Der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) ermordete zehn Menschen - und schlug auch in Nürnberg zu.
© Inken Thiel
Der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) ermordete zehn Menschen - und schlug auch in Nürnberg zu.

Neuer Medienbericht

NSU: Brisante Aussagen von Beate Zschäpe bestätigen Recherchen unserer Redaktion

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet über bislang unbekannte Aussagen der inhaftierten NSU-Terroristin Beate Zschäpe, die diese im Rahmen einer Vernehmung durch das Bundeskriminalamt im Sommer und Herbst des Jahres 2023 getroffen haben soll. Die Einlassungen gehen laut dem Magazin weit über das hinaus, was Zschäpe von 2013 bis 2018 im NSU-Prozess in München über ihre Anwälte erklären ließ - gleichzeitig bestätigen ihre Aussagen langjährige Recherchen unseres Medienhauses.

Dem Bericht zufolge bezichtigt Zschäpe Thomas S., einen früheren Aktivisten des rechtsextremen "Blood and Honour"-Netzwerks und zeitweisen V-Mann des Staates, dass er Schwarzpulver für den Anschlag 2004 in der Kölner Keupstraße und zwei weitere Bombenattentate des NSU beschafft haben soll. Die Vorwürfe sind neu. Der Generalbundesanwalt hatte das Ermittlungsverfahren gegen Thomas S. wegen Verdachts der Terrorunterstützung vor drei Jahren eingestellt.

Womöglich handelt es sich um das Schwarzpulver, das in Nürnberg eingesetzt worden war. Am 23. Juni 1999 war in einer Kneipe in der Scheurlstraße eine mit Schwarzpulver gefüllte Taschenlampe explodiert und hatte einen türkischen Staatsangehörigen verletzt. Die genaue Herkunft des Sprengstoffs war bislang nicht geklärt. Nach Recherchen unserer Redaktion ist dieser Anschlag ebenfalls dem NSU zuzurechnen.