„Mach dich stark mit uns“: Das Team des DGB Nürnberg präsentiert das Motto für den Mai-Feiertag 2025.
© Günter Distler
„Mach dich stark mit uns“: Das Team des DGB Nürnberg präsentiert das Motto für den Mai-Feiertag 2025.

Kommentar

Wir brauchen mehr Freude an der Arbeit - und da sind viele herausgefordert

Sie prägt uns, sie gestaltet den Kalender, wir richten unsere Freizeit um sie herum aus, sie finanziert - mehr oder weniger - unser Leben: die Arbeit. Nun steht ihr Feiertag wieder an - der Tag der Arbeit, der Mai-Feiertag. Grund und Zeit, um über Sinn und Zukunft der Arbeit nachzudenken. Auf geht‘s.

Insgesamt ist die Zukunft der Arbeit geprägt von Chancen, aber auch von Herausforderungen. Es liegt an uns, die Weichen so zu stellen, dass technologische Innovationen den Menschen dienen und nicht schaden. Es braucht eine gemeinsame Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um eine Arbeitswelt zu schaffen, die fair, nachhaltig und zukunftsfähig ist. Nur so können wir den „Tag der Arbeit“ auch in Zukunft als Tag der Hoffnung und des Fortschritts begehen.

Den Absatz vorher hat die Künstliche Intelligenz geschrieben

Alles richtig, oder? Der Haken dabei: Den vorherigen Absatz habe nicht ich geschrieben, sondern Künstliche Intelligenz. Chat GPT lieferte diesen Text, als ich das Tool beauftragte, einen Kommentar zum „Tag der Arbeit zu“ schreiben und dabei Chancen und Risiken zu beleuchten.

Auf den ersten Blick passt das ja auch, was die KI da zusammenstellte - nicht: erdachte. Denn das kann sie eben nicht: denken. Sie setzt aus Mustern zusammen, was Menschen zuvor zu einem Thema geschrieben haben. Mehr nicht. Daher liest sich „ihr“ Text auch abwaschbar, voller Floskeln.

Brauchbar als Hilfestellung: Das dürfte das Einsatzfeld sein, auf dem KI unsere Arbeit verändert - und im Idealfall auch erleichtert. Möglich, dass sie einfache Tätigkeiten ersetzt und da auch Jobs wegrationalisiert. Dann muss sich der Blick darauf richten, die Betroffenen fit zu machen für anspruchsvollere Arbeiten. Bedarf gibt es genug - der Fachkräftemangel hat noch gar nicht richtig begonnen, weil die geburtenstarken Jahrgänge erst allmählich aus dem Berufsleben ausscheiden.

Zentral für eine gute Zukunft der Arbeit und damit auch des Landes ist: Arbeit sollte ordentlich bezahlt sein - und: auch Freude machen. Dann werden ihre Ergebnisse besser, dann dürften Kreativität und Produktivität steigen. All das braucht Deutschland, um die aktuelle Wachstumskrise zu überwinden. Wir müssen teils mehr arbeiten - wichtiger aber ist es, besser zu arbeiten, um den berühmten und längst bedrohten „Vorsprung durch Technik“ zurückzugewinnen.

Was die neue Koalition plant, kann sinnvoll sein

Dafür braucht es einen guten, flexiblen Mix aus Regeln und Freiheiten. Die neue Koalition setzt auf Lockerungen: Statt des seit 1918 geltenden Acht-Stunden-Tags will sie die Wochenarbeitszeit regeln. Das ist dann sinnvoll, wenn es zu den Bedürfnissen der Beschäftigten passt und sie nicht unter Druck setzt.

Insgesamt sind Firmen gefordert, Arbeit attraktiv zu machen - mit passenden Arbeitszeitmodellen und Angeboten, die gute Leute fitter machen für neue, steigende Anforderungen. Dann macht gute Arbeit mehr Sinn - und auch mehr Freude. Gut und gern arbeiten - auch das wäre mal ein passendes Motto für den 1. Mai.

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