"Esoterische und alternative Methoden"

Söder gibt Heilpraktikern Mitschuld an niedriger Impfquote in Bayern

6.12.2021, 14:39 Uhr
Grund für die geringe Impfbereitschaft im Freistaat sei Söder zufolge eine "traditionelle Impf-Skepsis"

© Sven Hoppe, dpa Grund für die geringe Impfbereitschaft im Freistaat sei Söder zufolge eine "traditionelle Impf-Skepsis"

Beim TV-Talk mit Anne Will wurde Söder am Sonntag in der ARD auf die geringe Impfquote in Bayern angesprochen. Der Ministerpräsident versuchte sich an Erklärungen, die beim Publikum für viel Irritation sorgten.

Grund für die geringe Impfbereitschaft im Freistaat sei Söder zufolge eine "traditionelle Impf-Skepsis", außerdem gebe es dort sehr viele "esoterische und alternative Heilmethoden", wie es der Staatschef formulierte. "Die Hälfte aller Heilpraktiker in Deutschland beispielsweise sind in Bayern", erklärte er. Genauer erläuterte er seine These nicht. Auch ob es Zahlen und Fakten gibt, die einen Zusammenhang beider Tatsachen bezeugen, ließ er offen.

Obwohl Söder zufolge das umfangreiche Maßnahmen-Paket, das Bayerns Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen hat, Wirkung zeigt, plädiert er trotzdem für eine Impfpflicht. "Es soll aber kein Impfzwang sein", versicherte Söder. Wer sich dem Pieks weiterhin verweigert, muss jedoch mit Bußgeldern rechnen.

Warum es in Bayern immer noch im Durchschnitt eher viele Impf-Skeptiker gibt, begründete Söder mit der bayerischen Tradition. Ihm zufolge sei eine skeptische Einstellung traditionell im Süden Deutschlands, vor allem auch im Alpenraum verankert. "Das ist schon länger so gewesen", sagte Söder. "Da gibt es leider eine gewisse Tradition."

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