Koalition gelingt Einigung

Die Kindergrundsicherung beseitigt Kinderarmut nicht - aber sie macht Eltern das Leben leichter

Manuel Kugler

Redaktion Politik und Wirtschaft

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28.8.2023, 16:30 Uhr
Stellten die Einigung an diesem Montag in Berlin vor: Arbeitsminister Hubertus Heil, Finanzminister Christian Lindner und Familienministerin Lisa Paus (v. li.).

© Kay Nietfeld, dpa Stellten die Einigung an diesem Montag in Berlin vor: Arbeitsminister Hubertus Heil, Finanzminister Christian Lindner und Familienministerin Lisa Paus (v. li.).

Schon im Koalitionsvertrag führte der Begriff der Kindergrundsicherung auf die falsche Fährte - und das Pathos, mit dem Grüne und SPD die Einigung als vermeintlichen Sieg über die Kinderarmut begrüßen, trägt auch jetzt wenig zur Aufklärung bei. Es ist natürlich nicht falsch, dass "die Kinder in Deutschland gewonnen haben", wie es Arbeitsminister Hubertus Heil formuliert. Gewonnen haben aber vor allem: deren Eltern.

Sie, die mit der Kindererziehung eigentlich genug zu tun haben, sehen sich bisher einem Dickicht verschiedenster staatlicher Leistungen für Kinder gegenüber. Viele Eltern wissen gar nicht, welche Hilfen sie wo beantragen können. Die Folge: Gelder, die für Familien gedacht sind, werden von den Betroffenen gar nicht abgerufen. Die Kindergrundsicherung wird dieses Problem lösen: Künftig gibt es eine Leistung - aus einer Hand.

Damit ist - auch wenn es Familienministerin Lisa Paus so formuliert - natürlich noch keine "Antwort auf Kinderarmut in Deutschland" gefunden. Deutschland aber wird mit der Kindergrundsicherung ein Stück einfacher. Und das ist doch eine gute Nachricht.

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