nicht in den Restmüll, sondern auf den Wertstoffhof gehören, oder weil sie zu bequem sind, den Weg dorthin auf sich zu nehmen. Außerdem gibt es immer wieder illegale Haushaltssammlungen von fliegenden Händlern, die die Waren dann unkontrolliert ins Ausland schaffen.
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Warum landet nicht mehr Elektroschrott am Wertstoffhof?

Die Sammelquote beträgt derzeit nur 45,08 Prozent (die EU fordert seit 2019 eigentlich 65 Prozent), weil viele Verbraucher bei vielen Produkten nicht wissen, dass sie nicht in den Restmüll, sondern auf den Wertstoffhof gehören, oder weil sie zu bequem sind, den Weg dorthin auf sich zu nehmen. Außerdem gibt es immer wieder illegale Haushaltssammlungen von fliegenden Händlern, die die Waren dann unkontrolliert ins Ausland schaffen. © Edgar Pfrogner

Bei der Stadt Nürnberg fallen pro Jahr etwa 3500 Tonnen Elektro-Altgeräte an. Das meiste davon wird bei den sechs Wertstoffhöfen abgegeben. An 23 Standorten im Stadtgebiet stehen aber auch rote E-Tonnen, in denen Kleingeräte entsorgt werden können. Pro E-Tonne wurden im vergangenen Jahr etwa 500 Kilogramm E-Schrott gesammelt. In Fürth wurden im vergangenen Jahr 770 Tonnen Elektrogeräte an den beiden Recyclinghöfen abgegeben, in Erlangen waren es 968 Tonnen. In der Hugenottenstadt setzt man neben der Umladestation am Hafen (787 Tonnen) und die Sperrmüllsammlung (109 Tonnen) verstärkt auf E-Tonnen (siehe Bild).
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Wie viel Elektroschrott fällt in der Region an?

Bei der Stadt Nürnberg fallen pro Jahr etwa 3500 Tonnen Elektro-Altgeräte an. Das meiste davon wird bei den sechs Wertstoffhöfen abgegeben. An 23 Standorten im Stadtgebiet stehen aber auch rote E-Tonnen, in denen Kleingeräte entsorgt werden können. Pro E-Tonne wurden im vergangenen Jahr etwa 500 Kilogramm E-Schrott gesammelt. In Fürth wurden im vergangenen Jahr 770 Tonnen Elektrogeräte an den beiden Recyclinghöfen abgegeben, in Erlangen waren es 968 Tonnen. In der Hugenottenstadt setzt man neben der Umladestation am Hafen (787 Tonnen) und die Sperrmüllsammlung (109 Tonnen) verstärkt auf E-Tonnen (siehe Bild). © privat

Die Städte Nürnberg und Erlangen sowie einige weitere Kommunen und Landkreise haben an etlichen Standorten E-Tonnen aufgestellt. Die Stadt Nürnberg verschickt auf Anfrage auch E-Säcke an Haushalte (siehe Bild), die von der Stadt zu einem vereinbarten Termin wieder abgeholt werden (oder von den Bürgern selbst zum Wertstoffhof gebracht werden). „Grundsätzlich haben sich die Behälter bewährt, da so Elektrokleingeräte erfasst werden, die ansonsten eventuell im Restmüll landen. Entsorgt werden vor allem Kleingeräte aus Küche und Bad (Toaster, Wasserkocher, Bügeleisen) und massenweise Netzstecker und Ladekabel. Saisonbedingt Lichterketten und vor allem die Billigstware an Elektrogeräten wie zum Beispiel Wecker“, teilt die Stadt Erlangen mit. Auch Handys können auf dem Wertstoffhof oder in der E-Tonne entsorgt werden, doch viele Besitzer können sich nicht davon trennen. Laut dem Digitalverband Bitkom sollen noch 124 Millionen alte Handys in deutschen Schubladen, Kellern oder Kartons schlummern.
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Was kommt alles in die E-Tonne oder den E-Sack?

Die Städte Nürnberg und Erlangen sowie einige weitere Kommunen und Landkreise haben an etlichen Standorten E-Tonnen aufgestellt. Die Stadt Nürnberg verschickt auf Anfrage auch E-Säcke an Haushalte (siehe Bild), die von der Stadt zu einem vereinbarten Termin wieder abgeholt werden (oder von den Bürgern selbst zum Wertstoffhof gebracht werden). „Grundsätzlich haben sich die Behälter bewährt, da so Elektrokleingeräte erfasst werden, die ansonsten eventuell im Restmüll landen. Entsorgt werden vor allem Kleingeräte aus Küche und Bad (Toaster, Wasserkocher, Bügeleisen) und massenweise Netzstecker und Ladekabel. Saisonbedingt Lichterketten und vor allem die Billigstware an Elektrogeräten wie zum Beispiel Wecker“, teilt die Stadt Erlangen mit. Auch Handys können auf dem Wertstoffhof oder in der E-Tonne entsorgt werden, doch viele Besitzer können sich nicht davon trennen. Laut dem Digitalverband Bitkom sollen noch 124 Millionen alte Handys in deutschen Schubladen, Kellern oder Kartons schlummern. © Roland Fengler

Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2025 weltweit jährlich 60 Millionen Tonnen Elektroschrott anfallen. Das entspricht ungefähr dem Gewicht von 290.000 New Yorker Freiheitsstatuen. Grundsätzlich gilt: Was noch weiterverwendet werden kann, sollte besser einen neuen Besitzer finden, als recyclet zu werden. Viel Elektroschrott aus Deutschland landet auch im Ausland (hier eine Szene aus dem Dokumentarfilm "Welcome to Sodom").
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Wie viel Elektroschrott wird es in Zukunft geben?

Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2025 weltweit jährlich 60 Millionen Tonnen Elektroschrott anfallen. Das entspricht ungefähr dem Gewicht von 290.000 New Yorker Freiheitsstatuen. Grundsätzlich gilt: Was noch weiterverwendet werden kann, sollte besser einen neuen Besitzer finden, als recyclet zu werden. Viel Elektroschrott aus Deutschland landet auch im Ausland (hier eine Szene aus dem Dokumentarfilm "Welcome to Sodom"). © Camino Verleig

Leuchtende oder blinkende Turnschuhe sind seit einer Gesetzesänderung von Ende 2018 eindeutig als Elektrogeräte definiert und müssen auf dem Wertstoffhof oder bei einem großen Elektro-Händler abgegeben werden. Seither ist alles, was elektronische Komponenten enthält, ein Elektrogerät, wenn es nicht ausdrücklich im Gesetz davon ausgenommen ist. Zu den Ausnahmen gehören, um die Sicherheitsinteressen des Staates zu wahren, militärische Waffen. Aber auch Ausrüstungsgegenstände für Weltraummissionen, Glühlampen (wegen ihres geringen Recyclingwerts) und implantierbare medizinische Geräte zählen dazu. Bei den Elektrogeräten landen nun neben blinkenden Schuhen etwa auch elektronisch verstellbare Couchsessel oder Schrankwände, bei denen die Beleuchtung so fest verbaut ist, dass der Verbraucher sie nicht entfernen kann.
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Was zählt alles zu Elektrogeräten?

Leuchtende oder blinkende Turnschuhe sind seit einer Gesetzesänderung von Ende 2018 eindeutig als Elektrogeräte definiert und müssen auf dem Wertstoffhof oder bei einem großen Elektro-Händler abgegeben werden. Seither ist alles, was elektronische Komponenten enthält, ein Elektrogerät, wenn es nicht ausdrücklich im Gesetz davon ausgenommen ist. Zu den Ausnahmen gehören, um die Sicherheitsinteressen des Staates zu wahren, militärische Waffen. Aber auch Ausrüstungsgegenstände für Weltraummissionen, Glühlampen (wegen ihres geringen Recyclingwerts) und implantierbare medizinische Geräte zählen dazu. Bei den Elektrogeräten landen nun neben blinkenden Schuhen etwa auch elektronisch verstellbare Couchsessel oder Schrankwände, bei denen die Beleuchtung so fest verbaut ist, dass der Verbraucher sie nicht entfernen kann. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

In Kommunen und Landkreisen können alte Elektrogeräte bei Wertstoff- und Recyclinghöfen abgegeben oder bei der Sperrmüll-Abholung mitgegeben werden. Manche Kommunen stellen zusätzlich an einigen Stellen im Stadtgebiet E-Tonnen auf oder verschicken auf Anfrage E-Säcke. Egal auf welchem Weg: Die Rückgabe ist immer kostenlos. Seit dem Jahr 2015 können alte Elektrogeräte auch im Handel abgegeben werden.
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Wo kann man alte Elektrogeräte abgeben?

In Kommunen und Landkreisen können alte Elektrogeräte bei Wertstoff- und Recyclinghöfen abgegeben oder bei der Sperrmüll-Abholung mitgegeben werden. Manche Kommunen stellen zusätzlich an einigen Stellen im Stadtgebiet E-Tonnen auf oder verschicken auf Anfrage E-Säcke. Egal auf welchem Weg: Die Rückgabe ist immer kostenlos. Seit dem Jahr 2015 können alte Elektrogeräte auch im Handel abgegeben werden. © Maja Hitij/dpa

Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2015 kann man bis zu fünf Elektro-Altgeräte, deren Kantenlängen jeweils weniger als 25 Zentimeter betragen, kostenlos beim Handel abgeben. Man muss diese Geräte dafür nicht dort gekauft haben, auch der Kauf von neuen Geräten ist keine Bedingung für die Rückgabe. Über 25 Zentimeter große Geräte kann man im Handel abgeben, wenn man dort dafür ein entsprechendes Neugerät kauft. Bedingung für die Rückgabe ist allerdings immer, dass der Händler mindestens 400 Quadratmeter Verkaufsfläche für Elektroartikel hat. Blinkende Schuhe kann man deshalb in großen Elektromärkten abgeben, nicht aber im Schuhgeschäft - außer natürlich, der Schuhhändler zeigt sich besonders entgegenkommend.
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Welche Elektrogeräte kann man im Handel abgeben?

Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2015 kann man bis zu fünf Elektro-Altgeräte, deren Kantenlängen jeweils weniger als 25 Zentimeter betragen, kostenlos beim Handel abgeben. Man muss diese Geräte dafür nicht dort gekauft haben, auch der Kauf von neuen Geräten ist keine Bedingung für die Rückgabe. Über 25 Zentimeter große Geräte kann man im Handel abgeben, wenn man dort dafür ein entsprechendes Neugerät kauft. Bedingung für die Rückgabe ist allerdings immer, dass der Händler mindestens 400 Quadratmeter Verkaufsfläche für Elektroartikel hat. Blinkende Schuhe kann man deshalb in großen Elektromärkten abgeben, nicht aber im Schuhgeschäft - außer natürlich, der Schuhhändler zeigt sich besonders entgegenkommend. © Stefan Hippel

Nach Zahlen der Stiftung Elektro-Altgeräte Register wurden im Jahr 2018 79 Prozent der abgegebenen Geräte über die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger gesammelt, also in Wertstoff- und Recyclinghöfen, über E-Tonnen und E-Säcke und die Sperrmüllsammlung. 14 Prozent der Elektro-Altgeräte wurden beim Handel abgegeben, sechs Prozent bei den Herstellern und ein Prozent bei entsorgungspflichtigen Besitzer.
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Wo wird der meiste Elektroschrott entsorgt?

Nach Zahlen der Stiftung Elektro-Altgeräte Register wurden im Jahr 2018 79 Prozent der abgegebenen Geräte über die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger gesammelt, also in Wertstoff- und Recyclinghöfen, über E-Tonnen und E-Säcke und die Sperrmüllsammlung. 14 Prozent der Elektro-Altgeräte wurden beim Handel abgegeben, sechs Prozent bei den Herstellern und ein Prozent bei entsorgungspflichtigen Besitzer. © Arno Burgi/dpa

Mit Sorge beobachten Entsorger und Betreiber von Wertstoffhöfen, dass immer mehr Lithium-Ionen-Akkus im Restmüll oder (unausgebaut) in den Wertstoffcontainern landen und dort immer häufiger zu heftigen Bränden führen. Die Batterien sollte unbedingt vor der Entsorgung ausgebaut und getrennt auf dem Wertstoffhof abgegeben werden.
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Wohin mit den Lithium-Ionen-Akkus?

Mit Sorge beobachten Entsorger und Betreiber von Wertstoffhöfen, dass immer mehr Lithium-Ionen-Akkus im Restmüll oder (unausgebaut) in den Wertstoffcontainern landen und dort immer häufiger zu heftigen Bränden führen. Die Batterien sollte unbedingt vor der Entsorgung ausgebaut und getrennt auf dem Wertstoffhof abgegeben werden. © kyodo/dpa

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