
Absolute Mehrheit
Friedrich Merz im zweiten Wahlgang zum Kanzler gewählt - nach historischer Niederlage
Am Vormittag war der Unions-Kanzlerkandidat noch im Bundestag gescheitert - ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik. Danach sah es zunächst so aus, als ob heute keine Abstimmung mehr stattfinden solle, es folgte aber doch die Kehrtwende: Der zweite Wahlgang begann am Nachmittag gegen halb vier.
Zuvor hatte unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dazu aufgerufen, Schaden von Deutschland und der Demokratie abzuwenden.
Im zweiten Wahlgang kam Merz auf die erforderliche absolute Mehrheit. Er wird nun der zehnte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Für Merz stimmten 325 Abgeordnete, 316 hätten es mindestens sein müssen. 289 stimmten gegen ihn bei einer Enthaltung.
Jetzt steht dem Regierungswechsel auf den Tag genau ein halbes Jahr nach dem Bruch der Ampel-Koalition nichts mehr im Wege. Merz muss aber im Schloss Bellevue von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier noch die Ernennungsurkunde erhalten und ist erst dann auch rechtlich gesehen Bundeskanzler.
Anschließend fährt er zurück in den Bundestag und spricht dort den Amtseid. Auch die Vereidigung der 17 Bundesministerinnen und Bundesminister soll noch heute stattfinden.
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